Neubau von Immobilien – Kosten verschiedener Bauweisen im Überblick

24.09.2024

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Die Immobilienbranche steht derzeit vor vielen Herausforderungen: Materialknappheit, steigende Rohstoffpreise und verschärfte gesetzliche Vorschriften sorgen dafür, dass Neubauten immer komplexer und teurer werden. Bauunternehmen, Immobilienentwickler und Handwerksbetriebe müssen sich intensiv mit den verschiedenen Bauweisen auseinandersetzen, um ihre Projekte effizient und kostenoptimiert umzusetzen. Dieser Artikel bietet einen Überblick über die gängigsten Bauweisen im modernen Immobilienbau und beleuchtet deren jeweilige Kostenfaktoren.

Klassischer Massivbau: Stabilität und Kostenaufwand

Der Massivbau ist nach wie vor die am weitesten verbreitete Bauweise für eine Wohnimmobilie in Deutschland. Hierbei werden tragende Wände und Decken in der Regel aus Beton, Ziegeln oder Kalksandstein errichtet. Diese Methode bietet zahlreiche Vorteile, wie hohe Stabilität, Langlebigkeit und gute Schall- sowie Wärmedämmung. Doch die Vorteile haben auch ihren Preis: Materialkosten, vor allem für Ziegel und Beton, sind in den letzten Jahren erheblich gestiegen. Zudem erfordert der Massivbau eine vergleichsweise lange Bauzeit – Werkzeug, Maschinen und Mitarbeiter sind länger belegt und verbringen je nach Entfernung einen mehr oder weniger großen Teil der Zeit im Verkehr. Für Bauunternehmen und Handwerksbetriebe ist es entscheidend, bereits in der Planungsphase die Effizienz von Baustellenprozessen zu optimieren, um den Kostenaufwand in einem überschaubaren Rahmen zu halten – und so profitabler zu wirtschaften sowie kundenzufriedener zu arbeiten.

Modulbauweise: Die Zukunft des Bauens?

Die Modulbauweise, auch bekannt als Fertigbauweise, gilt als eine der innovativsten Entwicklungen in der Bauindustrie. Hierbei werden ganze Gebäudeteile – oft sogar komplette Räume – in Fabriken vorgefertigt und auf der Baustelle zusammengesetzt. Diese Methode verkürzt die Bauzeit erheblich und reduziert witterungsbedingte Verzögerungen nahezu vollständig. Ein weiterer Vorteil der Modulbauweise ist die relativ genaue exakte Kalkulierbarkeit der Kosten – mit anderen Worten: Fertighaus Preise sind sicherer und Fertighausanbieter können gar mit einem Festpreis arbeiten. Da ein Großteil der Bauarbeiten unter kontrollierten Bedingungen in einer Produktionshalle erfolgt, gibt es weniger Unwägbarkeiten durch Wetter oder unerwartete Baugrundprobleme. Dies führt zu einem deutlich niedrigeren Risiko von Kostenüberschreitungen.

Trotz dieser Vorteile hat die Modulbauweise auch ihre Grenzen. Die Vorfertigung der Module schränkt die architektonische Gestaltungsfreiheit ein, und individuelle Anpassungen können teuer werden. Dies macht die Modulbauweise vor allem für standardisierte Bauvorhaben interessant, bei denen Kosten- und Zeiteffizienz wichtiger sind als maximale Individualität.

Holzbauweise: Nachhaltigkeit trifft auf Kosteneffizienz

Der Holzbau erlebt seit einigen Jahren eine Renaissance, nicht nur im privaten Wohnbau, sondern auch im gewerblichen Sektor. Dies liegt vor allem an den zunehmenden Anforderungen an nachhaltiges Bauen und den steigenden Rohstoffkosten konventioneller Baumaterialien. Holz als Baustoff hat den Vorteil, dass es nicht nur nachwachsend und umweltfreundlich ist, sondern auch eine hervorragende CO2-Bilanz aufweist. Für viele Unternehmen im Baugewerbe ist die Holzbauweise daher eine attraktive Option, um Projekte sowohl ökologisch als auch ökonomisch umzusetzen. Die Holzbauweise bietet zudem eine hohe Flexibilität in der Gestaltung und kann durch vorgefertigte Bauteile sehr schnell realisiert werden. Das reduziert die Bauzeit erheblich!

Darüber hinaus hat Holz ausgezeichnete Dämmeigenschaften, was den Energieverbrauch von Gebäuden senkt und langfristig Einsparungen ermöglicht. Auch der Schallschutz lässt sich durch innovative Konstruktionen im Holzbau auf einem hohen Niveau realisieren. Das alles sind Aspekte, welche Holzbauten auch für den Gewerbebau interessant machen.

Allerdings sind die Kosten für qualitativ hochwertiges Bauholz in den letzten Jahren deutlich gestiegen, was die Gesamtbaukosten für Holzprojekte erhöht. Zudem müssen Unternehmen, die auf diese Bauweise setzen, mit zusätzlichen Herausforderungen rechnen: Der Brandschutz und die langfristige Witterungsbeständigkeit sind Aspekte, die bei der Planung und Umsetzung von Holzbauten besonders berücksichtigt werden müssen.