Diese 8 Trends prägen aktuell die Immobilienbranche

25.03.2021

Manuel Jahn, Head of Business Development bei Habona / Foto: © Habona

Die Corona-Pandemie hat so manche vermeintliche Gewissheit in Frage gestellt und auch die Immobilienbranche in Mark und Bein erschüttert. Wie sich diese konkret auf die Branche auswirkt und warum die Nahversorgungsimmobilie zu den Gewinnern gehört, zeigt der aktuelle Habona-Report.

Die mittlerweile vierte Neuauflage des Habona Reports wurde in Zusammenarbeit mit Statista und Jones Lang LaSalle verfasst. In dem Report, der auch 20 prominente Gastbeiträge umfasst, werden die wesentlichen Treiber für die zukünftigen Entwicklungen von Standorten und Konzepten im Einzelhandel unter dem Corona-Brennglas beleuchtet und bewertet. Manuel Jahn, Initiator und federführender Koordinator des Habona Reports, bekräftigt die Wichtigkeit des heute vorgelegten umfangreichen Analysewerkes: „Die technologischen und gesellschaftlichen Entwicklungen, die schon lange im Hintergrund laufen, wurden sowohl in weiten Teilen der Immobilienwirtschaft als auch von Politik und Verwaltung bis zuletzt stark unterschätzt. Gut, wer in Umbruchzeiten wie diesen einen guten Kompass hat.“

Die Verfasser des Habona Reports 2021 haben folgende acht Kernbotschaften herausgearbeitet:

1. Corona verstärkt bestehende Trends

Durch die Corona-Zeit zeigt sich erstmals, in welchem Umfang die digitale Transformation die Immobilienwirtschaft insgesamt berührt. So wirken sich Veränderungen im Nutzerverhalten unmittelbar auf den Nutzwert und damit auf den Wert der Immobilie aus.

2. Innenstädte profitieren vom Flächenabbau im Nonfood-Einzelhandel

Ein deutlich geringerer Flächenbedarf bringt Bewegung in die Innenstädte. Durch fallende Mieten öffnen sich auch die A-Lagen für kosten-, service- und beratungsintensive Konzepte, die lange zuvor aus den Innenstädten verdrängt wurden.

3. Corona hilft, den Strukturwandel zur verstehen und anzuerkennen

Mittlerweile betreffen nachfrageseitige Veränderungen nicht mehr allein das Einkaufen, sondern auch die Art und Weise, wie wir wohnen, arbeiten und reisen wollen. Durch das Ausmaß der Pandemiefolgen wird den Akteuren ein offenerer Umgang mit notwendigen Veränderungen ermöglicht.

4. Nahversorgung und Mixed-Use sind online- und krisenresilent

Durch die neuen Ansprüche an Wohnen, Arbeiten und Leben gewinnen dezentrale Standorte an Bedeutung. So fließen Milliarden von Euro an Einzelhandelsumsatz von den Fußgängerzonen und Shoppingcentern in die Nahversorgungsanlagen, wo sich neue und interessante immobilienwirtschaftliche Aufgaben ergeben.

5. Nachhaltiger Stadtumbau erfordert kollaborative Stadtplanung

Die Komplexität des Wandels lässt erahnen, dass Top-Down-Ansätze nicht mehr geeignet sind, große städtebauliche Aufgaben nachhaltig zu lösen. Die Immobilienwirtschaft sollte deshalb Allianzen mit öffentlichen und engagierten privaten Akteuren ebenso suchen wie die Nähe zu Wissenschaft und Forschung.

6. Nachhaltiger Nutzwert des Gebäudes gewinnt an Bedeutung

Auch in volatilen Zeiten bleibt die Immobilien ein nachgefragtes Anlagezielt, bei dem die Wertstabilität vor Ausschüttung steht. Preiskorrekturen sind dort unvermeidlich, wo Gebäude nicht mehr der Nutzernachfrage entsprechen oder nur mit hohem Aufwand dieser angepasst werden können.

7. Kleinteilig und wandelbar schlägt groß und starr

Durch die Corona-Zeit hat sich in allen Lebensbereichen die Digitalisierung noch einmal beschleunigt. So verhalten sie die Menschen zunehmend autonom und auch widersprüchlich. Kleinteiligere und wandelbare Gebäude- und Standortkonzepte versprechen ökologisch, sozial und wie auch wirtschaftlich nachhaltigere Lösungen.

8. Nahversorgungsimmobilien entziehen sich spekulativen Marktentwicklungen

Ungebrochen steigende Preise für Nahversorger stehen im Einklang mit wachsender Mieternachfrage und wachsenden Umsätzen. Hohe Zugangshürden dieses regionalen und kleinteiligen Anlagesektors wirken Preisübertreibungen entgegen. (ahu)