Social Media ist kein Trend – es ist dein Schaufenster
30.06.2025

Foto: Nadja Smeilus, Marketing-Referentin der SCALA Finanzgruppe und Patrick Hamacher, Geschäftsführer der BIOMEX Biometrie Expertenservice GmbH © BIOMEX
Ein Gespräch mit Nadja Smeilus, Marketing-Referentin der SCALA Finanzgruppe und Patrick Hamacher, Geschäftsführer der BIOMEX Biometrie Expertenservice GmbH über Social-Media und die Herausforderungen und Strategien für Versicherungsvermittler.
finanzwelt: Nadja, Patrick – schön, dass ihr euch die Zeit nehmt. Warum sollten Versicherungsvermittler auf Social Media aktiv sein?
Nadja: Weil es der wichtigste digitale Marktplatz überhaupt ist. Auf die klassische Google-Suche man heute nicht mehr setzen. Dafür nutzen viele (gerade jüngere Leute) die Suchfunktion über Insta & Co. Wenn ich dich dort nicht finde, verlierst du Sichtbarkeit. Und die entscheidet heute darüber, ob jemand dich überhaupt in Betracht zieht - egal wie gut du fachlich bist.
finanzwelt: Und das gilt auch für Vermittler?
Patrick: Gerade für sie! Versicherungen sind Vertrauenssache. Und Vertrauen entsteht nicht über eine Website mit Stockfotos, sondern über Persönlichkeit. Wer regelmäßig zeigt, wofür er steht und wie er arbeitet, schafft eine emotionale Verbindung. Und die ist im Vertrieb unbezahlbar.
finanzwelt: Viele denken trotzdem: „Was soll ich denn posten?“ Was ratet ihr?
Patrick: Fang bei dem an, was du sowieso jeden Tag machst. Ein Kundengespräch, eine spannende Frage, ein Gedanke zu einem Branchen-Thema. Das alles ist Content. Denk nicht in „Posts“, denk in Geschichten. Und schreib‘, wie du sprichst. Kein Marketing-Blabla, sondern so, als würde man dir gegenübersitzen.
finanzwelt: Und wie oft sollte man posten?
Nadja: Das hängt ein bisschen vom Kanal ab. Grundsätzlich gilt: Qualität vor Quantität. Deswegen muss man aber keine Doktor-Arbeit daraus machen oder besonders lange Texte schreiben. Besser 2x pro Woche ein durchdachter Beitrag, als jeden Tag irgendwas Generisches. Außerdem sollte man nicht vergessen, dass Menschen auch gern mal „durchs Schlüsselloch von anderen schauen”, darum darf es ruhig auch mal ein paar persönliche Einblicke geben. Und ganz wichtig: Du solltest dich gerade am Anfang nicht nur auf Likes und Kommentare fixieren. Viele lesen still mit. Sie kommentieren selten, aber verfolgen trotzdem, was du machst.
Patrick: Das unterschätzen viele. Nur weil du wenig Reaktionen bekommst, heißt das nicht, dass deine Inhalte nichts bringen. Wir kennen unzählige Beispiele, wo nach Wochen ein Anruf kam mit: „Ich folge dir schon länger … “ - und plötzlich wird’s konkret.
finanzwelt: Welche drei Dinge bringen einen Vermittler auf Social Media wirklich weiter?
Nadja: Erstens: Positioniere dich klar. Willst du Familien, Selbstständige oder Beamte ansprechen? Wer alle erreichen will, erreicht niemanden. Zweitens: Zeig dich. Ein Selfie beim Kundenbesuch mit einem kurzen Impuls funktioniert oft besser als ein Hochglanz-Bild. Drittens: Kommentiere regelmäßig bei anderen. Das ist Netzwerken. Du schaffst Verbindungen, wirst sichtbarer, auch wenn du gerade nicht selbst postest.

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