Nur die Qualität zählt

15.03.2021

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Nun sind Leistungen aber stets in Bewegung – bei der GKV und auch bei der PKV. Oder? Albrecht sagt dazu: „Rückblickend kann ich sagen, dass wir bereits früh begonnen haben, Versicherungsschutz kundenorientiert zu gestalten. Diese Kundenorientierung ist in den letzten Jahren noch stärker in den Fokus gerückt.“ So seien vielfältige Serviceangebote für Versicherte möglich geworden. Er weise in diesem Zusammenhang auf das Angebot der Telemedizin hin, bei dem sich Kunden jederzeit per Smartphone von Ärzten online zu ihren medizinischen Anliegen beraten lassen könnten, und das schnell, sicher, einfach und flexibel. Daneben hätten sich auch die digitalen Angebote im Bereich des Gesundheitsmanagements kontinuierlich weiterentwickelt. Klar ist aber auch: Nach wie vor leistet die PKV im Bereich der Arzneimittelversorgung weiter einen wichtigen Beitrag. So untermauert eine aktuelle Studie des Verbandes die wichtige Funktion der PKV bei der Versorgung mit innovativen Medikamenten. Diese Vorreiterrolle in der Erstattung trägt zum Beispiel dazu bei, dass innovative Krebsmedikamente in Deutschland sehr viel schneller verfügbar sind als im EU-Durchschnitt, was im Übrigen allen Kunden zugutekommt. Griese nennt ihrerseits eine deutliche Spannweite in anderen Bereichen: „Schaut man sich die großen Leistungsbereiche an, gibt es in der PKV keine gravierenden Leistungsinnovationen in den letzten Jahren. Nach wie vor gibt es erheblich mehr Produktmodifikationen als Produktinnovationen.“

Zeit der Einsteigertarife ist wohl zu Ende

Erkennbar sei aber auch, dass Einsteigertarife ihre große Bedeutung verloren hätten. Hier gebe es einen Markttrend hin zu hochwertigeren Produkten. Zu beachten sei auch, dass in der Krankenversicherung ein Teil der Produktneuerungen durch politisch-rechtliche Anstöße verursacht werde. Dafür gibt es in der Tat genügend Beispiele. Etwa das Thema Mindestleistungen in der PKV, das 2012 mit Einführung der Unisextarife auf den Weg gebracht wurde. Oder zum anderen die Einführung von befundbezogenen Festzuschüssen in der GKV, die letztlich zu eigenständigen Zahnzusatzversicherungen geführt haben und damit zu einer in dieser Größenordnung nie dagewesenen Erfolgsstory mit 16,4 Millionen Zahnzusatz-Versicherten deutschlandweit. Giese ergänzt: „Zu den Produktmodifikationen in unseren Tarifen zählen unter anderem die stärkere Honorierung gesundheitsbewussten Verhaltens – durch beispielsweise entsprechende Erstattungsanreize. Neben den Produktmodifikationen bei den eigentlichen Primärleistungen gewinnen darüber hinausgehendende Leistungen und Services aus Kundensicht immer mehr an Bedeutung.“ Die Erweiterung von Beratungsleistungen werde bei ihrem Unternehmen hierzu fortlaufend geprüft und am Kundenbedarf ausgerichtet. Unsere vollversicherten Kunden können diese Beratungsleistungen, unter anderem bei medizinischen Fragen, für Infos zu Behandlungsmethoden oder die Organisation individuell abgestimmter Hilfsmittel, in Anspruch nehmen“. Die Digitalisierung hat zudem seit einigen Jahren einen großen Einfluss auf die PKV-Branche. In Bezug auf die vorgenannten Beratungsleistungen stelle die SIGNAL IDUNA Gesundheitswelt den Vollversicherten verschiedene digitale Leistungsangebote zur Verfügung. Diese unterstützten die Kunden dabei, ihre Gesundheit zu erhalten und zu fördern. Griese: „Beispiele sind die Rückenschule Kaia, der Zweitmeinungsservice BetterDoc oder Selfapy als Soforthilfe bei psychischen Belastungen. Auch kann der telemedizinische Service von unserem Kooperationspartner Kry für eine digitale Arztsprechstunde in Anspruch genommen werden.“ Die Angebote würden laufend erweitert und ausgebaut. SIGNAL IDUNA möchte mehr als nur ein reiner Kostenerstatter sein – sondern vielmehr ein Lösungsanbieter für ihre individuelle Lebenssituation. (hdm)