Im Dschungel der nachhaltigen Geldanlagen

27.12.2023

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Dass Nachhaltigkeit eine wichtige Rolle in der Finanzwelt einnimmt, ist längst bekannt. Dass Greenwashing vorkommt, leider auch. Als die ÖKOWORLD von den Bemühungen der EU zur Verbesserung der Transparenz bei Nachhaltigkeitsfonds im Rahmen der Offenlegungsverordnung (SFDR) gehört hat, hat sie sich erst einmal über diesen wichtigen Schritt in die richtige Richtung gefreut.

Leider hat sich die anfängliche Freude über den Versuch, mehr Transparenz und Klarheit in den Markt der Nachhaltigkeitsfonds zu bringen, in einer Komplexität mit hohem Aufwand und teilweisen Widersprüchen verloren. Die Offenlegungsverordnung (SFDR) ist eine Verordnung, die es Anlegenden erleichtern soll, zwischen der Vielzahl an angebotenen Nachhaltigkeitsfonds besser vergleichen zu können, indem diese in standardisierter Form Informationen über ihre Kriterien, Ziele und Investitionen veröffentlichen müssen. Zwar gibt es jetzt mit dieser Verordnung anstatt 50 nur noch zwei „Shades of Green“ – hellgrün nach Artikel 8 und dunkelgrün nach Artikel 9. Dazu kommen seit Kurzem noch Artikel 8+ Fonds, vielleicht dann als mittelgrün zu bezeichnen. Aber ob dies dazu geführt hat, dass Anlegende jetzt einfacher und nachvollziehbarer verstehen, was wirklich in einem Nachhaltigkeitsfonds steckt, kann sicherlich angezweifelt werden.

Auch die im Januar 2022 in Kraft getretene EU-Taxonomieverordnung, wird oft kritisiert. Denn die Einstufung von Atomkraft und Gas als nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten im Rahmen dieser Taxonomie, wenn auch nur unter bestimmten Bedingungen, sorgte nicht nur bei der ÖKOWORLD für Unverständnis und Enttäuschung. Denn ob Anlegende, denen Nachhaltigkeit am Herzen liegt, in einem dunkelgrünen Nachhaltigkeitsfonds auch Investitionen in Unternehmen mit Militärtechnologie, Rüstung oder Waffen oder in Atomkraft oder Förderung von fossilem Gas sehen möchten, kann wirklich bezweifelt werden. Zusammengefasst bleibt es daher weiterhin für Anlegende sowie Beraterinnen und Berater notwendig, sich genau mit einem Fonds zu beschäftigen, um zu verstehen, in was wirklich investiert wird.

Investmentprozess

Wie lebt die ÖKOWOLRD Nachhaltigkeit?

Die Berücksichtigung von ökologischen, ethischen und sozialen Kriterien bei allen Investitionsentscheidungen gehört zum Selbstverständnis der ÖKOWORLD. Die ÖKOWORLD ist überzeugt, dass Unternehmen, die Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen erfolgreich bewerten und managen, langfristig ökonomisch erfolgreicher sind. Es sind solche Unternehmen, deren Geschäftsmodelle darauf ausgerichtet sind, einen Beitrag zu einer zukunftsfähigen Wirtschaft und Gesellschaft zu leisten und zugleich den ökologischen, sozialen und ethischen Kriterien und Anforderungen der ÖKOWORLD entsprechen, die die ÖKOWORLD für die Anlageuniversen ihrer Fonds sucht.

Hierbei hat die ÖKOWORLD zum einen Ausschlusskriterien festgelegt, wodurch sie ganze Wirtschaftszweige sowie bestimmte Unternehmen ausschließt, die aus ihrer Sicht nicht zukunftsfähig sind. Unternehmen, die Waffen jeglicher Art, ob „unkonventionell“ oder „konventionell“, Rüstung oder Militärtechnologien herstellen, gehören nicht in die ÖKOWORLD-Fonds. Auch Unternehmen, die Atomenergie erzeugen oder dies ermöglichen, die fossile Energie fördern, darunter auch Gas, sind für die ÖKOWORLD nicht zukunftsfähig oder nachhaltig. Darüber hinaus schließt die ÖKOWORLD Unternehmen aus, die Chlorchemie herstellen, Gentechnik in offenen Systemen anwenden, sowie umweltschädliche oder gesundheitsschädliche Produkte herstellen. Ebenso Unternehmen mit systematischen Verstößen gegen Menschen- und Arbeitnehmerrechte finden von vornherein keine Aufnahme in die Anlageuniversen der Fonds oder werden nach einer Detailanalyse ausgeschlossen.

Stattdessen investieren die ÖKOWORLD-Fonds global ausschließlich in Unternehmen, die nach Überprüfung von ökologischen, sozialen und ethischen Aspekten geeignet sind, sich durch ihre Produkte oder Dienstleistungen nachhaltig positiv auf die Umwelt oder die Gesellschaft auszuwirken. Dazu gehören Unternehmen aus den Bereichen Erneuerbare Energien, Bildung, Wasser, nachhaltige Finanzen, Information & Kommunikation, nachhaltige Mobilität, Gesundheit & Medizin, Wasser, Kreislaufwirtschaft, nachhaltiger Konsum und weitere. Die Unternehmen, die die ÖKOWORLD sucht, müssen nicht perfekt sein, aber sie tragen mit ihren umwelt- oder sozialverträglichen Produkten, Technologien, Dienstleistungen oder Prozessen zu einer nachhaltigen Zukunft bei, und sie haben ein Bewusstsein für die wichtigen, nachhaltigkeitsrelevanten Themen.

Der getrennte Investmentprozess

Der ÖKOWORLD-Investmentprozess sieht eine vollständige Trennung von Nachhaltigkeitsresearch einerseits und Portfoliomanagement andererseits vor. Die hausinternen Portfoliomanager der ÖKOWORLD-Fonds können ausschließlich in Unternehmen investieren, die nach Überprüfung der sozialen, ethischen und ökologischen Kriterien durch die hausinterne Nachhaltigkeitsresearch-Abteilung in das jeweilig passende Anlageuniversum eines Fonds aufgenommen wurden. Durch diese Trennung im Investmentprozess wird u. a. sichergestellt, dass es nicht zu Interessenskonflikten zwischen finanziellen und nachhaltigkeitsrelevanten Aspekten kommen kann. Der getrennte Investmentprozess arbeitet so als wirksamer Filter für eine angemessene Gewinnorientierung unter der Berücksichtigung des Leitbildes der nachhaltigen Entwicklung.

Ein Beitrag von:
Verena Kienel
Leiterin Nachhaltigkeitsresearch

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