Broker Chooser: TikTok Forex-Finfluencer geben falsche Tipps

28.05.2025

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Nicht nur bei Aktien, auch im Devisenhandel (Forex) beeinflussen immer mehr Influencer auf TikTok die Entscheidungen von privaten Tradern. Allerdings lässt deren Qualität zu wünschen übrig. 80 Prozent der Forex-Tipps auf TikTok sind potenziell irreführend. Gleichzeitig rufen nur sechs Prozent die Zuschauer dazu auf, ihre eigenen Nachforschungen anzustellen. Das sind zentrale Ergebnisse einer Untersuchung von Broker Chooser, einer Vergleichs-Plattform für Online-Broker.

Dabei analysierten die Experten 100 der erfolgreichsten TikTok-Videos von Influencern im Bereich Forex, um das Ausmaß der kursierenden Fehlinformationen aufzudecken. Forex, kurz für Foreign Exchange, bezeichnet den weltweiten Markt für den Handel mit Währungen.

„Die Ergebnisse unserer Studie sind äußerst besorgniserregend. Sie werfen ein Licht auf die überwältigende Mehrheit der Forex-Inhalte auf TikTok als potenziell irreführend oder schädlich. Die Untersuchung hat ergeben, dass nur sehr wenige Influencer ihre Zuschauer dazu ermutigen, selbst zu recherchieren oder sinnvolle Handelsinformationen liefern“, erklärt Edith Balazs, Content Editor Head bei BrokerChooser.

Auch die weiteren Resultate der Analyse werfen ein schlechtes Bild auf die Finfluencer. Demnach erhielt nur eines von sieben analysierten Videos (13 Prozent) relevante Haftungsausschlüsse, wie etwa die Erläuterung der mit dem Devisenhandel verbundenen Risiken oder den Hinweis, dass der Inhalt keine Finanzberatung darstellt. Besonders besorgniserregend, so Broker Chooser, sei der Mangel an Transparenz: In einem von fünf Videos wurde aktiv für ein Produkt oder eine Dienstleistung geworben oder ein Produkt verkauft. Dies wirft für die Vergleichsplattform ethische Zweifel hinsichtlich der Motive auf, die hinter den geteilten Inhalten stehen.

Zudem informiert weniger als eines von 10 Videos darüber, wie der Influencer sein Geld oder seinen Lebensstil erreicht hat. 50 Prozent der Forex-Inhalte auf TikTok bestand aus Finfluencern, die mit ihrem Geld oder ihrem Lebensstil prahlten, ohne einen Bezug zum Devisenhandel zu haben. Nur 9 Prozent der Videos, in denen mit Wohlstand oder Lebensstil geprahlt wurde, enthielten einen Hinweis darauf, wie sie ihr Einkommen erreicht haben.

Bemerkenswert ist auch, dass von den meistgesehenen Videos 60 Prozent der Inhalte von männlichen Finfluencern, 35 Prozent von weiblichen Finfluencern und 5 Prozent von nicht spezifizierten oder von KI produzierten Inhalten stammten.

Die Untersuchung von Broker Chooser zeigt: Ein Großteil der Forex-Inhalte auf TikTok ist irreführend und wenig transparent. Trader sollten sich nicht von Lifestyle-Versprechen blenden lassen, sondern auf fundierte Informationen vertrauen – etwa von seriösen Analysten, Finanzportalen oder renommierten Medien. Die eigene Recherche bleibt unerlässlich. (mho)