Rechtsschutzversicherung: Warum man auf sie nicht verzichten sollte

14.05.2024

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Deutschland gehört zu den Ländern, in denen auch kleinere Streitigkeiten gerne mal vor Gericht ausgetragen werden. Wohl dem, der eine Rechtsschutzversicherung hat, die die oftmals alles andere als günstigen Gerichtskosten übernimmt.

Die Rechtsschutzversicherung gehört innerhalb Deutschlands zu den am weitesten verbreiteten Versicherungen, auf freiwilliger Basis. Rund jeder vierte Deutsche verfügt über eine solche Versicherung und ist somit bei drohender gerichtlicher Auseinandersetzung finanziell abgesichert. Laut Gesetz hat jeder Bundesbürger das Recht, sich in einem Streitfall einen Anwalt zu nehmen und mit diesem vor Gericht zu ziehen. Das Problem dabei: Nicht alle Menschen können auch wirklich von diesem Recht Gebrauch machen, denn durch ein Gerichtsverfahren entstehen sehr schnell immense Kosten, die man nur selten stemmen kann - vor allem dann nicht, wenn ein Verfahren in die zweite oder dritte Instanz geht. Mit einer abgeschlossenen Rechtsschutzversicherung ist man hingegen finanziell abgesichert, da diese für die entstehenden Anwalts- und Gerichtskosten aufkommt - idealerweise auch die Kosten für die Gegenseite, sofern man seinen Prozess verlieren sollte. Auch sämtliche anderen Gebühren, die durch ein Gerichtsverfahren entstehen können, wie beispielsweise Zeugengelder, Gebühren für die Beauftragung von Sachverständigen oder Vollstreckungskosten, werden in der Regel von der Versicherung übernommen.

Rechtsschutzversicherung individuell zusammenstellen

Je nach gewählter Rechtsschutzversicherung setzt sich die Police aus mehreren einzelnen Bereichen zusammen. So kann man sich beispielsweise für einen Tarif entscheiden, der sich ausschließlich um sämtliche Arten von privaten Streitigkeiten kümmert. Der Versicherungsdienstleister Admiral Direkt, bieten ihren Kunden jedoch auch die Möglichkeit, verschiedenste weitere Bereiche zu ihrer Police hinzuzufügen. Dazu gehören unter anderem:

- Verkehrsrechtsschutz
- Berufsrechtsschutz
- Mieterrechtsschutz
- Vermieterrechtsschutz

Für welche dieser Bereiche man sich letztendlich entscheidet, bleibt natürlich der zu versichernden Person selbst überlassen. In Zeiten von immer teurer werdenden Mieten empfehlen Experten Mietern jedoch insbesondere den Abschluss einer Mieterrechtsschutzversicherung. Diese kommt bei sämtlichen Streitereien mit dem Vermieter zum Einsatz , von denen man in letzter Zeit leider immer häufiger hört. So kann man mit einer solchen Versicherung beispielsweise gegen eine nicht gerechtfertigte Mieterhöhung vorgehen oder eine falsche Nebenkostenabrechnung anfechten. Selbst eine Kündigung wegen Eigenbedarfs müssen Mieter nicht zwangsläufig hinnehmen - auch hier erweist sich eine Mieterrechtsschutzversicherung als überaus wertvoll. Mit einem Privatrechtsschutz sind hingegen sämtliche Streitigkeiten aus dem privaten Bereich abgedeckt - wie etwa eine missglückte Operation inklusive starker Nebenwirkungen, bei der der Patient Anrecht auf Schmerzensgeld hat.

Der Berufsrechtsschutz sichert den Versicherungsnehmer hingegen bei sämtlichen Rechtsproblemen mit dem Arbeitgeber ab. Legt dieser beispielsweise eine ungerechtfertigte Kündigung vor, so kann ein Arbeitgeber gegen diesen Vorgang Klage einreichen, ohne sich um horrende Gerichtskosten sorgen zu müssen. Wer häufig mit dem Pkw unterwegs ist, sollte sich zudem Gedanken um die Anschaffung einer Verkehrsrechtsschutzversicherung machen: Diese kommt beispielsweise zum Einsatz, wenn der Versicherungsnehmer einen Unfall gebaut hat und eine verletzte Person Schmerzensgeld verlangt. Was viele nicht wissen: Nicht nur für Autofahrer ist eine Verkehrsrechtsschutzversicherung interessant. Auch Verwender von Mietwagen und E-Scootern sowie Fahrradfahrer und sogar Fußgänger sind mit einer solchen Police bei sämtlichen rechtlichen Konflikten im Straßenverkehr optimal abgesichert.

Worauf man beim Abschluss einer Rechtsschutzversicherung unbedingt achten sollte

Wichtig zu wissen: Wenn eine Rechtsschutzversicherung abgeschlossen wird, kann diese niemals nachwirkend angewendet werden. Wenn also beispielsweise ein Arbeitgeber seine fristlose Kündigung erhält und dieser nun eine Rechtsschutzversicherung abschließen möchte, um gegen diesen Vorgang vorzugehen, würde die Versicherung in einem solchen Fall nicht die Kosten für das angestrebte Gerichtsverfahren übernehmen, da der Vorfall vor dem Abschluss der Versicherung eingetreten ist. Viele Versicherungsdienstleister sichern sich darüber hinaus zusätzlich ab, indem sie eine Sperrzeit in ihren Versicherungsvertrag aufnehmen - diese beträgt in der Regel drei Monate. Durch sie soll verhindert werden, dass Kunden eine Versicherung erst dann abschließen, wenn sie bereits erahnen können, dass ein Gerichtsverfahren in Kürze bevorsteht.

Fazit

Die Rechtsschutzversicherung gehört zwar nicht unbedingt zu den preiswertesten Versicherungen in Deutschland, sie ist aber aufgrund der hohen Deckungssumme, die im Schadenfall erstattet wird, eine absolut empfehlenswerte Versicherung. Durch eine bestehende Rechtsschutzversicherung ist der Versicherungsnehmer optimal gegen hohe Prozesskosten gewappnet, die ohne eine solche Versicherung oftmals kaum zu stemmen sind. Zudem besteht bei einer Rechtsschutzversicherung die Möglichkeit, sich die einzelnen Bereiche, in denen man sich einen Versicherungsschutz wünscht, manuell zusammenzustellen, wodurch die anfallenden Kosten für die Police gesenkt werden können.