Doch keine Zinssenkung der Fed?
11.04.2024
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Die US-Inflation ist im vergangenen Monat leicht gestiegen. Was bedeutet das für die Zukunft? Kommentar von Tiffany Wilding, Managing Director und Ökonomin, beim Vermögensverwalter PIMCO, zum gestern veröffentlichen US-Verbraucherpreisindex für März. In Ihrer Analyse hält es die Expertin sogar für möglich, dass die jüngsten Daten die Fed zu einer Verzögerung der ersten Zinssenkung in die zweite Jahreshälfte hinein bewegen könnten.
- Was ist passiert? Die USA verzeichneten im März einen Anstieg des Verbraucherpreisindex (CPI) um 0,36 Prozent, was leicht über den Erwartungen lag. In der Detailbetrachtung sahen einige Faktoren jedoch noch dezidierter aus, als es die Gesamtzahl vermuten lässt. Unter der Oberfläche fielen die Preise für Gebrauchtwagen zwar stärker als erwartet, doch die Kerndienstleistungen (ohne Wohnen) zogen an. Dabei war letzteres hauptsächlich auf einen sprunghaften Inflationsanstieg bei Kfz-Versicherungen zurückzuführen. Letztendlich reichte das aus, um die annualisierte Veränderung der letzten drei Monate auf über 8 Prozent zu befördern – ein Niveau, das deutlich über dem Zwei-Prozent-Ziel der Fed liegt.
- Was bedeutet das? Auf kurze Sicht vermuten wir eine leichte Abschwächung der Inflation bei Kfz-Versicherungen im nächsten Monat. Dennoch dürfte die Super-Kerninflation (Dienstleistungen ohne Wohnen) standhaft bleiben, sofern es nicht zu einer weiteren Entspannung auf den Arbeitsmärkten kommt. Aber gehen wir einen Schritt zurück: Das Problem für die Fed besteht darin, dass die Preise bei Kerngütern nicht mehr weiter sinken, während sich die Inflation bei Dienstleistungen als hartnäckig erweist. Folglich haben wir unsere Prognose nach oben korrigiert und gehen nun davon aus, dass der Kern-Verbraucherpreisindex Ende 2024 im Jahresvergleich bei 3,5 Prozent oder etwas darüber liegen wird. Zuvor hatten wir eine Spanne von 3-3,5 Prozent erwartet.
- Wie geht es jetzt weiter? Zusammen mit dem Arbeitsmarktbericht von letzter Woche erschweren die jüngsten Inflationsdaten die zeitliche Planung für die von der Fed angedachten Zinssenkungen. Sie wären sogar ein überzeugender Grund, den Zeitpunkt des ersten Zinsschritts über die Jahresmitte hinauszuschieben. Außerdem bestärken die Daten unseren Konjunkturausblick, der für eine allmählichere Lockerung der Geldpolitik durch die US-Notenbank im Vergleich zu den anderen Industrieländern plädiert.
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