Im Land der unbegrenzten Möglichkeiten

02.09.2019

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Energie sparen durch Fensterdämmung oder Photovoltaik-Anlagen auf dem Dach sind den meisten Bürgern geläufige Merkmale von nachhaltigen Immobilien. Aber die Ideen der Immobilienwirtschaft übersteigen dies bei weitem – sogar Materialien aus dem Cocktailglas kommen zum Einsatz. Denn eines ist klar: Nachhaltigkeit lohnt sich wirtschaftlich und Rendite macht erfinderisch.

Nicht nur das Klima wandelt sich, sondern mit ihm auch die Gesetze, das Konsumverhalten und die Investitionsströme. Auf den großen Banken und Versicherern wächst der Druck, in ihren öffentlich zugänglichen Nachhaltigkeitsberichten gut dazustehen. Daher achten diese Großanleger verstärkt auf die Erfüllung ethischer, ökologischer und sozialer Kriterien bei ihren Investments, auch im Immobilienbereich. Außerdem ergibt dies ökonomisch Sinn, denn nachhaltige Immobilien können operationelle Risiken im Portfolio reduzieren.

Warum Anleger freiwillig auf Rendite verzichten

Im Weißbuch „Nachhaltigkeit“ von 2017 kommt LaSalle Investment Management zu einem entsprechend bemerkenswerten Resultat. Anleger seien demnach bei ökologischen Immobilien bereit, im Tausch für mehr Sicherheit einen Renditeverzicht um bis zu 0,65 % zu akzeptieren! So könne man sich nämlich die Kosten für Modernisierung sparen, da die Objekte bereits neueste Standards erfüllen und staatliche Subventionen für nachhaltiges Bauen leichter zu bekommen sind. Des Weiteren sinke dank der Marktfähigkeit und der starken Nachfrage nach Grünen Immobilien das Vermarktungsrisiko und damit die Wahrscheinlichkeit von Leerstand. Die Kirsche auf der Sahnehaube: die Mietinteressenten seien bei nachhaltigen Objekten zahlungskräftiger. Im Ergebnis entwickeln sich solche Objekte laut der Studie also langfristig besser. Auch die ONE GROUP, einer der führenden Anbieter von Investmentprodukten im Wohnimmobiliensegment, nutzt diese Marktentwicklung für ihre Kunden: „Durch unsere Muttergesellschaft ISARIA Wohnbau AG haben wir einen exklusiven Zugriff auf eine breite Projektpalette“, erklärt Malte Thies, Geschäftsführer der ONE GROUP. „Wir investieren damit in Projekte, die eine nachhaltige städtebauliche Entwicklung gewährleisten, die soziale, wirtschaftliche und ökologische Anforderungen miteinander in Einklang bringt.“

Was „Brownfields“ grün macht

Dabei demonstriert das Unternehmen zusammen mit der Muttergesellschaft, dass nicht nur die Bauweise eines Gebäudes nachhaltig sein kann: „Die Mehrzahl der Wohnprojekte der ISARIA sind Brownfields, also bereits genutzte Flächen, die in moderne, gut per ÖPNV erreichbare und auf sämtliche Einkommensschichten zugeschnittene Wohnflächen umgewidmet werden“, so Thies. In dieser Philosophie stecken also gleich zwei Aspekte der Nachhaltigkeit: Ökologie und Soziales. Sie ist grün, denn die Standortwahl hält den Flächenverbrauch in Grenzen und minimiert das Verkehrsaufkommen. Angenehmer Effekt für die Stadt im Ganzen: es werden nicht nur mehr Grünflächen erhalten, die z. B. für Parks genutzt werden können, sondern auch die Wege werden kurz gehalten. In Großstädten wie Berlin würden die Bewohner geradezu jubeln, wenn ein „Um die Ecke“ nicht jedes Mal 20 Minuten Anreise bedeuten würde.

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