Kfz-Versicherer erwarten weiter steigende Reparaturkosten
03.06.2025

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Nach ersten Zahlen der Kfz-Versicherer steigen die Reparaturkosten für Autos auch im Jahr 2025 weiterhin kräftig an. In einer aktuellen Hochrechnung auf Basis des ersten Quartals rechnet der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) damit, dass die Versicherer für Schäden rund 4,5 Prozent mehr ausgeben müssen als im Vorjahr.
Der GDV führt die erneute Teuerung insbesondere auf steigende Preise für Ersatzteile und Werkstattarbeiten zurück. „Wir beobachten seit Jahren, dass sowohl die Werkstattkosten als auch die Ersatzteilpreise viel schneller steigen als die allgemeine Inflation – und sehen jetzt die ersten Anzeichen dafür, dass diese Entwicklung auch 2025 weitergeht“, sagt Jörg Asmussen, Hauptgeschäftsführer des GDV.
Er kritisiert insbesondere den Designschutz für Autohersteller: „Dieses Quasi-Monopol für sichtbare Ersatzteile wie Kotflügel, Scheinwerfer oder Kofferraumklappen hat sich zu einer regelrechten Kostenfalle für Autofahrer entwickelt, da die Hersteller die Preise fast nach Belieben diktieren können.“ Zwar habe die Bundesregierung im Jahr 2020 eine Reparaturklausel eingeführt; dank ausufernder Übergangsfristen werde es einen wirklich freien Wettbewerb auf dem Ersatzteilmarkt aber nicht vor 2045 geben. „Nach Auswertungen des GDV waren Ersatzteile im Jahr 2024 rund 75 Prozent teurer als 2014“, so Asmussen. Die allgemeine Inflation betrug im selben Zeitraum hingegen nur rund 28 Prozent.
Kfz-Versicherer sollten 2025 unterm Strich keine weiteren Verluste schreiben
Die Kfz-Versicherer hatten aufgrund der rasant steigenden Reparaturkosten in den vergangenen zwei Jahren Verluste in Höhe von fast fünf Milliarden Euro hinnehmen müssen und darauf ihrerseits mit Beitragserhöhungen reagiert. Nach der aktuellen GDV-Hochrechnung sollten die Kfz-Versicherer 2025 unter dem Strich keine weiteren Verluste schreiben; nur in der Vollkaskoversicherung dürften die Ausgaben für Schäden und Verwaltung weiterhin die Beitragseinnahmen übersteigen. Das Ergebnis hänge hier unter anderem vom Verlauf der Hagel- und Unwetter-Saison im Sommer ab.
„Unsere ersten Zahlen zeigen, dass der Preisdruck in der Kfz-Versicherung auch im laufenden Jahr hoch bleibt“, so Asmussen. Wie sich diese Entwicklung auf die Prämien der Kfz-Versicherung konkret auswirken wird, bleibt jedoch der Entscheidung jedes einzelnen Versicherers überlassen. Nicht zuletzt erwartet auch die Versicherungsaufsicht BaFin von den Kfz-Versicherern, die Schadeninflation bei der Kalkulation ihrer Prämien angemessen zu berücksichtigen. (mho)

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