Into the Metaverse: Vertrieb der Zukunft?

08.02.2023

Foto: © Rieth - stock.adobe.com

Besonders im Silicon Valley, aber auch darüber hinaus, wird das Metaverse als die Zukunft gehandelt. Einige Unternehmen setzen bereits auf die virtuelle Realität, andere halten sich eher skeptisch zurück. Im Finanz- und Versicherungsvertrieb spricht man überwiegend noch zurückhaltend darüber, doch vorstellbar ist es. Wenn Menschen im Metaverse leben und arbeiten, dort Grundstücke oder Immobilien kaufen, dann kann auch der Finanz- und Versicherungsvertrieb dort stattfinden. Ganz einfach über Treffen per Avatar im Metaverse.

„Das Metaverse ist die derzeit wohl größte Wette auf die Zukunft, die wir sehen. Kein Bereich unseres beruflichen oder privaten Lebens wird davon unberührt bleiben und auch der Versicherungsbranche bieten sich hier enorme Chancen“, findet Mark Klein, Chief Digital Officer der ERGO Group und Vorstandsvorsitzender der ERGO Digital Ventures AG. „Unsere Teams für Innovationen arbeiten deshalb heute schon daran, Lösungen für die Anwendungsfälle von morgen zu entwickeln, etwa in der Aus- und Weiterbildung oder für die Beratung am ‚Point of Sale‘. Unser Ziel ist kein geringeres, als dass unter den ersten Versicherungsagenturen im Metaverse auch eine von ERGO sein wird.“ Die Unternehmensgruppe startete 2022 ein dementsprechendes Pilotprojekt, jetzt folgt ein deutschlandweites „VR Sales Training“.

Pro Jahr können damit rund 500 Vermittlerinnen und Vermittler im „Virtual Realtiy“-Vertrieb geschult werden. Für Verkaufsgespräche im Metaverse stehen ihnen vier unterschiedliche Persönlichkeitstypen als Avatare zur Verfügung, sowie ein virtueller Coach, der die Vertriebler mit Tipps und Hilfestellungen begleitet. Das deutschsprachige Training dauert aktuell gerade mal eine Stunde, soll aber schrittweise auf bis zu zehn Stunden erweitert werden. Neben dem virtuellen Vertrieb hat die ERGO bereits weitere VR-Bereiche eingeführt. Interne Business Meetings und auch Kundentermine können bereits in 3D-Räumen abgehalten werden. Bis 2025 will das Unternehmen digital führend in der Versicherungsbranche sein, bei der Entwicklung neuer Technologien, aber auch im Bereich Metaverse.

So kann's gehen

Einen Schritt weiter ist dabei beispielsweise der digitale Schweizer Direktversicherer Smile. Zwar befindet sich auch sein Angebot noch in der Testphase, mit „Smile.meta“ ist das Unternehmen aber bereits im Metaverse vertreten. Kundinnen und Kunden können mit ihren Avataren allgemeine Meeting-Orte oder direkt produktbezogene Räume betreten. Im „Smile.meta“-Wohnzimmer gibt es alle Informationen über Haushaltsversicherungen, wie Hausrat oder Haftpflicht. In der „Smile.meta“-Garage gibt es das Kfz-Angebot des Versicherers. Außerdem können tatsächlich bereits Beratungsgespräche im Metaversa vereinbart und Vermittlungen virtuell abgeschlossen werden. Laut Smile biete das Metaverse unglaublich viele Chancen und man wolle bereit sein, wenn das Thema VR für die eigenen Kunden relevant werde. Ob und wann es so weit sein wird, wird sich erst in Zukunft zeigen. (lb)