Der Osmium-Vergleich

31.03.2023

Foto: © Osmium-Institut

Wie schlägt sich Osmium nach einem Jahrzehnt im Vergleich zu anderen Edelmetallen?

Wir haben eine Vergleichsliste mit jeweiligem Résumé erzeugt. Betrachtet werden die Kriterien:

Preisentwicklung – Seltenheit – Marktgröße – Schmuck – Fälschbarkeit – Handelbarkeit – Anlagehorizont – Herstellungspreise – Ethik – Mythos – Zukunft.

Preisentwicklung:

Metalle und Edelmetalle sind für Sachanleger interessant, um Wert zu speichern. Eine Verzinsung bieten sie natürlich nicht. Es bleibt also immer abzuwarten, ob ein Metall seinen Wert verändert. Schauen wir uns als Beispiel den Goldpreis des letzten Jahres an:

Minus 7,5 % sind das Ergebnis eines Goldinvestments während des letzten Jahres bis zum Februar 2023. Nun zieht Gold wieder an und hat das Minus fast wieder wettgemacht. Die Zahlen springen in hoher Volatilität und das bedeutet, alles hängt vom richtigen Ein- und Ausstiegszeitpunkt ab. Althergebrachte Regeln haben aber klar ihre Gültigkeit verloren. Denn wäre man eingestiegen, als die „Kanonen donnerten“, hätte man genau diese 7,5 % verloren, statt sie zu verdienen. Vielleicht ist genau diese Unsicherheit der Grund dafür, sich mit Langzeitsachinvestments wie Osmium zu beschäftigen. Denn den Goldpreis vorauszusagen ist eine Unmöglichkeit geworden, auch wenn sich viele Experten immer wieder daran versuchen. Dies zeigt sich an den Suchabfragen in den neuen KI-gestützten Systemen. Sie finden gleichzeitig genügend Argumentationen für steigende wie auch für fallende Kurse. Das verunsichert den Sachanleger und macht die Anlage zu einem gefährlichen Glückspiel. Auch Silber ist im letzten Jahr trotz Krieg und Krise um 19,4 % gefallen. Bei komplexen Märkten wie Gold und Silber sind die Einflussfaktoren vielfältig und in der Regel über den Verbrauch in der Industrie oder im Schmuckmarkt und durch die Nachfrage als Sachanlage bestimmt Bei Mainstreammetallen und manchen PGM kommt noch der Spekulantenmarkt, der Hochgeschwindigkeitshandel und der Handel mit Zertifikaten, die Edelmetalle in riesigen überverkauften Mengen handelbar machen, hinzu. Es droht eine riesige Blase.

» 10 Billionen $ Papiergold: 233 fiktive Unzen für jede Unze echtes Gold.

17.04.2017 | Steve St. Angelo schreibt auf Goldseiten.de:

Wie drückt man den physischen Goldpreis? Das ist ziemlich leicht: Man bewirft ihn einfach mit 10 Milliarden Papierdollar. Der weltweite Handel mit Papiergold hat im Jahr 2016 nicht nur einen neuen Rekord erreicht, er übertraf das Vorjahr sogar um fast 50 %. Es ist schon verblüffend, welches schier unglaubliche Ausmaß der Irrsinn angenommen hat, den wir derzeit an den Finanzmärkten beobachten können. Angesichts der kurz vor dem Absturz stehenden Wirtschafts- und Finanzmärkte wäre es für Anleger ratsam, ihre hohen, mit Hilfe von Krediten finanzierten Einsätze im „Papiergoldcasino“ zu reduzieren und reales physisches Metall zu kaufen. «

