Großinsolvenzen nehmen weiter zu
03.06.2025

Foto: Milo Bogaerts, CEO von Allianz Trade in Deutschland, Österreich und der Schweiz © Allianz Trade
Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland steigt weiter an. Infolge der Zollspirale nehmen Insolvenzen 2025 hierzulande um voraussichtlich 11 % im Vergleich zum Vorjahr (Prognose März 2025: +10 %) auf rund 24.400 Fälle zu. Auch 2026 dürfte ein weiterer Anstieg um 3 % folgen, wie aus aktuellen Analysen von Allianz Trade hervorgeht.
Im ersten Quartal belief sich die Zahl der großen Insolvenzen weltweit auf 122 Fälle – das ist mehr als eine große Pleite am Tag und eine Zunahme um 14 % beziehungsweise 15 Fälle im Vergleich zum Vorjahreszeitraum (Q1 2024: 107 Fälle). Im Epizentrum der großen Insolvenzen befand sich mit einen Zuwachs von 16 % auf 74 Fällen (Q1 2024: 64 Fälle) erneut Westeuropa. Das entspricht 61 % der gesamten großen Insolvenzen weltweit im ersten Quartal.
Deutschland verzeichnete 16 Fälle, das entspricht etwa 13 % der weltweiten Fallzahlen in den ersten drei Monaten. Damit setzt sich der Trend mit vielen Großinsolvenzen aus dem vergangenen Jahr fort: 2024 rutschten weltweit 469 Großunternehmen in die Pleite mit einem kumulierten Umsatz von 185 Mrd. EUR.
„Das vergangene Jahr markierte einen Negativ-Rekord bei den Großinsolvenzen in Deutschland“, sagt Milo Bogaerts, CEO von Allianz Trade in Deutschland, Österreich und der Schweiz. „Insgesamt gab es 87 Großinsolvenzen im Jar 2024 mit einem kumulierten Umsatz von 17,4 Mrd. EUR. Das ist ein Anstieg um 36 % bei den Fallzahlen im Vergleich zum Vorjahr (2023: 64 Fälle) und um 55 % beim Gesamtumsatz. Auch 2025 bringt keine Verschnaufpause.“
Im ersten Quartal 2025 gab es weiterhin viele große Pleiten in der Bundesrepublik: 16 große Firmen mussten in den ersten drei Monaten bereits Insolvenz anmelden. Das sind zwar drei weniger (-15 %) als im Vorjahreszeitraum (Q1 2024: 19 Fälle), aber doppelt so viele wie im gleichen Zeitraum 2023 (Q1 2023: 8 Fälle).
„Angesichts der trüben wirtschaftlichen Aussichten sowohl in Deutschland als auch beim Welthandel und den vielen Unsicherheiten durch das Zoll-Gewitter, gehen wir davon aus, dass wir auch 2025 von weiterhin vielen Großinsolvenzen und damit hohen Schäden aus. Bei deren Zulieferern reißen diese besonders große Löcher in die Kassen – mit möglichen Dominoeffekten auf die Lieferketten“, sagt Bogaerts. (mho)

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