Klima, Krieg und Krise: Diese Themen beeinflussen die Deutschen bei der Geldanlage

28.03.2023

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Die ausgetrockneten Flüsse und verdorrten Äcker im Sommer 2022 oder das Hochwasser an der Ahr 2021: Ereignisse wie diese beeinflussen das Leben der Menschen in vielerlei Hinsicht – auch bei der Geldanlage. Das zeigt eine repräsentative Studie, die die Gothaer zusammen mit dem Meinungsforschungsinstitut forsa durchgeführt hat. So geben 85 % der rund 1.000 Befragten an, dass ihnen die finanziellen Auswirkungen des Klimawandels große Sorge bereiten.

Aber auch die Inflation und die geopolitischen Konflikte verursachen bei deutschen Anleger*innen Kopfzerbrechen. 72 % der Befragten machen sich Sorgen, dass die Preise und Alltagskosten weiter ansteigen und somit ihre Geldanlagen entwertet werden. 71 % der Befragten fürchten zudem, dass aufgrund von geopolitischen Spannungen die Preise (weiter) steigen und sich ihre finanzielle Situation verschlechtert.

„Die Tatsache, dass sich Anleger mehr Sorgen um den Klimawandel machen als um das Thema Inflation und die geopolitischen Konflikte, ist auf den zweiten Blick gar nicht so verwunderlich“, erklärt Christof Kessler, Vorstandssprecher der Gothaer Asset Management (GoAM). „Jede Krise, egal wie lange sie andauert, ist irgendwann vorbei. Für den Klimawandel hingegen gibt es keine schnelle Lösung, das beunruhigt die Menschen.“

Nachhaltigkeitsfonds weiter auf Wachstumskurs

Der Nachhaltigkeitsaspekt hat dementsprechend auch bei der Geldanlage einen unverändert hohen Stellenwert. 53 % der Anleger geben an, dass ihnen dieser Punkt (eher) wichtig ist. Hierbei sticht besonders die Altersklasse der 18- bis 29-Jährigen hervor.
60 % dieser Altersgruppe geben an, dass Nachhaltigkeit bei der Geldanlage für sie ein (eher) wichtiger Aspekt ist.

Auch bei den Anlegern, die in Fonds investieren, steht bei der der Fondsauswahl das Thema Nachhaltigkeit weiterhin hoch im Kurs. 29 % der Befragten entscheiden sich für Nachhaltigkeitsfonds. 2020 waren es nur 6 %.

Gefragt, was die wichtigste Facette von Nachhaltigkeit für sie ist, geben jeweils 36 % ‚Umwelt- und Klimaschutz‘ sowie ‚soziale Gerechtigkeit‘ an. Für 24 % ist es der Aspekt ‚verantwortungsvolle Unternehmensführung‘.

Verzicht auf Rendite zugunsten von Nachhaltigkeit

Selbst wenn es um die Rendite ihrer Geldanlagen geht, gewinnt das Thema Nachhaltigkeit. So gibt knapp die Hälfte der Befragten (48 %) an, dass sie bereit sind, Geld in sogenannte nachhaltige Anlagen zu investieren, auch wenn sie dadurch eine geringere Rendite erhalten würden. Bei den 18-29-Jährigen sind es hingegen 52 %.

„Die Zahlen spiegeln die aktuelle Situation wider, über die tagtäglich in den Medien berichtet wird. Organisationen wie Fridays for Future und die letzte Generation werden maßgeblich von der Generation Z vorangetrieben. Der Klimawandel und die daraus resultierenden Zukunftsfolgen treffen sie und künftige Generation viel stärker als jene, die heute in Entscheidungspositionen sitzen. Dementsprechend ist ihre Bereitschaft zugunsten des Klimawandels Einschnitte im eigenen Leben hinzunehmen größer“, so Kessler. (ml)