Der persönliche Kontakt zum Makler bleibt der entscheidende Erfolgsfaktor

16.10.2025

Eric Bussert, Vorstand Vertrieb und Marketing bei der HanseMerkur

150 Jahre HanseMerkur: Das Jubiläumsjahr 2025 markiert für den Hamburger Versicherer nicht nur einen historischen Meilenstein, sondern auch ein Rekordjahr im Vertrieb. Gleichzeitig prägen digitale Transformation, neue Anforderungen im Maklermarkt und wachsende Nachfrage nach Kranken- und Tierversicherungen das Geschäft. Im Interview spricht Eric Bussert, Vorstand Vertrieb und Marketing der HanseMerkur, über Erfolge, Chancen in strategischen Wachstumsfeldern und die Bedeutung der persönlichen Partnerschaft mit Maklern.

finanzwelt: Herr Bussert, die HanseMerkur feiert 2025 ihr 150-jähriges Bestehen. Welche besonderen Highlights prägen dieses Jubiläumsjahr? Worauf sind Sie persönlich besonders stolz?

Eric Bussert: 2025 ist für uns bisher ein ganz besonderes Jahr – und das nicht nur wegen unseres Jubiläums. Es ist ein Jahr, in dem wir im Vertrieb das erfolgreichste Kapitel unserer Unternehmensgeschichte schreiben. Dass wir diesen Erfolg ausgerechnet in unserem Jubiläumsjahr feiern dürfen, macht ihn für mich persönlich umso wertvoller. Mir ist dabei sehr bewusst, dass wir ohne unser Vertriebsteam, dem ich als Vorstand vorstehen darf, heute nicht dort wären, wo wir stehen. Gemeinsam mit unseren Maklern haben sie diesen Erfolg überhaupt erst möglich gemacht. Auf diese Leistung bin ich besonders stolz, denn gerade das Zusammenspiel aller Beteiligten ist der Schlüssel zu unserem Erfolg.

finanzwelt: Welche zentralen Entwicklungen beeinflussen aktuell den Maklermarkt und wie wirkt sich dies auf Ihre Zusammenarbeit mit Vertriebspartnern aus?

Bussert: Die Anforderungen und Bedürfnisse des Maklermarkts verändern sich. Die Arbeit der Makler befindet sich im Wandel und passt sich fortlaufend neuen Anforderungen und Technologien an. Prozesse müssen effizient und digital sein. Dennoch glaube ich, dass der persönliche Austausch weiterhin entscheidend ist. Die Kunst besteht darin und wird auch in Zukunft darin bestehen, die richtige Balance zwischen digitalen Lösungen und persönlicher Beziehung zum Makler zu schaffen.

finanzwelt: Wie würden Sie die derzeitige Geschäftsentwicklung der HanseMerkur im PKV-Segment beschreiben, und welche Position nehmen Sie im Wettbewerb ein?

Bussert: Die HanseMerkur wurde vor 150 Jahren als Krankenversicherer gegründet – die Krankenversicherung gehört somit zu unserer DNA. Wer heute mit Selbstständigen oder Angestellten über die PKV spricht, kommt an der HanseMerkur nicht vorbei. Innerhalb der PKV gibt es außerdem Segmente, in denen wir weiteres Potenzial für uns sehen. Ein Beispiel hierfür sind die Zielgruppen der Beamten sowie die betriebliche Krankenversicherung (bKV). In diesen Bereichen wollen wir in den kommenden Jahren Schritt für Schritt stärker Fuß fassen. Mit der bKV haben wir im vergangenen Jahr begonnen.

finanzwelt: Mit der bKV haben Sie ein strategisch wichtiges Feld besetzt. Welche Chancen und Herausforderungen sehen Sie hier? Welche Ziele verfolgen Sie in diesem Marktsegment?

Bussert: Die bKV bietet große Chancen, da Gesundheit ein zentraler Wettbewerbsfaktor ist. Sie stärkt Mitarbeiterbindung und Arbeitgeberattraktivität. Die Herausforderung liegt darin, die Vorteile klar zu kommunizieren und Vorbehalte, besonders bei kleineren Unternehmen, abzubauen. Unser Ziel ist eine bKV-Lösung, die unabhängig von der Unternehmensgröße ist, Maklern eine effiziente Beratung ermöglicht und für Arbeitgeber leicht zu administrieren ist.

finanzwelt: Wie ist Ihr Vertrieb aufgestellt, und welchen Stellenwert hat die Zusammenarbeit mit Maklern für Sie?

