Es wird ein durchschlagender Erfolg

14.06.2022

Alfred Platow, Vorstandsvorsitzender der ÖKOWORLD AG (li.) und Hermann Schrögenauer, Vorstandsmitglied der LV 1871(re.)

Der Münchner Versicherer LV 1871 und die ÖKOWORLD AG, Pionier der nachhaltigen Geldanlage, haben gemeinsam eine Rentenversicherung an den Start gebracht, die ausschließlich in ÖKOWORLD-Fonds investiert. Zu den Hintergründen der LV 1871 KLIMARENTE sprach finanzwelt in München mit den beiden Protagonisten, Hermann Schrögenauer, Vorstandsmitglied der LV 1871 und Alfred Platow, Vorstandsvorsitzender der ÖKOWORLD AG.

finanzwelt: Das Thema Altersvorsorge betrifft jeden. Viel wird darüber gesprochen, mitunter weniger gehandelt. Herr Platow, Sie sind seit Jahrzehnten mit ÖKOWORLD in der Finanzindustrie unterwegs. Wie steht es hierzulande um die Altersvorsorgekonzepte? Alfred Platow» Fakt ist, dass einiges im Argen liegt. Mit der gesetzlichen Rente den eigenen Lebensstandard im Alter zu sichern, ist längst zur Illusion geworden. Umso mehr bedarf es zusätzlicher privater Sparanstrengungen, um auch im verdienten Ruhestand sein Leben gestalten und als ‚Altersvergnügen‘ leben zu können. Nach einem erfüllten Arbeitsleben soll finanzielle Freiheit das Leben im Ruhestand leichter machen. Vor diesem Hintergrund sind moderne Vorsorgekonzepte vonnöten, die einfach, transparent sind und an den großen Themen unserer Zeit, Stichwort Klima, ansetzen. Genau an diesem Punkt setzt die neue, innovative Klimarente in Zusammenarbeit mit der LV 1871 an. Eine Altersvorsorge, die ökologische, ethische und soziale Aspekte zugunsten des Menschseins berücksichtigt.

finanzwelt: Herr Schrögenauer, heute schon an morgen denken. Das sollte uns allen bewusster werden, oder? Hermann Schrögenauer» Absolut. Diejenigen, die jetzt nicht handeln und entsprechend fürs Alter vorsorgen, haben später ein böses Erwachen. Mit Blick auf die Stabilität der Alterssicherungssysteme ist festzuhalten, dass diese in hohem Maße von den demografischen Rahmenbedingungen abhängen. Sind die Renten künftig noch finanzierbar, wenn die Lebenserwartung weiter steigt und die Renten entsprechend länger zu zahlen sind? Leider zeigt sich, dass die Auswirkungen der zunehmend alternden Gesellschaft noch immer von vielen Bürgern unterschätzt werden. Die Folgen sind dramatisch. Zugleich ist das ein Auftrag, dem wir uns als Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit seit mehr als 150 Jahren verpflichtet fühlen. Wer sein Leben aktiv planen möchte, muss auch die finanziellen Dinge regeln.

finanzwelt: Mit der amtierenden Ampel-Koalition soll der Einstieg in die kapitalgedeckte Aktienrente kommen. Ein Schritt in die „richtige“ Richtung? Wie sehen Sie dieses Vorhaben? Schrögenauer» Prinzipiell ein richtiges Vorhaben. Der Einstieg in die teilweise Kapitaldeckung in der gesetzlichen Rente ist erforderlich, um die wachsende Abhängigkeit des Rentensystems von Steuerzuschüssen mittelfristig zu verringern. Doch bei näherem Hinsehen fragt man sich, ob hier wirklich der notwendige, große Wurf gelingen kann. Mit einem angedachten Volumen von 10 Mrd. Euro ist es nur ein Trippelschritt und ob die Aktienrente überhaupt kommt, bleibt indes offen. Platow» Mit den 10 Mrd. Euro werden wir das grassierende Problem der Altersarmut und unzureichenden Vorsorge nicht lösen. Vielmehr zeigt sich deutlich, dass jeder Einzelne gefordert ist, sich mehr um die eigene Vorsorge zu kümmern. Wer heute 30 oder 40 Jahre alt ist, der muss etwas tun und anfangen. Es ist ein Trugschluss, einzig der staatlichen Rente zu vertrauen, um im Alter überleben zu können. Besser ist, wenn Eltern und Großeltern schon frühzeitig für Kinder und Enkel die Weichen stellen, um die längere Laufzeit zu nutzen.

Weiter auf Seite 2