Schweizer Rentner sind die zufriedensten Pensionierten Europas
26.06.2025

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80% der 65- bis 80-Jährigen in der Schweiz sind mit ihrem jetzigen Leben zufrieden. Sie beurteilen ihre Freizeitaktivitäten, sozialen Kontakte, Gesundheit sowie Mobilität und Reisen überwiegend positiv. Das geht aus der Studie „Wie lebt es sich im Rentenalter?“ hervor, die das Marktforschungsinstitut YouGov im Auftrag von Swiss Life durchgeführt hat. Grundlage ist eine repräsentative Umfrage der sprachassimilierten Bevölkerung der Schweiz.
Die Mehrheit der Pensionierten ist mit ihrer finanziellen Situation zufrieden – wenn auch längst nicht alle. „Für ein erfülltes Leben im Rentenalter sind bekanntlich auch nicht monetäre Aspekte wichtig. Deshalb untersuchen wir in der aktuellen Studie die Lebensqualität von Personen im Rentenalter entlang verschiedener Dimensionen wie Aktivitäten, allgemeiner Zufriedenheit mit dem Leben, sozialer Netzwerke, Gesundheit und Mobilitätsverhalten“, sagt Nadia Myohl, Senior Researcher Vorsorge bei Swiss Life Schweiz. Der Fokus liegt dabei hauptsächlich auf dem frühen Rentenalter, also auf den 65- bis 80-Jährigen.
65- bis 80-Jährige ziehen ein überwiegend positives Fazit
Von den 2000 von Swiss Life befragten 65- bis 80-Jährigen sind 80% mit ihrem gegenwärtigen Leben im Allgemeinen zufrieden oder sehr zufrieden. Damit führen sie die Zufriedenheits-Rangliste an: Sowohl im Vergleich mit den Jüngeren als auch mit Blick auf ihre europäischen Altersgenossen schätzen die Menschen ab 65 in der Schweiz ihre Lebenszufriedenheit am höchsten ein.
Je schlechter allerdings die finanzielle Situation oder der subjektive Gesundheitszustand sind, desto tiefer wird auch die Zufriedenheit bewertet. Die 65- bis 80-Jährigen ziehen zudem ein überwiegend positives Fazit über ihr bisheriges Leben: Zwei Drittel sagen, dass es nur wenige oder gar keine Dinge gibt, die sie rückblickend bereuen. Ganze 72% lehnen zudem die Aussage ab, dass das Leben mehr Schmerz als Freude bereite. „Unsere Befragung zeigt, dass Personen im frühen Rentenalter besonders oft stolz auf ihre Familie, berufliche Erfolge oder die persönliche Entwicklung sind“, sagt Andreas Christen, Leiter Vorsorge Research bei Swiss Life Schweiz.
Menschen im frühen Rentenalter führen häufig ein aktives Leben
Viele der befragten 65- bis 80-Jährigen verbringen täglich Zeit mit Lesen (77%), Fernsehen (76%) und Hausarbeit (59%) – wobei letztere von Frauen (74%) deutlich häufiger täglich erledigt wird als von Männern (42%). 30% nutzen täglich soziale Medien wie Instagram oder Facebook, aber noch mehr (39%) verzichten ganz darauf. Eine Veränderung ist hier jedoch absehbar: Die 65- bis 69-Jährigen sind klar öfter täglich online als beispielsweise diejenigen im Alter 75 bis 80. Ebenfalls beliebte, mindestens wöchentlich ausgeführte Aktivitäten sind Denksport – also z. B. das Lösen von Kreuzworträtseln – mit 70%, Spazieren oder Wandern (71%), Sport (58%) oder Gartenarbeit (34%). 75% sind mit ihren Freizeitaktivitäten (sehr) zufrieden. Rund 60% der 65- bis 80-Jährigen haben Enkelkinder; knapp zwei von drei Grosseltern hüten diese mindestens einmal pro Monat. Davon bilden wiederum zwei Drittel einen festen Bestandteil der Betreuungsstruktur: Sie hüten ihre Enkelkinder regelmässig, d. h. an bestimmten Tagen in der Woche bzw. im Monat.
Auch im Ruhestand bleiben soziale Kontakte zentral
Der Kontakt zu Freunden und Verwandten ist im Rentenalter eng: Neun von zehn Befragten haben noch lebende nahe Verwandte, und 95% nennen eine bestimmte Person, mit der sie wichtige Themen besprechen können. Bei 61% ist diese Vertrauensperson der/die Ehe- oder Lebenspartner/-in, wobei dies Männer mit 80% signifikant häufiger angeben als Frauen (45%). 66% glauben, dass sie gute Freunde haben, die ihnen beistehen, wenn es ihnen schlecht gehen sollte. Nur eine Minderheit (17%) wünscht sich mehr soziale Kontakte oder findet, dass deren Zahl seit der Pensionierung abgenommen hat (23%). Jede dritte Person gibt an, dass sie seit ihrer Pensionierung wertvollere soziale Kontakte hat. Insgesamt sind drei von vier Personen im frühen Rentenalter mit ihrem sozialen Netzwerk (sehr) zufrieden. Doch auch Einsamkeit kann eine Rolle spielen: 31% der 65- bis 74-Jährigen fühlen sich zumindest gelegentlich einsam – allerdings ist dieser Anteil tiefer als bei den jüngeren Altersgruppen. (mho)

KRAVAG bleibt auf Wachstumskurs
