Corona hat (noch) keine Auswirkungen auf Altersvorsorge

29.03.2021

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Die Corona-Krise ist eine (hoffentlich) nur relativ kurzfristige Angelegenheit. Deshalb hat sie auch noch keine großen Auswirkungen auf die Altersvorsorge, wie eine Studie des digitalen Versicherungsmanagers CLARK zeigt.

„Die Rente ist sicher!“ Wohl kaum ein Satz der deutschen Politik wurde derart prominent, wie diese Aussage des im vergangenen Jahr verstorbenen Ex-Arbeitsministers Norbert Blüm -  auch weil er immer wieder genau deshalb zitiert wurde, weil er eben später nicht mehr so zutraf. Wie verbreitet die Befürchtung ist, dass nach dem Arbeitsleben die finanzielle Situation nicht rosig ist, macht eine Studie deutlich, die CLARK in Zusammenarbeit mit YouGov durchgeführt hat. Darin gaben 38 % der Befragten an, dass sie davon ausgehen, im Rentenalter finanzielle Abstriche machen zu müssen. Diese Sorge zieht sich durch alle Altersgruppen. 18 % der über 55-jährigen gehen davon aus, dass sie auch im Rentenalter weiter arbeiten müssen, um über die Runden zu kommen. Lediglich 23 % der Umfrageteilnehmer glauben, dass sie im Ruhestand ihren aktuellen Lebensstandard halten können. Der Pessimismus verhält sich dabei umgekehrt proportional zum Alter: So glaubt bei den über 55-jährigen noch 29 %, dass sie nach dem Erwerbsleben ihren aktuellen Lebensstandard halten können, bei den 18- bis 24-jährigen sind es nur 16 %. „Das Bewusstsein ist vorhanden – umso besser wenn man sich dann noch frühzeitig mit dem Thema Altersvorsorge beschäftigt, denn der Zeitfaktor ist hier entscheidend“, erklärt CLARK COO Dr. Marco Adelt. „Wer nur noch 12 bis 15 Jahre erwerbstätig ist, muss trotz steuerlichen Vorteilen deutlich mehr Geld aufwenden, um entsprechend vorzusorgen.“ Unabhängig vom Alter empfehle es sich bei der Rentenplanung nicht nur auf ein Vorsorgeprodukt zu setzen, sondern gesetzliche Rente, betriebliche Altersvorsorge und private Vorsorgemaßnahmen zu kombinieren. „Insbesondere durch die private Altersvorsorge lässt sich die wachsende Rentenlücke mit verschiedenen Maßnahmen wie fondsgebundenen Sparplänen, Rentenversicherungen oder staatlich geförderte Angeboten (z.B. Riester-Rente) individuell schließen", so Adelt weiter.

Immerhin: Dass sie überhaupt keine Rente erhalten werden, glaubt nur eine absolute Minderheit der Befragten: Nur 6 % der über 44-jährigen können sich vorstellen, dass sie ganz ohne gesetzliche Rente auskommen müssen.

Corona kein Gamechanger

Seit einem Jahr prägt die Corona-Krise das Leben in Deutschland und großen Teil der Welt. Weniger prägend ist sie hingegen bislang für die Altersvorsorge. So verneinen 84 % der Teilnehmer der CLARK-Umfrage, dass sie sich auf der Krise intensiver mit der Altersvorsorge beschäftigt hätte, weitere 42 % halten es für eher bis sehr unwahrscheinlich, dass Corona ihre Altersvorsorge beeinflusst. Verunsichert sein dürften vor allem Verbraucher, die ihre Altersvorsorge mit Aktien oder fondsgebundenen Produkten geplant haben. „Auch wenn Börse und Wirtschaft unter Corona leiden, sollte man Produkte und Sparpläne nicht voreilig kündigen und Weitsicht bewahren. Eventuell kann jetzt sogar ein passender Zeitpunkt sein, um beispielsweise Aktien günstig zu kaufen und gewinnbringend bis zum Lebensabend zu entwickeln“, rät Marco Adelt. So zeigen sich gerade in unsicheren Zeiten die Vorteile einer breit gestreuten Vorsorgestrategie.

Individuelle Beratung bleibt gefragt

Mit der Altersvorsorge sollte man sich am besten schon in jungen Jahren beschäftigen. Doch auch wer das verpasst hat, für den ist der Zug noch lange nicht abgefahren. „Es ist nie zu spät, sich mit der eigenen Rente zu beschäftigen und dafür Expertenberatung in Anspruch zu nehmen“, so Adelt. „Es muss stets individuell beurteilt werden, wie hoch die Rentenlücke ist und wie viele Ressourcen die Person aufwenden kann, um diese zu schließen.“ Um einen realistischen Blick auf die voraussichtliche Nettorente zu erhalten, können neben der Renteninformation auch digitale Tools helfen. „Wir bieten unseren Kunden beispielsweise ein Rentencockpit an. Dort werden Parameter wie etwa Inflationsraten, die demografische Entwicklung sowie gesetzliche und private Altersvorsorgeprodukte mit einbezogen. Für CLARK-Kunden gibt es außerdem die Option, per Telefon, Chat oder E-Mail eine unabhängige Beratung zur eigenen Vorsorgeplanung zu erhalten“, so Adelt abschließend. (ahu)