5 Bewertungs-Hacks, mit denen Versicherungen online richtig punkten

22.05.2025

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Für Versicherungsunternehmen und Makler sind Bewertungen kein nettes Add-on mehr, sondern ein entscheidender Teil der Kundengewinnung. Bewertungen sind der neue Erstkontakt. Wie man richtig damit umgeht, erklärt Frank Schieback, CMO bei  Sellwerk in diesem Gastbeitrag.

Die eigene Website ist informativ, die Leistungen klar beschrieben und das Kontaktformular funktioniert tadellos. Doch all das nützt wenig, wenn der erste Eindruck auf Google nicht stimmt. Denn bevor potenzielle Kundinnen und Kunden überhaupt auf die Website klicken, sehen sie das Bewertungsprofil. Die Anzahl der Sterne, die Häufigkeit der Rezensionen und deren Inhalt prägen die Wahrnehmung – und damit die Entscheidung, ob überhaupt Kontakt aufgenommen wird. Gerade für die Versicherungsbranche, in der es um langfristige Bindung, Vertrauen und komplexe Entscheidungen geht, sind diese digitalen Vertrauensanker unverzichtbar. Positive Bewertungen wie „Kompetente Beratung ohne Verkaufsdruck“ oder „Schnelle Hilfe im Schadensfall“ können mehr überzeugen als jede Werbebotschaft.

Sichtbarkeit durch Sterne: Google belohnt aktives Bewertungsmanagement

Bewertungen zahlen nicht nur auf das Image ein, sondern auch direkt auf die Sichtbarkeit in Suchmaschinen. Google bezieht die Anzahl und Qualität von Bewertungen aktiv in sein Ranking ein. Unternehmen mit vielen aktuellen, authentischen Bewertungen erscheinen häufiger in lokalen Suchergebnissen. Wer etwa nach „Haftpflichtversicherung in Hannover“ sucht, bekommt primär Anbieter mit aktiven Bewertungsprofilen angezeigt. Gerade für Maklerinnen und Makler mit lokalem Fokus ein klarer Wettbewerbsvorteil. Wer bei Google Maps oder in den lokalen Suchergebnissen nicht auftaucht, verliert potenzielle Abschlüsse schon, bevor es überhaupt zum Gespräch kommt.

Authentizität statt Perfektion: 4,4 Sterne sind oft besser als 5,0

Bewertungen müssen nicht perfekt sein. Tatsächlich wirken Profile mit einem Schnitt zwischen 4,2 und 4,6 Sternen glaubwürdiger als durchgehend perfekte Fünfer-Bewertungen. Kleine Kritikpunkte zeigen: Hier sind echte Kundinnen und Kunden am Werk. Ein Profil mit 120 Bewertungen wirkt vertrauenswürdiger als eines mit 5 perfekten Stimmen. Wichtig ist dabei: Bewertungen müssen kontinuierlich eingeholt werden. Google gewichtet aktuelle Rezensionen stärker als ältere. Ein gutes Bewertungsprofil lebt, verändert sich und zeigt, dass ein Unternehmen nah an seinen Kundinnen und Kunden ist.

5 Bewertungs-Hacks für Versicherungsunternehmen

1. Aktiv fragen: Bewertungen gezielt einhole

Nach einem erfolgreichen Beratungsgespräch oder einer unkomplizierten Schadensregulierung ist der ideale Zeitpunkt, um Feedback einzuholen. Wer sympathisch fragt – z. B. per QR-Code, E-Mail oder Karte – bekommt oft auch eine positive Rückmeldung.

2. Automatisieren und erleichtern

Tools wie Meinungsmeister helfen, Bewertungsanfragen automatisiert zu verschicken – etwa nach dem Versand der Vertragsunterlagen. Je einfacher der Prozess für die Kundinnen und Kunden ist, desto höher die Beteiligung.

3. Negatives professionell kontern

Ein weniger gutes Feedback muss kein Problem sein – solange offen, freundlich und lösungsorientiert reagiert wird. Das zeigt Stärke, Kundenorientierung und Dialogbereitschaft.

4. Bewertungen sichtbar machen

Verstecken bringt nichts: Kundenstimmen gehören auf die Website, in den Newsletter oder auch in Social Ads. Authentische Zitate oder Videos schaffen Nähe und Vertrauen – weit über die Bewertung selbst hinaus.

5. Die richtigen Plattformen nutzen

Google ist Pflicht, klar. Aber auch Plattformen wie WhoFinance oder Trustpilot sind relevant – je nachdem, wo die eigene Zielgruppe unterwegs ist. Wichtig: Profile pflegen, aktuell halten und Feedback systematisch verwerten.

Bewertungen als Verkaufsunterstützung in der gesamten Customer Journey

Bewertungen wirken nicht nur vor dem Erstkontakt, sondern begleiten den gesamten Kaufprozess. Bei der Produktauswahl helfen sie, passende Versicherungsleistungen zu vergleichen. Kurz vor der Entscheidung nehmen sie Unsicherheit und liefern den letzten Vertrauensimpuls. Und nach dem Abschluss können sie Kundenbindung fördern, wenn aktiv um Feedback gebeten und darauf reagiert wird. Ein Beispiel: Eine Kundin liest auf Google die Bewertung: „Ich hatte einen kleinen Wasserschaden – innerhalb eines Tages wurde alles geregelt. Toller Service!“. Das ist kein Werbetext, sondern eine echte Erfahrung. Genau diese Stimmen machen den Unterschied.

Fazit: Bewertungen sind kein Trend, sondern Standard

Kunden treffen heute informierte Entscheidungen – und dazu gehört es, Meinungen anderer einzuholen. Wer als Versicherer, Makler oder Vermittlerin nicht aktiv in Bewertungsmanagement investiert, vergibt wertvolles Potenzial. Sichtbarkeit, Vertrauen und am Ende auch Abschlüsse lassen sich mit einem strukturierten Ansatz nachweislich verbessern.