Solaranlagen: Diese Einflussfaktoren entscheiden über die Rentabilität

12.12.2020

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Die Coronakrise hat vielen Branchen zugesetzt. Trotzdem hält der Boom der Solarbranche an. Die Nachfrage in Sachen Solarenergie ist im Jahr der Pandemie sogar noch gewachsen. Darüber freut sich nicht nur das Klima. Auch der Geldbeutel von Hausbesitzern profitiert von Solarmodulen auf dem Dach. Im Vergleich zu vielen anderen Investitionen werfen Solaranlagen rentable Renditen ab. So vor allem, wenn Verbraucher Einflussfaktoren wie die Größe beachten.

Solaranlagen senken die Kosten der Energiewende. Darüber ist man sich bei steigenden Netzstromkosten einig. Wie rentabel Solarmodule für Verbraucher genau sind, hängt in mehrerer Hinsicht von der Größe ab. Abgesehen davon beeinflussen auch der Stromspeicher, der Standort und die Dachausrichtung die Renditeerwartung. Wie wird Solarstrom für Privathaushalte am rentabelsten?

Auf den Eigenverbrauch kommt es an

Fast nirgendwo auf der Welt kostet Strom so viel wie in Deutschland. Die Kosten für Netzstrom steigen stetig, wodurch der Eigenverbrauch selbst erzeugter Energie hohes Sparpotenzial eröffnet. Die Einspeisevergütung liegt aktuell bei etwas mehr als elf Cent pro Kilowattstunde. Im Vergleich dazu ist der Eigenverbrauch sogar dreimal so rentabel. PV-Anlagen produzieren vor allem in den Mittagsstunden Strom. In den seltensten Fällen können Verbraucher auch ihren Stromverbrauch auf die Mittagsstunden verschieben. Je mehr Strom die Anlage erzeugt, desto geringere Anteile verbraucht man letztlich selbst. Steht kein Stromspeicher zur Verfügung, muss die mittags produzierte Energie eingespeist werden. Das reduziert die Gesamtrendite der Anlage.

Mit Technologien zu höherem Eigenverbrauch: Wer auf das Smart-Home-Konzept setzt, kann den mittags erzeugten Strom oftmals besser nutzen. Große Stromverbraucher wie Waschmaschinen lassen sich per App von der Arbeit aus starten. Ähnlich wie die Kombination mit smarten Technologien rechnet sich übrigens auch die mit einer Wärmepumpe. Je höher der Eigenverbrauch, desto besser.

Wie wirkt sich der Standort aus?

Der Standort der PV-Anlage beeinflusst die Renditeerwartung erheblich. In Baden-Württemberg und Bayern lassen sich an vielen Standorten beispielsweise jährlich über 1.000 Kilowattstunden pro Kilowatt Leistung produzieren. Nördliche Bundesländer können mit diesem Stromertrag nicht mithalten. Teilweise sind die Jahreserträge hier um mehr als zehn Prozent niedriger. Auch die Dachneigung und -ausrichtung muss sich übrigens in einem vernünftigen Bereich bewegen, um die Renditeaussichten zu steigern. Laut einem neuen Portal für Solarenergie ist je nach Neigung und Ausrichtung mit Ertragsunterschieden von bis zu 20 Prozent zu rechnen. Dachneigungen von 30 Grad und südlich ausgerichtete Module gelten als rentabelste Lösung.

So beeinflusst die Größe die Rentabilität

Je größer PV-Anlagen ausfallen, desto geringere Anteile werden selbst verbraucht. Kleinere Anlagen versprechen auf den ersten Blick bessere Renditen. Andererseits sind die Betriebs- und Anschaffungskosten pro Kilowatt Nennleistung bei größeren Solaranlagen geringer. Die Kosten für die Montage und den Netzanschluss werden kaum von der Anzahl der Module beeinflusst. Auch Wartungs- und Reinigungskosten steigen durch die Modulzahl kaum. Obwohl Speicherelemente den Eigenverbrauchsanteil größerer Anlagen erhöhen, gelten sie nur bedingt als rentabel. Das liegt an ihrer relativ kurzen Lebensdauer. Photovoltaikanlagen werden mindestens 20 Jahren alt, wodurch sie Speicherelemente überleben.

Wie hoch ist die Rendite? Bei Beachtung der genannten Einflussfaktoren liegt die Renditeerwartung für Solaranlagen laut Experten zwischen drei und fünf Prozent.