Sanierungs-Offensive für Deutschland

23.06.2025

Foto: © ING

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Viele Expertinnen und Experten warten darauf, dass es mit dem Start der neuen Bundesregierung auch für den Gebäudesektor die eine oder andere Veränderung geben wird. Schließlich sind auf der Ausgabenagenda des geplanten Sondervermögens auch Punkte wie „Städtebauförderung“ oder „Erreichung Klimaneutralität“ hinterlegt. Was sich konkret dahinter verbirgt, das gilt es in den nächsten Wochen und Monaten auszuarbeiten. Die ING Deutschland hat sich im Vorfeld der politischen Entscheidungen mit der Hochschule für Technik Stuttgart an einen Tisch gesetzt und überlegt, wie der Weg zur klimaneutralen Gebäudepolitik in naher Zukunft aussehen kann.

Die Zahlen liegen auf dem Tisch: Mit rund 35 % ist der Gebäudesektor maßgeblich für die CO2-Emissionen in Deutschland verantwortlich. Vor allem Ein- und Zweifamilienhäuser mit Baujahren vor 1980 haben ein großes Potenzial, wenn es um CO2-Reduzierung geht. Folgerichtig sollten die Ablösung von CO2-intensiven Heizsystemen sowie Maßnahmen für eine effiziente Außenwand-Dämmung auch in Zukunft ganz oben auf der Förderliste stehen. Thomas Hein, Leiter Vertrieb Immobilienfinanzierung bei der ING Deutschland, sieht hier die Bundesregierung, aber auch die Kreditgeber, in der Pflicht: „Ob konsequente Förderlandschaft oder finanzielle Anreize für die energetische Sanierung – wir können uns alle sehr viel wünschen. Aber nur wenn wir diese Wünsche ausformulieren und kommunizieren, besteht die Hoffnung, dass sie auch erfüllt werden. Gerade mit Blick auf die Klimaziele unserer Bank und unseres Landes sehen wir uns in der Pflicht, unsere Themen dort zu platzieren, wo sie entschieden werden, also möglichst direkt auf den politischen Tischen in Berlin.“

Ein Weg dorthin führt über das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) und ein durch das Ministerium gefördertes Forschungsprojekt CREATE, bei dem sich die Hochschule für Technik Stuttgart mit der Frage beschäftigt, welchen Beitrag der Kapitalmarkt zur Dekabonisierung des Gebäudesektors im Sinne der Klimaziele von Paris leisten kann. Ein besonderer Fokus der Forschungsarbeit liegt auf innovativen Finanz- und Versicherungsprodukten zum Beispiel im Bereich Sustainable Finance. Und hier kommen Thomas Hein und sein Team von der ING Deutschland ins Spiel. Gemeinsam mit den Stuttgarter Forscherinnen und Forschern haben sie mit dem Ziel, die Gebäudesanierung als einen zentralen Hebel zur Erreichung der Klimaziele zu etablieren, ganz konkrete Handlungsempfehlungen erarbeitet:

1. CO2-Bepreisung als Steuerungsinstrument stärken

Um die CO2-Emissionen in den Griff zu bekommen, sollte sich die CO2-Bepreisung statt an energetischen Kennzahlen an den tatsächlichen Emissionen als Bewertungsmaßstab orientieren. So kann sichergestellt werden, dass finanzielle Anreize und regulatorische Anforderungen Hand in Hand gehen. Darüber hinaus könnten die Einnahmen aus der CO2-Bepreisung stärker für soziale Ausgleichsmaßnahmen wie einen niedrigeren Strompreis oder Förderprogramme genutzt werden.

2. Förderlandschaft stabilisieren und vereinfachen

Ein mehrjähriger Förderkatalog schafft Investitionssicherheit. Es macht daher Sinn, sich auf eher wenige, aber dafür länger laufende Förderprogramme zu fokussieren und die Bearbeitungszeiten zum Beispiel innerhalb der Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) zu beschleunigen. Statt einmaliger Zuschüsse könnten künftig steuerliche Anreize für die Sanierung gesetzt werden, wodurch sich Marktpreissteigerungen, die durch Fördererwartungen ausgelöst werden, vermeiden ließen.

3. Kommunikation und Technologieakzeptanz verbessern

Grundsätzlich ist es gut, wenn das Wissen aus der Technologieakzeptanzforschung und damit das Nutzerverhalten mehr Einfluss auf die Entwicklung von Förderprogrammen erhalten. Energieausweisdaten könnten in einem zentralen Register für alle einsehbar für mehr Effizienz sorgen. Für insgesamt mehr Transparenz in der Kommunikation könnten zielgruppenspezifische Informationsprogramme sorgen, die an den individuellen Problempunkten ansetzen und mit einem konkreten Nutzen überzeugen.

4. Regulatorik für eine ganzheitliche Klimastrategie anpassen

Mehr Kompatibilität zwischen Finanzmarktregulierung und Gebäudepolitik und eine stärkere Verzahnung der EU-Taxonomie mit der nationalen Gesetzgebung stellen eine ganzheitliche Klimastrategie sicher. So ließen sich zum Beispiel bestehende Baufinanzierungen unbürokratisch für energetische Modernisierungen erweitern oder alte Bauvorschriften zugunsten energetischer Modernisierungen umswitchen.

5. Wärmewende fördern

Mehr Steuervorteile für klimafreundliche Stromerzeugungsund Heiztechnologien, das flächendeckende Ausrollen von Wärmenetzen oder die Förderung ressourcenschonender Bauweisen und Low-Tech-Lösungen: Wenn die Wärmewende zeitnah erfolgen soll, müssen die Eckpfeiler neu und technologieoffen definiert werden.

6. Transformative Wirkung als Leitprinzip für Förderung und Finanzierung implementieren

Das wäre wirklich ein Meilenstein: Je mehr CO2 durch Sanierungen eingespart wird, desto niedriger fällt der Kreditzins aus. Dafür müssten die ESG-Vorgaben bei den Immobilienkrediten berücksichtigt werden – zum Beispiel in dem Eigenkapitalanforderungen für Modernisierungskredite mit CO2-senkenden Konsequenzen entlastet werden. In den Genuss von Fördergeldern käme demnach in Zukunft vor allem das, was wirklich wirkt.

Um diese Forderungen für die Bundesregierung transparent zu machen, wurde in Folge ein gemeinsamer „Policy Brief“ erstellt und über die in Berlin ansässige PublicAffairs-Expertise der nach Kundenzahl drittgrößten Bank Deutschlands in die Koalitionsgespräche eingebracht. Das Fazit dieses Engagements, so Thomas Hein, kann sich sehen lassen: „Wir sind sehr stolz darauf, dass sich wesentliche Punkte unseres Papiers im Koalitionsvertrag wiederfinden. So soll das neue Gebäudeenergiegesetz (GEG) technologieoffener, flexibler und einfacher werden. Natürlich bleibt abzuwarten, was unter dem Vorbehalt der Finanzierung am Ende wirklich umgesetzt wird. Für uns ist der Abstecher in die Politik und auch die intensive Zusammenarbeit mit der Hochschule für Technik Stuttgart eine Bestätigung unserer bisherigen Arbeit. Der Fokus auf mehr Energieeffizienz in der Baufinanzierung zeigt, dass wir hier einen Weg eingeschlagen haben, der wirklich Relevanz hat – nicht nur für uns als Bank, sondern auch für unsere Gesellschaft.“

Ein Advertorial der ING-DiBa AG

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