Die Frage ist, wie „Papiergold“ jemals ausgeliefert werden soll, da die Bestände für die Zertifikate auf Gold nicht zur Verfügung stehen. Hier gilt für Gold und Osmium, dass das physische Eigentum vermutlich der wesentlich bessere Weg ist. Und hier sieht man auch, warum immer mehr Goldvertriebe auf den Osmium-Schmuck-Zug aufspringen. Bei Gold gehen übrigens sogar die Reserven der Zentralbanken zurück. Sicherlich hat es eine Bedeutung, warum die großen Institute Gold verkaufen, statt weiteres zu erwerben. Der Trend scheint sich seit drei Jahren zu stabilisieren. Interessant zu wissen ist, dass Osmium mittlerweile nicht nur bei den Family Offices angekommen ist, sondern auch vermehrt von Staaten in den Fokus genommen wird, um Teile der Goldreserven vielleicht durch ein wertdichteres und unfälschbares Metall wie Osmium in kristalliner Form zu ersetzen. Wie kann man nun die Preise auf einem Markt einschätzen? Fast gar nicht. Und deshalb gilt es, als Maßstab die Erzeugerpreise zu verwenden. Denn damit werden die Gewinne von Vermittlern und dem Handel aus der Überlegung ausgeblendet. Für die meisten Metalle gilt, dass die Untergrenzen der Preise in der Regel in der Höhe der Gewinnungspreise liegen. Kann man das Metall für seinen aktuellen Preis nicht mehr abbauen, schließen die Minen, das Angebot sinkt und damit auch der Preis. Er fällt solange, bis wieder gekauft wird. Dann läuft auch die Produktion erneut an. Für Osmium kann man sich direkt am Gewinnungs- und Kristallisationspreis orientieren. Dies ist der Rohosmiumpreis zuzüglich der Veredlung durch Reinigung und Kristallisation sowie Marketingkosten und Dienstleistungen im Datenbankbetrieb, welche ebenfalls auf den Preis umgelegt werden. Der Hauptfaktor für den Preis ist und bleibt jedoch die Ernterate (www.osmium-preis.com).

Osmium kann übrigens auf zwei verschiedene Arten kristallisiert werden:

1. wild gewachsene 3D-Kristalle mit sehr niedrigem Wert

2. perfekte flache Strukturen zur Nutzung in Schmuck und der Sachanlage.

In einem vergleichsweise überschaubaren Prozess können wild gewachsene Kristalle erzeugt werden, die eher für Sammler interessant sind, da es für sie keine Nutzung neben der Sammelleidenschaft gibt. In der Presse wird dieser Unterschied oft nicht ausreichend oder sogar falsch dargestellt, obwohl er für den Sachwertanleger existenziell ist. Denn wertvoll sind nur die perfekt flach kristallisierten Strukturen, die in der Schmuck- und Uhrenindustrie genutzt werden. Für ihre Erzeugung ist es nötig, bereits das Rohmaterial in einer sehr hohen Reinheit vorliegen zu haben. Danach sind viele Prozessteile und wiederholte Kristallisationen nötig, um durchbruchfreie und spikefreie Flächen zu erhalten, die nutzbar sind.

Die Preise für diese Strukturen sind auf Basis der extrem aufwendigen Herstellung in den letzten Jahren um einige hundert Prozent gestiegen. Das muss nicht bedeuten, dass auch die Nachfrage in gleicher Weise steigt. Jedoch zeigt sich klar die Öffnung des Schmuckmarktes. Hier wird international mehr und mehr Osmium verbaut, so dass für die nächsten Jahre ein starker Anstieg des Verbrauchs zu erwarten ist. Wenn dieser Effekt wie erwartet stattfindet, dann wird er stark exponentiell sein. Spannend wird es dann, wenn Rohosmium nicht mehr oder nur eingeschränkt verfügbar sein wird und wenn die Vorräte an kristallinem Osmium ebenfalls zurück oder zur Neige gehen. Allein an der Vielzahl bedeutender Fachmessen, auf denen Osmium-Exponate gezeigt werden, kann man ablesen, wie schnell das Segment bereits heute wächst. Und hier sprechen wir von einem riesigen Weltmarkt, der erst beginnt anzulaufen.

