Rückkehr in die reale Normalität

07.10.2020

Hartmut Löw, geschäftsführender Partner von MCC / Foto: © MCC

COVID-19 schüttelte die Versicherungswirtschaft kräftigst durch. In vielen Bereichen sind die mittel- bis langfristigen Folgen noch nicht absehbar. Hartmut Löw ist geschäftsführender Partner von MCC und unter Versicherungsexperten eine Institution. Für Vermittler, Versicherer und Branchendienstleister veranstaltet MCC mehrere etablierte Kongressreihen, die regelmäßig zu Themenschwerpunkten für Entscheider der Versicherungsbranche stattfinden. finanzwelt führte mit Hartmut Löw ein Interview über seine Kongresse, die unternehmerischen Folgen der COVID-19-Wellen und seinen Weg durch die Veranstaltungsverbote.

finanzwelt: Herr Löw, MCC ist seit über 20 Jahren eine feste Größe in Expertenkreisen der Versicherungsbranche. Wie kamen Sie Mitte der 90er Jahre darauf, speziell auf Versicherer, Vermittler und andere Branchenteilnehmer zugeschnittene Kongresse anzubieten? Hartmut Löw» In der Tat, das ist eine kleine Story. Nachdem ich, von einer namhaften Unternehmensberatung kommend, Mitte der 90er Jahre bei einem ebenso namhaften Versicherer einiges bewegen konnte, fiel mir auf, dass viele innovative Ideen nicht durchsetzbar waren. Es fehlte meiner Meinung nach eine übergreifende und unabhängige Kommunikationsplattform, auf der diese Themen professionell diskutiert werden konnten. Sicherlich, es gab bereits andere Anbieter, doch deren Konzept überzeugte mich nicht. Außerdem merkte ich zum einen, dass in mir der Unternehmer schlummerte und die Selbstständigkeit mir die Freiheit bot, die ich mir schon immer vorgestellt hatte. Zum anderen gefiel es mir, ständig am ‚State of the Art‘ zu sein.

finanzwelt: Warum finden die Branchenexperten regelmäßig den Weg in Ihre Kongresse und mit welchen Erkenntnissen kehren die Experten in die Versicherungsbüros zurück? Löw» Ganz klar drei wesentliche Punkte. Erstens: MCC bietet die Möglichkeit des unabhängigen Informations- und Erfahrungsaustausches unter Experten auf professionellen Kommunikationsplattformen. Zweitens: MCC ist mit seinen Themen immer am ‚State of the Art‘ und schafft so einen Wissensvorsprung für unsere Teilnehmerinnen und Teilnehmer. Drittens: MCC ist vielfach maßgeblicher Enabler und Katalysator von vielen Geschäften zwischen Versicherer und Dienstleister.

finanzwelt: Corona traf die Versicherungswirtschaft quasi unvorbereitet. Wie erlebten Sie und Ihr Team die Auswirkungen von COVID-19? Löw» Corona traf nicht nur die Versicherungsbranche völlig unvorbereitet, sondern uns alle. Also hätten wir es wissen können? Klares NEIN! Hätten wir damit rechnen müssen? Klares JA! Ein solches Szenario – wie das heutige – war in unseren Gedanken fast unmöglich. Aber so ist es eben nicht. Es war nur unwahrscheinlich. Durch die Presse haben wir natürlich bereits Anfang Januar erste Meldungen über Probleme durch und mit COVID-19 insbesondere in China mitbekommen. Anfang und Mitte Februar hatten wir jedoch eher mit den Auswirkungen von Sturmtief Sabine und anderen Wetterphänomenen zu kämpfen. Trotzdem konnten wir unseren Vertriebskongress Anfang Februar erfolgreich durchführen. Anfang März bekamen wir die ersten Auswirkungen von Corona in Deutschland mit. Am 10. und 11. März fand unser Zukunftsmarkt Altersvorsorge in Berlin statt, der ebenfalls unter diesen erschwerten Bedingungen, aber dennoch reibungslos funktionierte. Von keiner der bis dato auf unseren Kongressen anwesenden Personen ist bis einschließlich heute eine Infektion mit COVID-19 bekannt. Die Zeit des Lockdowns war gespenstisch. In weiser Voraussicht oder auch mittels Bauchgefühl haben wir damals bereits kurz vor dem Lockdown sämtliche Kongresse, die im zweiten Quartal hätten stattfinden sollen, auf das vierte Quartal 2020 verschoben – in der Hoffnung, dass sich die Lage dann wieder entspannt hat.

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