"AVB in der BU werden unverbindlich bleiben"

29.05.2019

Auch in Zukunft wird die BU-Versicherung wohl noch für viele Probleme zwischen Versicherern, Vermittlern und Kunden sorgen. Die Produktanbieter müssen sich auch auf neue Risiken einstellen. Das und vieles mehr wurde auf dem ersten VorsorgeFachForum 2019 klar.

In diesem Jahr stehen die VorsorgeFachForen der PremiumCircle Deutschland GmbH (PCD) unter dem Motto „Transparenz und Präzision“ entscheiden. Die erste Veranstaltung hierzu fand am 22 Mai. auf dem Nockherberg in München statt. Vor knapp 300 Fach-Vermittlern und einigen interessierten Endverbrauchern übte Claus-Dieter Gorr erneut Kritik an den intransparenten Versicherungsbedingungen in der BU-Versicherung sowie der unternehmensindividuellen Auslegung der medizinischen Notwendigkeit in der PKV. Das Credo des geschäftsführenden Gesellschafters von PCD: Solang die Versicherer insbesondere die Risikogewinne aus der BU brauchen würden, blieben die AVB in der BU unverbindlich und damit im Leistungsprozess auch nicht digital skalierbar. Deshalb müssten sich Vermittler aktuell noch nicht vor der Digitalisierung fürchten.

Neue Transparenzkritieren

Hendrik Scherer, Mitgeschäftsführer der PCD, stellte in seinem Vortrag die neue PremiumSoftware mit den BU-Transparenzkriterien vor. Neuerdings bildet PCD bei diesen nicht nur den AVB-IST-Zustand ab, sondern hat auch den SOLL-Zustand eines BU-Bedingungswerks definiert. Für den Softwarenutzer ergibt sich damit der Vorteil, dass sämtliche mit der Leistungsbeschreibung und den Regulierungsprozessen verbundenen unklaren AVB-Inhalte für den Kunden visualisiert werden können und der Vermittler im Zweifel den Versicherer nach qualifizierter Auslegung befragen kann.

Die Probleme der Zukunft

Heike Maurath, Heilpraktikerin mit Schwerpunkt Osteopathie und Beraterin bei Berufsunfähigkeit zeigte den Zusammenhang zwischen schadstoffbelasteter und damit ungesunder Ernährung und der daraus begünstigten Entwicklung einer Berufsunfähigkeit auf. Diese Umstände sind bislang aber noch nicht in die Risikokalkulation der BU-Versicherer eingegangen. Wie die Zukunft der Versicherungsbranche aussehen könne, darüber sprach Dr. Sebastian Leipert. Der Aktuar DAV/ IVS skizzierte in seinem Vortrag die Entwicklung der künstlichen Intelligenz im Versicherungsmarkt. Über die Zukunft der Branche ging es auch auf der abschließenden Podiumsdiskussion mit Referenten, Führungskräften und Vorständen der teilnehmenden Versicherer. Wie in den Vorjahren erlebten die Zuschauer wieder eine spannende und kontroverse Diskussion um die Zukunft der Branche. Klar wurde dabei, dass wenig klar ist.

Das  zweite VorsorgeFachForum 2019 findet am 13. Juni in Essen statt. Eine Anmeldung ist hier möglich. (ahu)