Cyber-Rating: Update!

17.07.2023

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Bei der Ratingpremiere im Jahr 2021 hatte Franke und Bornberg Privaten Cyber-Versicherungen „ausbaufähige Qualität“ attestiert. Ob die Versicherer auf dem Weg in die Spitzengruppe Boden gutmachen konnten, zeigt das jüngste Rating-Update.

Wie leistungsfähig privater Cyber-Schutz ist, untersucht das Cyber-Rating Privat von Franken und Bornberg. Berücksichtigt werden ausschließlich eigenständige Cyber-Tarife. Cyber-Bausteine oder Einschlüsse zu Hausrat, Haftpflicht oder Rechtsschutz sind nicht Gegenstand des Ratings.

Michael Franke, Geschäftsführer der Franke und Bornberg GmbH, erläutert die Auswahl: „Cyber-Bausteine zu Haftpflicht-, Rechtsschutz- oder Hausratverträgen bieten immer nur eine Ausschnittsdeckung. Zudem bleiben deren Deckungssummen meist deutlich hinter dem tatsächlichen Bedarf zurück. Eine eigenständige Cyber-Versicherung bietet die Chance auf leistungsfähigen Rundumschutz aus einer Hand.“

Das hat sich seit dem Erstrating getan

Bei eigenständigen Cyber-Tarifen entwickelt sich das Angebot weniger dynamisch als erwartet. Viele namhafte Gesellschaften fehlen noch immer als Anbieter. Gerade einmal 14 Versicherer teilen sich den Markt. Sie bringen insgesamt 20 Tarife für Verbraucher auf die Waagschale. Seit dem ersten Cyber-Rating 2021 haben sich mehrere Versicherer vom Geschäftsfeld verabschiedet, darunter auch der ehemalige Spitzenreiter ÖSA Öffentliche Versicherungen Sachsen-Anhalt. In Zukunft vermitteln die ÖSA keine eigenen Cybertarife mehr, sondern Produkte ihrer Konzernmutter VGH. Neu hinzugekommen als An-bieter ist aktuell die WGV, die sich mit einem FF+ - gut – in den Markt einführt.

Für das zögerliche Engagement der Versicherer in diesem Geschäftsfeld sieht Michael Franke gleich eine Reihe von Gründen: „Zum einen fehlt der Privaten Cyber-Versicherung ein klares Leistungsprofil. Denn noch immer warten Versicherer vergeblich auf Musterbedingungen des GDV. Was macht einen guten Cyber-Schutz aus, und welche Leistungen sind vielleicht verzichtbar? Bei diesen Fragen stochern manche Versicherer noch im Nebel, zumal langfristige Schadenerfahrungen noch nicht vorliegen“, erklärt er.

Zudem sei die Zahlungsbereitschaft unter Verbrauchern aktuell gering. Versicherer kalkulierten deswegen oft mit spitzem Bleistift und geringen Margen. Da bleibe kaum Luft, wenn die Schadenquote mal höher liege als geplant. Anders als bei Cyber-Bausteinen zum klassischen Breitengeschäft wie Hausrat oder Haftpflicht fehle eine Möglichkeit zur Kompensation. Bei Verbrauchern dürfte die Nachfrage ebenfalls zurückhaltend ausfallen. „Viele Verbraucher wiegen sich in falscher Sicherheit. Sie verlassen sich darauf, dass ihre übrigen Verträge Cyber-Schutz enthalten. Dabei ist das häufig nur in homöopathischen Dosen der Fall“, mahnt Franke.

Das Cyber-Rating 2023

Wie beim Erstrating 2021 setzt Franke und Bornberg auf ein Set von zwölf Kategorien mit insgesamt 68 Kriterien. Je nach Stellenwert variiert die maximale Punktzahl. Die meisten Punkte gibt es in den Katego-rien Konto-/Daten-/Identitätsmissbrauch, Daten- und Geräterettung nach Cyber-Attacken sowie Verlust bei Interneteinkäufen.

Zusätzlich greifen in den höchsten Ratingklassen sogenannte Mindeststandards. Auf diese Weise kann sich keine Schwachstelle hinter einer hohen Gesamtpunktzahl verstecken. Zu den Standards für die Note FFF (sehr gut) zählt etwa Versicherungsschutz für Zahlungskarten und Konten bei Pharming, Phishing und Skimming.

„Unser Rating bietet Kunden und Versicherern gleichermaßen verlässliche Orientierung in einem innovativen Geschäftszweig. Gerade weil GDV-Musterbedingungen noch fehlen, wird sich das Rating positiv auf die Qualität künftiger Tarife aus Verbrauchersicht auswirken“, ist Michael Franke überzeugt.

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