Commerzbank: Position in schwierigem Umfeld

01.08.2016

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Die Commerzbank hat in einem schwierigen Umfeld ihre gute Marktposition behauptet und im ersten Halbjahr 2016 ein Operatives Ergebnis von 615 Millionen Euro erzielt (erstes Halbjahr 2015: 1.089 Millionen Euro).

(fw/rm) Auf das zweite Quartal entfielen 342 Millionen Euro (zweites Quartal 2015: 419 Millionen Euro). Die Erträge vor Risikovorsorge lagen bei 4.545 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2015 5.221 Millionen Euro). Insbesondere das Negativzinsumfeld und die Kundenzurückhaltung infolge der schwierigen makroökonomischen und geopolitischen Entwicklung führten zu dem Ertragsrückgang. Um diesem entgegenzuwirken, hat die Bank zielgerichtete Maßnahmen umgesetzt. Im zweiten Quartal wurden 2.231 Millionen Euro (zweites Quartal 2015: 2.436 Millionen Euro) an Erträgen erwirtschaftet, wobei 123 Millionen Euro auf einen positiven Einmaleffekt aus der Visa-Transaktion zurückzuführen sind. Auf einem sehr niedrigen Niveau befand sich die Risikovorsorge im ersten Halbjahr. Diese lag bei 335 Millionen Euro, wovon 187 Millionen Euro im zweiten Quartal verbucht wurden (erstes Halbjahr 2015: 438 Millionen Euro; zweites Quartal 2015: 280 Millionen Euro). Das anhaltend niedrige Niveau ist auf die hohe Qualität des Kreditbuches und die stabile Konjunktur der deutschen Wirtschaft zurückzuführen. Im europäischen Vergleich hat die Commerzbank mit 1,4 Prozent eine sehr gute Non-Performing-Loans-Quote. Die Verwaltungskosten sind ohne Bankenabgabe seit mehreren Quartalen auf einem gleichbleibend stabilen Niveau. Strategische Investitionen in Digitalisierung, Regulierung und Compliance konnten durch anhaltende Effizienzmaßnahmen kompensiert werden. Im zweiten Quartal lagen die Verwaltungsaufwendungen bei 1.702 Millionen Euro (zweites Quartal 2015: 1.737 Millionen Euro), wobei der Personalaufwand aufgrund des Mitarbeiterabbaus, Sourcing und niedrigerer Rückstellungen für variable Vergütung rückläufig war. Das Konzernergebnis lag nach den ersten sechs Monaten 2016 bei 372 Millionen Euro, davon wurden 209 Millionen im zweiten Quartal erwirtschaftet (erstes Halbjahr 2015: 645 Millionen Euro; zweites Quartal 2015: 307 Millionen Euro). „Die Commerzbank hat ihre gute Marktposition in einem schwierigen Umfeld bestätigt und im zweiten Quartal ein operatives Ergebnis von 342 Millionen Euro erzielt. Im Privatkundengeschäft sind wir weiter gewachsen und haben das Kreditvolumen ausgeweitet. In der Mittelstandsbank haben wir unsere führende Position behauptet. Das Risikoprofil ist gesund, wie unsere sehr gute NPL-Quote von 1,4 Prozent belegt. Unsere Kernkapitalquote von 11,5 Prozent ist angemessen und berücksichtigt bereits eine Dividendenabgrenzung in Höhe von 10 Cent je Aktie im ersten Halbjahr. Die Leverage Ratio ist mit 4,4 Prozent auf einem komfortablen Niveau“, sagte Stephan Engels, Finanzvorstand der Commerzbank.

CET-1-Quote mit 11,5 Prozent (zweites Quartal 2015: 10,5 Prozent) auf angemessenem Niveau

Die Common-Equity-Tier-1-Quote (CET 1) nach voller Anwendung von Basel 3 lag per Ende Juni 2016 bei 11,5 Prozent (Ende März 2016: 12,0 Prozent; Ende Juni 2015: 10,5 Prozent). Wie im Vorjahreszeitraum ist darin eine Dividendenabgrenzung in Höhe von 10 Cent je Aktie für das erste Halbjahr 2016 enthalten. Die Veränderung der Quote resultiert einerseits aus dem moderaten Anstieg der Risikogewichteten Aktiva (RWA) nach voller Anwendung von Basel 3 auf 198 Milliarden Euro per Ende Juni 2016 (Ende März 2016: 195 Milliarden Euro) insbesondere für operationelle Risiken durch die Berücksichtigung neuer externer Ereignisse in den Datenbanken. Andererseits erhöhten sich die Abzüge aus Pensionsverpflichtungen und Neubewertungsrücklage. Die Bilanzsumme im Konzern belief sich auf 533 Milliarden Euro per Ende Juni 2016 (Ende März 2016: 536 Milliarden Euro). Die Leverage Ratio beträgt entsprechend der Kapital- und Bilanzentwicklung 4,4 Prozent zum Ende des zweiten Quartals 2016.

Entwicklung der Segmente

Im Segment Privatkunden wurde im ersten Halbjahr 2016 ein gutes Operatives Ergebnis von 371 Millionen Euro erzielt. Gegenüber dem Vorjahreszeitraum konnte das Ergebnis um 13 Prozent gesteigert werden (erstes Halbjahr 2015: 327 Millionen Euro). Auf das zweite Quartal entfielen 180 Millionen Euro (zweites Quartal 2015: 169 Millionen Euro). Die Erträge vor Risikovorsorge lagen stabil bei 1.869 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2015: 1.875 Millionen Euro). Darin enthalten ist für das zweite Quartal 2016 ein positiver Einmaleffekt in Höhe von 58 Millionen Euro durch den Verkauf von Visa-Europe-Anteilen. Dem Negativzinsumfeld wirkte das Segment mit zielgerichteten Maßnahmen entgegen, beispielsweise durch die Volumenausweitung des Kreditgeschäfts. Das Kreditvolumen stieg deutlich um 8 Prozent in den ersten sechs Monaten 2016 gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Das Baufinanzierungsneugeschäft lag auf einem konstant hohen Niveau, mit steigenden Margen im zweiten Quartal 2016. Das Wertpapiergeschäft lief infolge geopolitischer Unsicherheiten und der damit verbundenen Kundenzurückhaltung schwächer. Insgesamt setzte das Privatkundensegment seinen Wachstumskurs fort. 62.000 Nettoneukunden entschieden sich im zweiten Quartal für die Commerzbank. Seit 2013 konnte die Bank somit insgesamt um 940.000 Nettoneukunden wachsen. Die Risikovorsorge verringerte sich im ersten Halbjahr auf das sehr niedrige Niveau von 11 Millionen Euro (erstes Halbjahr 2015: 38 Millionen Euro). Die Verwaltungsaufwendungen konnten im ersten Halbjahr auf 1.487 Millionen Euro gesenkt werden (erstes Halbjahr 2015: 1.510 Millionen Euro). Fortsetzung auf Seite 2