Hoffnungsschimmer

28.07.2020

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Der Verlauf der bisherigen Berichtssaison europäischer Unternehmen für das zweite Quartal 2020 sendet der Fondsgesellschaft Columbia Threadneedle Investments zufolge positive Signale. „Der Start in diese Berichtssaison zum zweiten Quartal war stark. 65 Prozent der Unternehmen haben die Markterwartungen übertroffen“, schreibt Ann Steele, Portfoliomanagerin für europäische Aktien bei Columbia Threadneedle, in einem aktuellen Kommentar. Grund für die positiven Überraschungen sei, dass die Unternehmen ihre anfänglichen Ausblicke auf dem Höhepunkt der Corona-Krise gegeben hätten.

Als positive Beispiele nennt die Portfoliomanagerin den deutschen Bremsenhersteller Knorr Bremse, den schwedischen Minenwerkzeughersteller Sandvik und den schwedischen Autohersteller Volvo.

Knorr Bremse habe eine Gewinnmarge von 17 Prozent präsentiert, nachdem die Schätzung im Schnitt bei 9,4 Prozent gelegen habe. Hintergrund sei, dass das Unternehmen ein Kostensparprogramm umsetze. Dieses habe den Druck der Krise auf das Geschäft verringert. Die Kurzarbeit im Bereich Schienenfahrzeuge sei seit dem 1. Juli wieder aufgehoben, weil die Nachfrage wieder steige. Und in der Region Asien-Pazifik laufe die Produktion im Bereich Nutzfahrzeuge seit der schnellen Erholung der chinesischen Wirtschaft im April und Mai so hochtourig wie nie zuvor.

Bei Sandvik liege die operative Marge im Bereich Schneidwerkzeuge bei 14 Prozent, nachdem auch dieses Unternehmen Kosten gesenkt habe. Während der Krise 2008/2009 sei es dagegen zu Verlusten gekommen. Volvo habe in der Truck-Sparte im zweiten Quartal 2020 eine Gewinnmarge von zwei Prozent erzielt, während das EBIT 2008/2009 auch hier in negatives Terrain gerutscht sei.

Columbia Threadneedle hält die positiven Überraschungen bei den Unternehmensergebnissen für das zweite Quartal nicht für Eintagsfliegen, sondern überwiegend für nachhaltig. „Wir gehen davon aus, dass die besseren Ergebnisse zu zwei Dritteln dauerhaft sein werden. Das wird strukturelle Verbesserungen ermöglichen“, schreibt Steele. „Zudem geben uns die jüngsten Zahlen ein besseres Gefühl für die Konsensschätzungen im zweiten Halbjahr und 2021.“ (ah)