BiPRO ersetzt GDV-Datensätze nicht

17.01.2022

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Der Datenverarbeitungsspezialist Inveda.net hat Daten verschiedener Versicherungsgesellschaften analysiert und festgestellt, dass große Defizite bei der Umsetzung der aktuellen BiPRO-Normen vorherrschen. Insbesondere die Möglichkeiten der ältesten Norm 430 zur Bereitstellung der Maklerpost werden nicht ausgeschöpft.

Mit der Initiative der BiPRO e.V. soll nicht nur die Datenlieferung  in der Versicherungsbranche vereinfacht, sondern auch digitale Prozesse zwischen verschiedenen Systemen unterstützt werden. Zum Beispiel bei der Maklerpost sollen die beteiligten Akteure neben PDF-Dokumenten auch zugehörige Datensätze zu Verträgen und versicherten Personen oder Objekten austauschen. Obwohl sich die Mehrheit der Versicherungsgesellschaften der BiPRO-Initiative angeschlossen hat, läuft der Etablierungsprozess der Normen immer noch zäh ab.

Dafür könnte das für tot erklärte Datenaustauschformat des GDV als Alternative nun vor einer Renaissance stehen. Denn die Lieferung detaillierter Daten beispielsweise bei der 430-Norm ist Mangelware. Die meisten Gesellschaften liefern damit zwar Versicherungsnummern, weitere Detail-Informationen werden aber nur von ca. der Hälfte der Versicherer versendet. Daten zu den versicherten Personen übermitteln die Versicherer noch seltener. Dabei geht die BiPRO-Spezifikation viel weiter und sieht sogar die Lieferung von Informationen zu versicherten Leistungen vor.

Große Lücken bei BiPRO, Lösung liegt im alten Format

Was im BiPRO-Format also nur dürftig umgesetzt ist, findet sich für die meisten Gesellschaften in der Datenlieferung per GDV. Bereits in den 80ern erarbeitete der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft e.V. (GDV) ein Format für detaillierte Informationen zu Versicherungsverträgen, auf das Makler für den Bestandserhalt zurückgreifen konnten. Damals wurden große Datensätze noch per Band eingespielt. Dementsprechend altbacken wirken die GDV-Datensätze heutzutage auf IT-Experten. Das neue BiPRO-Format orientiert sich dahingegen an aktuellen digitalen Standards.

Trotzdem weist dieses erhebliche Lücken auf. Viele Versicherer stellen Maklern Bestandsdaten über die Norm 430 deshalb regelmäßig per GDV zur Verfügung. Laut Inveda.net liege es also nahe, die fehlenden BiPRO-Daten mit GDV-Daten anzureichern. Damit könne man die meisten Defizite in der Datenlieferung ausgleichen. Für einen guten BiPRO-Service komme man zudem sowieso nicht um die Verarbeitung von GDV-Daten herum. Der Datenspezialist bietet dafür die BiPRO-Lösung INEX für Versicherungsvermittler und Maklerpools an, um über eine einheitliche Schnittstelle auf die Daten der Versicherungsgesellschaften zuzugreifen. Dafür kombiniert Inveda.net BiPRO- mit GDV-Daten und sorgt für vollständigere Informationsübermittlungen. Der INEX-Service kann sowohl in Maklerprogrammen von Dritten als auch in den hauseigenen Produkten genutzt werden. (lb)