Schwindet das Interesse an Impact-Investing?

27.03.2024

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Das Interesse an Impact-Investing ist ins Stocken geraten. Das ist das Ergebnis einer Studie, für die der globale Vermögensverwalter American Century Investments Investoren in den USA, Großbritannien, Deutschland, Australien und Singapur befragte. In der siebten Auflage der Studie nannten die Befragten nicht nur das Marktumfeld, sondern auch Greenwashing und einen Rückschritt bei Nachhaltigkeit als Grund für das rückläufige Anlegerinteresses.

Das einzige Land, in dem laut der Studie eine wachsende Zahl von Befragten bereit ist, auf Renditen zu verzichten, um eine positive Wirkung zu erzielen sind – entgegen dem internationalen Trend – die USA. Bei 40 Prozent der US-amerikanischen Befragten war der Anteil sogar vier Prozent höher als bei der letzten Umfrage und der damit höchste bisher gemessene Anteil. Zum Vergleich: In Großbritannien sind es 33 Prozent, in Deutschland 31 Prozent und in Australien 29 Prozent. Den absolut höchsten Anteil an Investoren, die bereit sind, auf Renditen zu verzichten, gibt es in Singapur mit 47 Prozent – aber auch hier sank der Anteil um sieben Prozent.

Von den weltweit interessierten Investoren würden 67 Prozent der Befragten auf bis zu 10 Prozent der Rendite verzichten, um eine positive Wirkung zu erzielen. Früher hätten Impact-Investoren nur niedrige Renditen erwartet, um dafür Wirkung erzielen zu können, doch dieses Bild hat sich geändert. Sarah Bratton Hughes, Senior Vice President und Leiterin nachhaltige Anlagen bei American Century Investments: „Impact-Investoren erwarten heutzutage wettbewerbsfähige Renditen. Sie erwarten, dass impact-bezogene Faktoren, die sich positiv auf die langfristige Wettbewerbsfähigkeit eines Unternehmens auswirken, auch zur finanziellen Rendite beitragen können.“

Zum ersten Mal seit 2020 ist das Gesundheitswesen insgesamt das größte Anliegen der Impact-Investoren, gefolgt von Umweltfragen, die in den letzten Jahren der Haupttreiber hinter Impact-Investments waren. Das sinkende Interesse von Impact-Investoren an Umweltthemen ist ein globaler Trend, sagt Volker Buschmann, Geschäftsführer von American Century Investments: „Deutschland ist das einzige Land in der Studie, das noch mehr in Umweltthemen als in Gesundheit investiert. Auch hier haben wir jedoch in den letzten drei Jahren einen kontinuierlichen Rückgang des Anlegerinteresses an Umweltthemen beobachtet.“ Der global beobachtete Rückgang der Nachfrage nach Impact-Investing zeigt sich auch generationenübergreifend, wobei der stärkste Rückgang bei den Babyboomern (-8 Prozent) zu verzeichnen ist, gefolgt von der Generation Z (-7 Prozent), der Generation X (-5 Prozent) und den Millennials (-1 Prozent). (fw)