Plansecur begrüßt Frühstart- und Aktivrente und betont zugleich: Das reicht nicht!

11.06.2025

Heiko Hauser, Geschäftsführer der Plansecur Unternehmensgruppe / Foto: © Plansecur

Geschäftsführer Heiko Hauser: „Junge Menschen müssen frühzeitig lernen, mit Geld umzugehen und langfristig zu planen. Daher sollte die Kultusministerkonferenz die Frühstart-und die Aktivrente zum Anlass nehmen, das Thema Finanzbildung in die Lehrpläne an den Schulen aufzunehmen.“

„Die von der neuen Regierung vorgestellte Frühstart- und die Aktivrente sind Schritte in die richtige Richtung“, lobt Heiko Hauser, Geschäftsführer der Finanzberatungsgruppe Plansecur. Allerdings warnt er davor, sich darauf auszuruhen. „Es ist wunderbar, wenn Kinder zwischen sechs und 18 Jahren künftig monatlich zehn Euro für ein kapitalgedecktes Altersvorsorgedepot erhalten“, sagt Heiko Hauser, „aber es muss klargestellt werden, dass dies natürlich überhaupt nicht ausreicht für eine auskömmliche Altersvorsorge. Darüber kann auch nicht die Aussicht hinwegtäuschen, dass man sich im Alter noch etwas hinzuverdienen kann.“ Der Plansecur-Geschäftsführer appelliert an die Bundesregierung, „das Thema breiter in die Öffentlichkeit zu tragen.“ Es dürfe keinesfalls der Eindruck erweckt werden, die Regierung habe mit der Frühstartrente eine solide Grundlage für die Altersvorsorge von Millionen von Kindern in Deutschland gelegt. Dies würde eine trügerische Sicherheit wecken, die das Konzept keineswegs rechtfertigt, heißt es bei Plansecur.

Plansecur rechnet vor: Bleibt es bei der Frühstartrente bei dem staatlichen Zuschuss von zehn Euro monatlich über die vorgesehenen zwölf Jahre hinweg und bleibt das Geld anschließend weitere 49 Jahre liegen, kommt am Ende bei einer Anlage in einem weltweit gestreuten Aktienfonds und einer durchschnittlichen Rendite von 6 Prozent nach 61 Jahren ein Guthaben von 36.322 Euro heraus. Wenn dann ab dem 67. Lebensjahr ein Entnahmeplan über 25 Jahre mit Kapitalverzehr gestartet wird, ergibt sich, wiederum bei Annahme von einer durchschnittlichen Rendite von 6 Prozent des Fondsvermögens, eine monatliche Auszahlung von 229 Euro vor Steuern. Zieht man hiervon vereinfacht 25 Prozent Abgeltungsteuer pauschal ab, ergibt sich rechnerisch eine zusätzliche monatliche Rente von knapp 172 Euro. Die Aktivrente erlaubt es Rentnerinnen und Rentnern künftig bis zu 2.000 Euro im Monat steuerfrei hinzuzuverdienen. „Realistischerweise dürfte dieser Betrag aber in den meisten Fällen deutlich niedriger ausfallen“, meint Heiko Hauser.

Kommunikative Begleitung ist unerlässlich

Heiko Hauser erklärt: „Die Idee, junge Menschen frühzeitig an den Kapitalmarkt heranzuführen und ein Bewusstsein für private Altersvorsorge zu schaffen, ist äußerst begrüßenswert. Aber sie muss kommunikativ begleitet werden, damit sie von der Bevölkerung als Auftakt und nicht etwa als ausreichend für die Altersvorsorge verstanden wird.“ So regt der Plansecur-Geschäftsführer an, die Frühstartrente zum Anlass zu nehmen, das Thema Altersvorsorge in die schulischen Lehrpläne aufzunehmen. „Hier ist die Kultusministerkonferenz gefordert, eine angemessene Finanzbildung in den Schulunterricht aufzunehmen“, findet Heiko Hauser. Die jungen Menschen müssten so früh wie möglich lernen, mit Geld umzugehen und langfristig zu planen.

Start zu Beginn des neuen Jahres ist gefährdet

Zudem seien noch etliche Unklarheiten im Zusammenhang mit der Frühstartrente zu beseitigen, betont Heiko Hauser. Dazu gehöre die Frage, wie die Gelder angelegt werden sollen, also welche Fonds oder Finanzprodukte zugelassen werden. Ob die noch ausstehenden Klärungen zu Verwaltung, Kontrollmechanismen und Anlagestrategien bis zum geplanten Inkrafttreten am 1. Januar 2026 herbeigeführt werden könnten, sei unklar. Heiko Hauser: „Die Frühstartrente ist geeignet, junge Menschen für ihre finanzielle Eigenverantwortung zu sensibilisieren. Doch ohne klare Antworten auf die offenen Fragen droht sie, ein gut gemeintes, aber halbgares Projekt zu bleiben.“ Auch bei der Aktivrente seien noch eine ganze Reihe von Fragen offen, beispielsweise zum Zusammenspiel mit anderen steuerlichen Regelungen wie dem Grundfreibetrag. „Es wird von der konkreten Ausgestaltung abhängen, wie attraktiv es künftig für Seniorinnen und Senioren sein wird, im Alter tatsächlich noch zu arbeiten“, erklärt der Geschäftsführer von Plansecur.