Morgen & Morgen Berufsunfähigkeit: Weniger Neuverträge

24.04.2024

Foto: Thorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik und Rating, Morgen & Morgen © Morgen & Morgen

Nach dem aktuellen Morgen & Morgen Rating Berufsunfähigkeit wurden im aktuellen Jahrgang deutlich weniger neue Verträge abgeschlossen. Von insgesamt 612 untersuchten BU-Tarife und -kombinationen 492 Tarife mit der Höchstbewertung von fünf Sternen ausgezeichnet, sechs mehr als im Vorjahr. Lediglich 18 Tarife wurden nur mit zwei oder einem Stern bewertet.

„Im vergangenen Jahr konnten wir ein deutliches Wachstum von 10 Prozent im Neugeschäft verbuchen. Im aktuell betrachteten Jahr wurden deutlich weniger neue Verträge abgeschlossen“, sagt Thorsten Saal, Bereichsleiter Mathematik & Rating bei Morgen & Morgen. Grund dafür dürfte die schwierige finanzielle Lage der Privathaushalte gewesen sein, die unter anderem aus der großen Inflation resultierte. Ein Blick auf die eingenommenen Beiträge zeigt, dass der Bestand an BU-Verträgen aber immerhin konstant bleibt – rund 14,5 Millionen Verträge liegen in den Beständen der Versicherer.

Der aktuelle Ratingjahrgang

Das aktuelle Rating bewertet 612 BU-Tarife und -kombinationen, fünf weniger als im Vorjahr. „Das Angebot scheint sich auf hohem Niveau eingependelt zu haben. Der starke Zuwachs der letzten Jahre, gerade in den Top-Riegen, bleibt in diesem Jahr aus“, verdeutlicht Saal. Das Gesamtbild der Ratingbewertung zeigt eine geringe Zunahme der Fünf-Sterne-Bewertungen. Einige der Versicherer konnten sich in den Teilratings verbessern. Die Gründe sind individuell und können bei kleinsten Änderungen zu einer neuen Bewertung führen. 492 Tarife sind mit der Höchstbewertung von fünf Sternen ausgezeichnet. Das sind sechs mehr als im letzten Ratingjahrgang. Mit 33 Tarifen hat die Vier-Sterne-Kategorie einen Tarif verloren. Mit 69 Drei-Sterne- Bewertungen sind acht Tarife weniger als im Vorjahr durchschnittlich ausgezeichnet. Lediglich 18 Tarife wurden nur mit zwei oder einem Stern bewertet. Damit sind es zwei Tarife weniger als im vergangenen Jahr.

Ausblick

Die Berufsunfähigkeitsversicherung hat sich als Königin der Absicherung auf einem hohen Bedingungsniveau etabliert. Ihre Zielgruppe wird weiterhin hauptsächlich die nicht körperlichen Berufe ausüben. Als Alternative ist die Grundfähigkeitsversicherung stark im Kommen. Sie stellt jedoch nur in bestimmten Konstellationen eine echte Arbeitskraftabsicherung dar: zum einen temporär, im Falle der AU-Klausel, zum anderen berufsbezogen durch die Absicherung von Fähigkeiten, die bei der Ausübung des Berufs gefordert sind wie zum Beispiel Bus- oder LKW-Fahren. Die Erwerbsunfähigkeitsversicherung als echte Arbeitskraftabsicherung ist weiterhin ein Nischenprodukt. Bedingungsseitig zeigt sich die BU auf höchstem Niveau. Der Wettbewerb findet auch in Zukunft vorwiegend über die Differenzierung einzelner Bedingungen statt. (mho)