Bussert: Der persönliche Kontakt zu unseren Maklern ist für uns ein zentrales Element, das uns auszeichnet. Wir sind überzeugt, dass erfolgreiche Zusammenarbeit im Versicherungsvertrieb nicht allein über digitale Prozesse funktioniert wird, sondern vor allem über Vertrauen und direkte Kommunikation. Jeder Makler hat bei uns für jede Sparte einen festen persönlichen Ansprechpartner – jemanden, der nicht nur telefonisch oder per E-Mail erreichbar ist, sondern auch vor Ort präsent sein kann. Das macht den entscheidenden Unterschied, denn am Ende lebt eine erfolgreiche Partnerschaft vom direkten Austausch und davon, dass der Makler spürt: Da ist jemand, der seine Themen wirklich versteht und ihn aktiv unterstützt.

finanzwelt: Welche übergeordneten Trends prägen derzeit den Markt für Tierversicherungen?

Bussert: Der wichtigste Trend ist, dass sich das Bewusstsein für Tiere stark verändert hat. Haustiere sind heute Familienmitglieder – international spricht man von Pet Humanization. Das führt dazu, dass Versicherungen für Tiere immer mehr nachgefragt werden, denn nahezu jeder zweite Haushalt in Deutschland hat ein Haustier. Gleichzeitig steigen die Kosten in der Tiermedizin, weil die Behandlungsmöglichkeiten umfangreicher geworden sind. Für viele Halter wäre das ohne Versicherung kaum noch finanzierbar. Der Bedarf an einer Absicherung erweist sich demnach als außerordentlich hoch.

finanzwelt: Ihr Ziel war es, einer der führenden Tierversicherer zu werden. Wie hat sich dieses Geschäftsfeld entwickelt? Wie nah sind Sie diesem Ziel bereits gekommen?

Bussert: Wir haben frühzeitig erkannt, dass das Thema Tier ein strategisch wichtiges Wachstumsfeld ist – das war unser Vorteil. Heute können wir sagen, dass wir im Bereich der Tierkranken – und Tier-Op-Versicherung zu den führenden Anbietern in Deutschland zählen. Zudem haben wir unsere Tierhalterhaftpflicht stetig weiterentwickelt und bieten mit dem Zusatzbaustein Giftköderschutz eine Lösung mit echtem USP – besonders bei einer Versicherung, die in vielen Bundesländern Pflicht ist. Sie sehen: Wir arbeiten kontinuierlich daran, in diesem Segment Maßstäbe zu setzen.

finanzwelt: Die HanseMerkur wird häufig als Spezialist für Kranken- und Tierversicherungen wahrgenommen. Welche aktuellen Entwicklungen gibt es in den übrigen Versicherungssparten?

Bussert: Wir sind seit jeher im Bereich Lebensversicherung tätig und haben unser Portfolio kontinuierlich weiterentwickelt. Während der Fokus früher auf klassischen, garantierten Produkten lag, bieten wir inzwischen verstärkt fondsgebundene Produkte mit flexiblen Garantien an. Diese Produkte verbinden Sicherheitsaspekte mit der Chance, an den Entwicklungen der Kapitalmärkte teilzuhaben. Darüber hinaus nehmen Einmalbeitragsprodukte einen wichtigen Platz in unserem Angebot ein und verzeichnen eine anhaltend hohe Nachfrage.

finanzwelt: Mit welchen Erwartungen blicken Sie auf den weiteren Verlauf des Jahres 2025, und welche Ziele haben Sie sich für 2026 gesetzt?

Bussert: 2025 hat unsere Erwartungen bereits übertroffen. Für 2026 gilt: Wir ruhen uns nicht auf diesen Erfolgen aus, sondern möchten weitere Geschäftsfelder erschließen und uns dort nachhaltig etablieren. In der Krankenversicherung wird beispielsweise das Thema Beamte einen besonderen Schwerpunkt bilden. Schritt für Schritt werden wir unsere Marktposition auch in Zukunft weiter ausbauen. (mho)