Weniger Elementarschäden - trotz "Sabine"

04.01.2021

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Bezüglich der Elementarschäden war das vergangene Jahr für die Versicherer ein relativ ruhiges. Daran konnte auch eines der schwersten Sturmereignisse der vergangenen Jahre nichts ändern.  

Im vergangenen Jahr haben Deutschlands Versicherer Schäden durch Sturm, Hagel und weitere Naturgefahren wie Starkregen in Höhe von insgesamt 2,5 Mrd. Euro reguliert. Damit lagen die versicherten Schäden an Häusern, Hausrat, Kraftahrzeugen sowie in Gewerbe und Industrie um ca. 500 Mio. Euro unterhalb des Vorjahreswertes und deutlich unter dem langjährigen Mittel von ca. 3,7 Mrd. Euro. Das geht aus den vorläufigen Zahlen des Gesamtverbandes der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) hervor. „2020 war ein unterdurchschnittliches Schadenjahr, vor allem auch weil schwere Hagelereignisse ausgeblieben sind“, so GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.

Der größte Anteil der Schäden durch Naturgefahren entfiel auf die Sachversicherung, wo Schäden in Höhe von 2 Mrd. Euro reguliert wurde, ca. 700 Mio. Euro weniger als im langjährigen Durschnitt. Den Löwenanteil der Schäden machten Sturm und Hagel aus, die für Schäden in Höhe von 1,6 Mrd. Euro sorgten, die restlichen ca. 400 Mio. Euro entfielen auf weitere Naturgefahren wie Starkregen. Auch die Kfz-Versicherer mussten im vergangenen Jahr deutlich weniger für die Regulierung von Elementarschäden zahlen als sonst: So lag die Schadenssumme in dieser Sparte mit ca. 500 Mio. Euro um ca. 400 Mio. Euro unter dem langjährigen Durchschnitt.

Dass die Schäden durch Naturgefahren im vergangenen Jahr so gering waren, ist durchaus erstaunlich, schließlich fegte im Februar mit „Sabine“ der sechstschwerste Wintersturm seit 2002 über Deutschland hinweg und sorgte für Schäden in Höhe von 675 Mio. Euro. Alleine die Sachversicherer mussten deshalb ca. 600 Mio. Euro für die Schadensregulierung aufwenden. Im Vergleich zu den Top 3 war „Sabine“ jedoch fast harmlos: So sorgte im Jahr 2007 „Kyrill“ für Schäden in Höhe von mehr als drei Milliarden Euro, mehr als doppelt so viele wie „Jeannette“ im Jahr 2002, auf deren Konto Schäden in Höhe von 1,4 Mrd. Euro gingen. Im Jahr 2018 fielen durch „Friederike“ Schäden in Höhe von 1,15 Mrd. Euro an. (ahu)