Franke & Bornberg: Neuer map-report mit Bilanzrating deutscher Lebensversicherer

04.11.2022

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Das Analysehaus hat seinen neusten map-report, Nr. 926, zum Bilanzrating deutscher Lebensversicherer 2021 veröffentlicht. Der Report fasst die wichtigsten Daten zum Neugeschäft, Bestand sowie zur Kosten- und Ertragslage zusammen. Zudem beschreiben ausführliche Kennzahlen die Gewinner und Verlierer des Geschäftsjahres 2021. Die breit angelegte Ratingsystematik gibt Einblicke in die Stärken und Schwächen der Gesellschaften und zeigt die bilanzstärksten Lebensversicherer.

In den vergangenen Jahren wurde die Branche von vielen Herausforderungen getroffen. Digitalisierung, Einführung von Solvency II, Zinszusatzreserve, LVRG, Zinsniveau, Covid-19 und auch der Krieg in Europa. Die Versicherer stehen kontinuierlich unter Druck. Besonders für Anbieter von Produkten mit langfristig garantierten Leistungen steigt die Relevanz von Vergleichen. Wer zeichnet noch Neugeschäft und wächst? Bei wem laufen Kosten aus dem Ruder? Welcher Anbieter verfügt über ausreichende Reserven und Eigenmittel? Und wie steht es um die Kapitalerträge? Die Fragen im Rahmen des Vergleichs geben zwar keine Garantien für zukünftige Leistungen oder die Existenz von Gesellschaften, die Daten der jüngeren Vergangenheit und Gegenwart liefern jedoch die Basis für eine verdichtete Bewertung.

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© Franke & Bornberg[/caption]

Die beste Bewertung im Rating erhielt die Allianz mit 368 Punkten bzw. 92 % der maximal erzielbaren Punkte, was einem „mmm+“ für hervorragende Leistungen entspricht. Für die höchste Kategorie sind ab dieser Ausgabe des map-reports erstmals 85 % statt wie bisher 80 % erforderlich. Grund dafür sind Anpassungen an die erreichten Höchstwerte. Insgesamten erreichten vier Versicherer die höchste Auszeichnung. Allerdings konnte sich außer der Allianz keiner der zehn größten Anbieter in der Spitzengruppe platzieren. Zu den weiteren Siegern gehören die Hannoversche (87,75 %), die LV 1871 (87,5 %) sowie die Ideal (85,25 %). Die Europa Versicherung führt die Gruppe der mit „mmm“ für sehr gute Leistungen bewerteten Unternehmen an. Sie erreichte 337 Punkte bzw. 84,25 % und entging der Höchstbewertung damit nur knapp. Zwölf weitere Versicherer sicherten sich ebenfalls die „mmm“-Bewertung. R+V, Volkswohl Bund und die Nürnberger verfehlten die sehr gute Bewertung um weniger als einen Prozentpunkt. Sie liegen vorne bei den mit „mm“ für gute Leistungen bewerteten Unternehmen.

Berücksichtigte Kennzahlen im Bilanzrating

Insgesamt ein Dutzend Kennzahlen bilden das Gerüst für die Bewertung im Bilanz-Rating. Der prozentuale Index zeigt für die Gesamtwertung das Verhältnis von maximal erzielbarer Punktzahl zur insgesamt erreichten Gesamtpunktzahl. Die Ergebnisse der Bilanzkennzahlen werden gewichtet und zu einem Ergebnis verdichtet.

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© Franke & Bornberg[/caption]

Die Kennzahlen basieren ausschließlich auf öffentlich zugänglichen Daten und reflektieren vier Segmente. Solvabilität (SCR-Bedeckung) sowie Gesamtreserve- und Sicherheitsmittelquote bilden die Sicherheit und Finanzierbarkeit der Lebensversicherer ab. Als „Erfolgskennzahlen“ zieht die Analyse die Ertragsquote, die Rechnungszinsbelastungs- und Rechnungszinsanforderungsquote sowie die beiden Größen zur Kapitalanlagerendite (Nettoverzinsung, laufende Durchschnittsverzinsung) heran. Betriebsaufwendungen werden über die Kostenkennziffern der Verwaltungs- und Abschlusskostenquoten berechnet. Über Storno- und RfB-Zuführungszahlen berücksichtig F&B auch das Wohl der Kunden. Die vier Kennzahlen lassen sich laut den Analysten aber nicht immer eindeutig voneinander abgrenzen, zudem gebe es Interdependenzen zwischen den Quoten.

Detaillierte Ergebnisse, Corona-Auswirkungen und einen Ausblick finden Sie auf Seite 2.