BVK fordert klare Positionierung von Regierung

08.03.2023

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Der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) begrüßt laut eigener Angaben die Antworten der Bundesregierung zur kleinen Anfrage der CDU/CSU-Fraktion bezüglich des EU-Provisionsverbots in der Anlageberatung (BT-Drucksache 20/5905 v. 3.3.2023)

„Auch wenn die Positionierung der Bundesregierung gegenüber einem EU-Provisionsverbots noch nicht abgeschlossen ist, enthalten die Antworten wichtige Argumente, die gegen ein Provisionsverbot sprechen“, erklärt BVK-Präsident Michael H. Heinz. So liegen weder der Bundesregierung noch der BaFin Erkenntnisse vor, die belegen, dass Provisionen in Deutschland systematisch zu unvorteilhaften Beratungen für Verbraucher führen. Zudem bestätigt die Regierung, dass jede Anlageberatung unabhängig von der Vergütung Vor- und Nachteile hat. Diese Beschreibung entspricht der BVK-Position, dass letztendlich Verbraucher selbst entscheiden sollen, welche Beratungsform mit entsprechender Vergütung sie bevorzugen.

Auch das stets von Verbraucherschützern angeführte bestehende Zuwendungsverbot in den Niederlanden, sei aus strukturellen Unterschieden nicht unmittelbar auf den deutschen Markt übertragbar. Der dortige Anstieg des beratungsfreien Geschäfts, werde aus Sicht der BaFin laut Bundesregierung kritisch gesehen, da dieses ein niedrigeres regulatorisches Schutzniveau biete und besondere Finanzkompetenz erfordere. Auch sollte aus Sicht der Bundesregierung grundsätzlich jeder Kleinanleger Zugang zu persönlicher Beratung haben können.

„In den Antworten der Bundesregierung finden sich zentrale kritische Positionen des BVK am EU-Vorhaben wieder, zeigt sich BVK-Präsident Heinz erfreut. „Zudem sehen wir auch unsere klare Haltung: Kein Vertrieb ohne Beratung bestätigt.“ Daher fordere der BVK von der Regierung, diese Positionen auch gegenüber der EU-Finanzkommissarin Mairead McGuinness klar zu vertreten, damit diese ihre Pläne wieder ad acta lege. Schließlich hätte deren Initiative für ein EU-weites Provisionsverbot verheerende Konsequenzen für den Versicherungs- und Finanzplatz Deutschlands und Europas und schade dem Verbraucher. (lb)