Darf’s ein bisschen mehr sein?

19.08.2021

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Im Vergleich mit den USA ist Deutschland eher klein. Das ist aber bei weitem nicht der einzige Grund, warum sich die Immobilienmärkte westlich und östlich des Atlantiks in einigen Punkten voneinander unterscheiden – sowohl auf Markt- als auch auf Objektebene.

Die vier sehr unterschiedlichen US-Bundesstaaten Alaska, Texas, Kalifornien und Montana haben eine Gemeinsamkeit: Sie alle sind alleine (teilweise sogar um ein Mehrfaches) größer als Deutschland. Diese Tatsache unterstreicht deutlich, welche Dimensionen die USA haben, die mit 9,8 Millionen km² 27-mal so groß wie Deutschland sind. Laut Volker Arndt, Geschäftsführer der US Treuhand, sorgt alleine dieser Größenunterschied dafür, dass der US-Immobilienmarkt wesentlich mehr Investmentopportunitäten als der deutsche bietet. Bei Investitionen in den USA ist zudem zu beachten, dass die dortigen Gliedstaaten über einen deutlich höheren Grad an Autonomie verfügen als in Deutschland. „Der US-Markt weist oftmals sehr viel größere regionale und regulatorische Unterschiede zwischen den US-Bundesstaaten auf, als dies beispielsweise zwischen deutschen Bundesländern der Fall ist“, erläutert Volker Arndt, dass sich die Struktur des amerikanischen Föderalismus auch auf dem Immobilienmarkt widerspiegelt. Nicht nur aus juristischen, sondern auch aus wirtschaftlichen Gründen gibt es bei Investitionen auf dem US-Immobilienmarkt verschiedene regionale Eigenschaften zu beachten. „Am größten Immobilienmarkt der Welt gibt es regional stark unterschiedliche Nachfrage- und damit Preisentwicklungen“, so Allan Boyd Simpson. Der Präsident der TSO sieht auch die monetären Rahmenbedingungen derzeit als positiv an: „Das aktuelle Zinsumfeld aber auch der starke und liquide Finanzmarkt bieten günstige Finanzierungsmöglichkeiten. Und auch der für ausländische Investoren interessante Kurs des Dollars sowie die Ankündigung der US-Notenbank, die Zinsen vorerst niedrig zu halten, begünstigen die positiven Entwicklungen am US-Immobilienmarkt.“ Die Zinsen in den USA sind zwar niedrig, aber nicht so niedrig wie in Deutschland – was Volker Arndt aber als Vorteil des amerikanischen Markts ansieht. „Während deutsche Gewerbeimmobilien bei einer 10-jährigen Zinsbindung mit Konditionen zwischen 1 % und 2 % liegen, können sie in den USA aktuell keine Finanzierung finden, die unter 4 % liegt. Und diese Tatsache allein führt bereits dazu, dass die Preisexzesse wie in Deutschland in den USA einfach nicht vorhanden sind.“

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