Technologieaktien – ein wenig Gegenwind oder das Ende des Wahnsinns?
16.03.2021
Heiko Löschen, Vermögensverwalter der GSP Asset management GmbH / Foto: © GSP
In den letzten Tagen rappelt es ganz gehörig im sagenumwobenen „Karton“ rund um die heiß geliebten Technologieaktien. Die Kurse geben deutlich nach und treiben dem erfolgsverwöhnten Aktionär die Schweißperlen auf die Stirn. Was ist da los?
Schon vor der Pandemie im Jahr 2020 sind die börsennotierten Tech-Unternehmen mit zu stolzen Bewertungen emporgeklettert. Sie haben alle anderen Sektoren hinter sich gelassen und die Kurse kannten nur eine Richtung – steil nach oben. Nach dem ersten, kurzen „Corona“-Schock haben sich die Börsenkurse sehr schnell weiter in noch nie erreichte Höhen bewegt, weit entfernt von - wie auch immer gearteten - „normalen“ Bewertungen.
Die Gründe dafür sind vielfältig. Der Trend zu „work from home“, IT – Ausstattung, Lieferlogistik und immer stärkerer Digitalisierung hat wie Kerosin im Feuer die Unternehmensgewinne explodieren lassen. Das viele und billige Geld hat zusätzlichen Wind unter die Flügel gepustet. Die „alte“ US - Regierung hat durch ihr Agieren diese Unternehmen geschützt und gestützt.
In der Technologiebranche ist das Thema Regulierung bisher ein ganz kleines und zartes Pflänzchen und dieser Zustand, gepaart mit der Möglichkeit nahezu keine Steuern zahlen zu müssen, hat den Aktionären beim Betrachten ihrer Depotauszüge viel Freude bereitet. Wie vor über zwanzig Jahren vor dem Kollaps der dotcom – Blase sprachen viele „Experten“ von neuen Realitäten und einem Paradigmenwechsel. Mit welchem Ziel?
Eine Branche im Bermuda – Dreieck gefangen?
Was auch immer kommen mag, irgendwie müssen die Corona-Kosten und die enormen staatlichen Hilfsprogramme bezahlt werden. Da ist es durchaus probat, die größten Profiteure in höherem Maß daran zu beteiligen. Interessant ist auch wie die Politik die Macht der Tech-Giganten zu brechen versucht: In USA haben 40 Staaten Klage gegen Facebook wegen Machtmissbrauchs eingereicht und in China hat die Regierung den weltweit größten Börsengang aller Zeiten, der Ant Group, einer Alibaba-Tochter, im November 2020 untersagt.
Warum die Zukunft für die Tech Unternehmen turbulent werden könnte, lesen Sie auf Seite 2