Die Seltenheit:

Seltenheit ist für Menschen immer wieder ein Trigger, sich für eine Ware oder eine Anlageform zu entscheiden. Das gilt nicht nur für Sammler seltener Turnschuhe, sondern es ist ein der Menschheit eigener Prozess, der mehr und mehr bedeutend wird, da sich Produkte nur noch in kleinen Merkmalen unterscheiden. Hier ist die Betrachtung für Edelmetalle einfach, denn die Unterschiede zwischen ihnen sind frappierend. Ein paar Zahlen mögen das am besten veranschaulichen:

Es wird verglichen, wie viel eines Metalls noch in der Erdkruste zu finden ist und wie viel davon noch abbaubar ist. Zudem wird der aktuelle Verbrauch eingebracht, um das Schwinden der Ressourcen und Reserven einschätzbar zu machen. Dabei ist im Auge zu behalten, dass sich Anwendungsformen der Metalle ändern und dass Substitution an einigen Punkten der Fertigung von Produkten möglich ist, an anderen jedoch nicht. Zudem ist der Zugriff auf Metalle mit hoher Recyclingquote immer einfacher, als der Zugriff auf Metalle, die aus ihren Anwendungen nicht oder in nur begrenztem Umfang in den Rohstoffmarkt zurückgeführt werden. Gold und Silber haben extrem hohe Recyclingquoten, was generell betrachtet gut ist, was andererseits den Wert auch relativiert. Denn Recycling ist eine Rohmaterialquelle für jeden Markt.

Gold
weltweite Minenproduktion und Reserven:

2021 – 3.090 t

2022 – 3.100 t

Reserven – 52.000 t

Silber
weltweite Minenproduktion und Reserven:

2021 – 25.000 t

2022 – 26.000 t

Reserven – 550.000 t

Quelle: U.S. Geological Survey, Mineral Commodity Summaries, January 2023

Im Gegensatz zu den hohen Produktionsmengen und Reserven der klassischen Edelmetalle ist der Anteil an Osmium besonders niedrig. Die Angaben schwanken zwischen 17 und 55 m³ an Ressourcen in der Erdkruste. Davon dürfte nur weniger als 1m³ als Reserve förderbar sein. Die Produktionszahlen liegen pro Jahr deutlich unter einer Tonne. Damit ist der exorbitante Unterschied in der Seltenheit zwischen den Edelmetallen greifbar.

Osmium

Ressourcen – 17 m³

Reserven – 1 m³ entspricht 22 t

Verbrauch pro Jahr – < 1 t

» Osmium ist nicht nur von Haus aus das seltenste Edelmetall, sondern es wird auch kaum recycelt, da es bei Rückführung zum Erscheinungsbild Osmium-Schwamm seine Oberflächenstruktur und mit ihr seine Wertschöpfung sowie den Echtheitsnachweis über die Osmium-Weltdatenbank verliert. «

Die Marktgröße:

Wie viel eines Edelmetalls wird heute gehandelt und wie wird es in vielleicht 20 Jahren sein? Es ist davon auszugehen, dass all jene Metalle mit einer hohen Recyclingquote und gleichzeitig hohen Reserven auch weiterhin auf relativ großen Märkten gehandelt werden. Heute werden Handelsvolumina in hohen Milliardenbeträgen gemessen. Im November 2022 lag das tägliche Handelsvolumen durchschnittlich bei 20 Mio. Feinunzen Gold. Das entspricht 622 Tonnen. Für Platin, Palladium und die anderen Platingruppenmetalle gehen die Zahlen weit hinter diese Grenzen zurück, aber auch sie werden in großen Mengen gehandelt. Tatsächlich ist der Markt für Osmium in jeder Hinsicht der kleinste. Märkte für die anderen Edelmetalle hatten Jahrzehnte oder sogar Jahrhunderte Zeit, um sich zu etablieren und Liquidität aufzubauen. Das hat auch Auswirkungen auf die Liquidität der Metalle im Handel unserer Tage. Mit den ersten Umsätzen auf dem Zweitmarkt mit kristallinem Osmium waren die Bewegungen zwischen privaten Eigentümern noch recht begrenzt. Heute zeigt sich, dass Osmium wegen seiner absoluten Unfälschbarkeit auch vertrauensvoll aus privater Hand erworben wird. So entsteht Stück für Stück ein wachsender Markt. Klar ist jedoch, dass jeder Sachanleger, der in Osmium investieren möchte, einen längeren Anlagehorizont haben sollte. Denn das Ziel ist das Abwarten der Nichtverfügbarkeit von Rohosmium. Sobald die Kristallisation endet und das meiste Osmium bereits in Schmuck verbaut sein wird, wird es spannend.