Beides hat Vorteile

26.10.2021

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Der seit Jahren andauernde Immobilienboom und die Situation auf den Kapitalmärkten machen „Betongold“ zu einer sehr begehrten Assetklasse, sowohl für Direktinvestments als auch für Immobilienfonds. Welche Aspekte sprechen jeweils für die beiden Investitionswege?

Der Begriff Immobilie leitet sich vom lateinischen „im-mobilis“ ab, was „unbeweglich“ bedeutet. Beim Geschäft mit Immobilien wird dennoch einiges bewegt – und zwar an Geld. Die Marktentwicklung der vergangenen Jahre hat dafür gesorgt, dass die Summen immer größer werden. „Während bei Direktinvestitionen selbst für kleinere Objekte heute schon sechsstellige Kaufpreise anfallen, können Privatanleger über Fonds auch mit kleinem Budget in diesen Markt investieren“, erläutert Rauno Gierig, warum der Marktzugang mittels Immobilienfonds deutlich einfacher ist als bei Direktinvestments. Dem CSO von Verifort Capital zufolge ist das nicht nur in finanzieller Hinsicht der Fall. „Anleger profitieren vor allem von der Diversifikation, die Fonds ermöglichen. Fondsanbieter können ihre Objektauswahl über mehrere Regionen, Nutzungsarten und Kaufzeitpunkte streuen und durch einen breiten Mietermix das Risiko von Mietausfällen signifikant reduzieren.“ Auch bezüglich der Möglichkeit, die Immobilie zu liquidieren, sieht Gierig einen wesentlichen Vorteil von indirekten Immobilieninvestments, denn ein breites Fondsportfolio würde viel Flexibilität bei der Exitstrategie ermöglichen: „Objekte können einzeln über einen längeren Zeitraum oder im Paket veräußert werden – je nach Marktlage und Bedarf.“ Ein weiterer wesentlichen Vorteil, den Immobilieninvestments mittels Fonds mit sich bringen, ist laut Gierig, dass Investoren dabei viele mit dem Investment verbundene Tätigkeiten in professionelle Hände legen können. „Anleger von Immobilienfonds müssen sich auch nicht mit der Mieterbetreuung oder Objektverwaltung auseinandersetzen.“

Selbst ist der Anleger

Das professionelle Mieter- und Immobilienmanagement nimmt dem Investor viel Arbeit ab und ist vor allem dann hilfreich, wenn der Investor über nur wenig Marktkenntnis verfügt. „Allerdings drücken Verwaltungsgebühren vieler Fonds letztendlich die Rendite“, gibt Sebastian Engel, Chief Sales Officer der Alpha Real Estate Group, zu bedenken, dass dieses für den Investor alles andere als kostenlos ist. Zum anderen hat der Direktinvestor mehr Gestaltungsmöglichkeiten bei seinem Investment. „Einzelinvestments überzeugen durch eine höhere Flexibilität, zum Beispiel bei der Finanzierung und bei der Auswahl der Immobilien“, so Engel weiter. Entscheidend wird dieser Punkt vor allem, wenn auch nicht-monetäre Aspekte bei der Kapitalanlage eine Rolle spielen und es dem Anleger beispielsweise auch darum geht, in einer Region mit einem angespannten Wohnungsmarkt bezahlbaren Wohnraum zur Verfügung zu stellen. Einen weiteren Vorteil sieht Sebastian Engel in der Tatsache, dass der Investor stets die volle Kontrolle über sein Anlageprodukt hat. So kann der Anleger sein Produkt auch selbst nutzen und muss damit im Falle der Notwendigkeit selbst keine großen Summen mehr bewegen. (ahu)