R+V beteiligt sich an erweitertem Schutzschirm

04.12.2020

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Bundesregierung und Kreditversicherer haben sich darauf verständigt, den Corona-Schutzschirm bis Ende Juni 2021 zu verlängern. Zu den Akteuren gehört auch die R+V Versicherung, die ihr Kreditvolumen in der Warenkreditversicherung deutlich erhöht hat.

Sobald die Europäische Kommission zustimmt tritt die Verlängerung des Schutzschirms in Kraft. „Für die Wirtschaft ist dieses Kriseninstrument von enormer Bedeutung. Es hilft, die Lieferketten im Warenverkehr zu sichern und gibt unseren Kunden mehr Planungssicherheit“, so Alexander Niemeyer, Leiter der Kredit-/Kautions- und Vertrauensschadenversicherung bei der R+V Versicherung. „Als einer der bundesweit führenden Kreditversicherer haben wir gut ein Drittel aller Unternehmen mit einer Warenkreditversicherung in Deutschland in den Büchern. Aus diesem Grund haben wir von Beginn an intensiv an den Verhandlungen mitgewirkt. Unsere Firmenkunden zählen in dieser Ausnahmesituation auf uns.“

Die Verlängerung des Schutzschirms ist für Niemeyer ein wichtiges Signal an die Wirtschaft, auch weil die Kreditversicherung ein wertvolles Frühwarnsystem für die Lieferanten ist. „Gemeinsam können wir die Folgen der Corona-Krise begrenzen. Weiter durchhalten und weiter zusammenhalten ist das Gebot der Stunde. Der Schutzschirm gibt uns die Möglichkeit, die Zusagen an unsere Kunden aufrechtzuerhalten. Wir können sie in vielen Fällen sogar ausweiten – beispielsweise, wenn sich die Geschäftsmodelle der Kunden geändert haben und weitere Linien benötigt werden.“ Das unterstreichen auch Zahlen der R+V-Warenkreditversicherung, die im Jahr 2020 ihr Kreditvolumen um ca. 13 % ausgebaut und nach einem zweistelligen Beitragswachstum deutlich die Grenze von 100 Mio. Euro überschritten hat. Um weiterhin seriöse Kreditentscheidungen treffen zu können, hat Niemeyer sein Team seit Mitte des Jahres deutlich aufgestockt.

Bonitätsprüfung wichtiger denn je

In der aktuellen Krise wird das Bezahlen von Produkten und Dienstleistungen per Rechnung zunehmend riskant, denn die Lieferanten befürchten, dass das Geld zum vereinbarten Zahlungsziel ausbleibt, weil ihre Geschäftspartner in finanzielle Schieflage geraten sind. Durch offene Forderungen können auch wirtschaftlich stabile Unternehmen ins Wanken geraten und im schlimmsten Fall in die Insolvenz rutschen. Diese Ausfallrisiken werden durch die Warenkreditversicherung abgepuffert und die Unternehmen können ihre Geschäfte aufrecht erhalten.

Die Grundvoraussetzung, um das Kreditvolumen auszuweiten, ist für Niemeyer eine vorausschauende Risikopolitik: „In der Krise sind Bonitätsprüfungen wichtiger denn je. Sie bilden die Basis für die Absicherung von Forderungsausfällen im Rahmen der Kreditversicherung – und sind entscheidend für die Höhe der Limite. Gleichzeitig dienen sie als Frühwarnsystem für unsere Kunden und schützen sie vor unsicheren Geschäften.“ Und auch wenn einzelne Regionen und Sparten härter von der Pandemie betroffen sind als andere: „Wir prüfen jeden Einzelfall. Für uns zählt immer die individuelle Bonität, ganz egal in welchen Branchen oder Ländern“, betont Niemeyer. (ahu)