Hohe Preise sorgen für Verschiebungen

07.10.2019

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Bei institutionellen Immobilieninvestoren verschieben sich zunehmend die Anlageschwerpunkte, sowohl geografisch, bezüglich der Nutzungsart, mit Hinblick auf die Renditen, die Risiken sowie die Anlageform. Zu den wesentlichen Gründen hierfür zählt das Preisniveau – das von vielen kritisch gesehen wird.  Das geht aus einer Umfrage von Universal-Investment hervor.

Laut einer bekannten Redensart ist es zuhause immer noch am schönsten. Für Immobilieninvestoren bietet der heimische Markt vor allem den Vorteil, dass es leichter ist diesen zu verstehen als einen ausländischen Markt. Für institutionelle Immobilieninvestoren wird dieser Vorteil jedoch immer weniger relevant, wie aus der zum mittlerweile siebten Mal von Universal-Investment durchgeführte Umfrage zum Verhalten institutioneller Immobilienanleger hervorgeht. So gaben von den Befragten 54 % an, dass ihr Investitionsschwerpunkt auf Deutschland liege, im Vorjahr antworteten so noch 70,2 %. Leicht in der Gunst der institutionellen Anleger hinzugewinnen konnte das europäische Ausland, das 31 % der Befragten als Investitionsschwerpunkt angaben, 2,9 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Sowohl relativ als auch absolut deutlich beliebter werden hingegen Investitionen in Nordamerika: Nachdem im vergangenen Jahr nur 0,8 % der Befragten angaben, in Zukunft hier investieren zu wollen, waren es bei der diesjährigen Umfrage bereits 4 % die so antworteten. Noch deutlich stärker an Beliebtheit als Investitionsstandort gewinnt die Region Asien/ Pazifik hinzu: So können sich laut aktueller Umfrage 9 % der institutionellen Immobilieninvestoren vorstellen, dort zu investieren, im Vorjahr waren es noch 0,8 %. Die Wachstumsmärkte wie beispielsweise die BRICS-Staaten rücken ebenfalls als Investitionsstandorte in den Fokus: Nachdem in den beiden Vorjahren kein einziger Investor angab, dort aktiv zu sein, kommen diese Märkte aktuell für 1 % der Befragten zumindest in Betracht.

Preise vertreiben Investoren

Der wesentliche Grund, warum die institutionellen Investoren zunehmend auf außerdeutsche Märkte blicken, hängt mit dem stetigen Preisanstieg auf dem hiesigen Markt zusammen. So stimmten 29,4 % der Befragten der Einschätzung zu, dass das erreichte Preisniveau im Vergleich zu den Vorjahren besonders in den Core-Lagen nicht mehr akzeptabel sei, im Vorjahr waren nur 8,2 % der Befragten dieser Meinung. Doch auch außerhalb Deutschlands erreicht das Preisniveau nach Einschätzung der befragten institutionellen Anleger ein durchaus kritisches Niveau. So sehen 76,5 % von ihnen die Immobilienpreise in Europa zwar als hoch, aber noch akzeptabel an, im Vorjahr äußerten sich nur 70 % in dieser Weise. Auch sehen die Umfrageteilnehmer in ganz Europa keine Kaufgelegenheiten mehr zu günstigen Preisen. Im Rest der Welt wird das Preisniveau zu 70,6 % als „hoch, aber noch akzeptabel“ angesehen.

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