Corona macht Einbrechern die "Arbeit" schwer

01.04.2021

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Gelegenheit macht bekanntlich Diebe. Deshalb ist es für Einbrecher deutlich schwieriger ihrem „Handwerk“ nachzugehen, wenn die Menschen sehr viel Zeit zu Hause verbringen. Doch nicht nur deshalb befindet sich die Zahl der Wohnungseinbrüche auf einem historischen Tiefstand.

Im vergangenen Jahr zählten Deutschlands Versicherer ca. 85.000 Wohnungseinbrüche, ca. 10.000 weniger als im Vorjahr und so wenige wie noch nie seit Beginn der Erstellung der Statistik im Jahr 1998. Es wurde aber nicht nur deutlich weniger eingebrochen, sondern dabei auch weniger erbeutet: So lag die durchschnittliche Schadenshöhe mit 2.750 Euro um 300 Euro geringer als im Vorjahr. Damit hat sich auch der Gesamtschaden deutlich reduziert und liegt mit 70 Mio. Euro bei nicht mal einem Drittel des Vorjahreswert von 230 Mio. Euro. „Der Rückgang der Einbruchzahlen liegt vor allem daran, dass die Menschen wegen der Corona-Pandemie viel Zeit zu Hause verbracht haben. Einbrechern fehlte somit oft die Gelegenheit für ihre Tat“, so Jörg Asmussen, Hautgeschäftsführer des Bundes Deutscher Versicherer (GDV).

Sicherheit zahlt sich aus

Corona ist aber nicht der einzige Grund, dass die Einbruchzahlen aktuell so niedrig liegen. So hat sich damit nur ein seit 2015 bestehender Trend fallender Zahlen verstärkt. „Wir sehen aber seit Jahren, dass viele Haus- und Wohnungsbesitzer in bessere Sicherheitstechnik investieren. Das zahlt sich aus“, so Asmussen. Die meisten Einbrecher verschaffen sich über leicht erreichbare Fenster und Wohnungs- bzw. Fenstertüren Zugang. Da sich einfache Fenster und Türen binnen weniger Sekunden aufhebeln lassen, stellen sie besondere Schwachstellen am Haus dar und müssen deshalb besonders gesichert werden. Eine Investition in Sicherheitstechnik kann sich dabei auszahlen, denn fast jeder zweite Einbruch wird dadurch vereitelt, dass die Täter sich nicht schnell genug Zutritt verschaffen können. Da es bislang noch nicht vorgeschrieben ist, werden in Neubauten einbruchhemmende Fenster und Türen nicht standardmäßig eingebaut. Durch Mindestanforderungen für neu eingebaute Fenster und Türen und deren konsequente Umsetzung könnte der Einbruchschutz jedoch wirksam erhöht werden. (ahu)