Männer haben auch Gefühle, z. B. für Geld

17.07.2019

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Männer und Frauen haben durchaus unterschiedliche Einstellungen zum Thema Finanzen, auch was die emotionale Seite angeht. Wenn es darum geht, mit einem Finanzberater zu sprechen, sind die Unterschiede jedoch deutlich geringer.

„Über Geld spricht man nicht“. Diese Redewendung wird von vielen Deutschen sogar innerhalb der Familie beherzigt, wie das aktuelle Anlagebarometer von Union Investment zeigt, für deutsche Finanzentscheider in privaten Haushalten befragt wurden. Dabei gaben 60 % der Befragten an, dass sie in ihrem privaten Umfeld offen über das Thema „Geld und Geldanlage“ sprechen, was zugleich aber auch bedeutet, dass 40 % sich bei diesem Thema im privaten Umfeld sehr bedeckt halten. Männer sind dabei etwas gesprächiger (62 %) als Frauen (56 %).

Auch wenn in vielen Familien Geldfragen nicht behandelt werden, ist diese für viele Finanzentscheider ein wichtiger Ratgeber. So gaben 54 % der Befragten an, dass sie sich hier über Finanzthemen informieren würden. Weibliche Befragte gaben diese Antwort mit 65 % deutlich häufiger als Männer, von denen es lediglich 47 % waren. Eine deutlich wichtigere Rolle spielt für die männlichen Befragten das Internet: 80 % der Männer gaben an, bei Google und Co. nach Informationen zum Thema Finanzen zu suchen, unter den Frauen waren es lediglich 56 %. Insgesamt holen sich 71 % der Befragten im Internet Informationen über Finanzfragen.

Selbst mit einem Experten für Geldfragen scheuen sich viele Deutsche über das Thema Geld zu sprechen. So gaben nur 51 % der Befragten an, mit einem Bankberater über das Thema zu sprechen. Hier sind Frauen deutlich in der Mehrheit: 62 % der weiblichen Befragten nehmen die Beratung eines Experten zum Thema Finanzen in Anspruch, bei den Männern waren es nur 44 %.

Individuelle Beratung wichtiger als Geschlecht

Die Finanzberatung ist nach wie vor eine Männerdomäne. Wenn sich dies ändern würde, wäre es für die meisten kein Problem – ebenso wenn es weiterhin so bleiben würde: 95 % der Befragten sagten aus, dass es ihnen egal sei, ob sie von einem Mann oder einer Frau beraten würden. Viel wichtiger als das Geschlecht ihres Beraters ist den Befragten, dass dieser auf ihre individuellen Bedürfnisse eingeht. Diese Punkt halten Männer (68 %) sogar etwas wichtiger als Frauen (63 %). Ebenfalls wichtig ist den Befragten, dass der Berater sie nicht mit Finzanzchinesisch überfordert: 61 % aller Studienteilnehmer gaben an, dass eine einfachere Sprach mit weniger Fachvokabular die Beratung optimieren würde. Diese Position wird von Frauen (66 %) sogar etwas häufiger vertreten als von Männern (57 %).

Wie die Befragten einer geschlechtsspezifischen Beratung gegenüber stehen und wie sich zwischen den Geschlechtern die Emotionen in Bezug auf Geld unterscheiden, lesen Sie auf Seite 2