Tausche Schulden gegen Naturschutz

05.05.2023

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Das geht – Im vergangenen Monat war nämlich genau diese Option ein Angebot der Credite Suisse an die ecuadorianische Regierung. Die so von der Bank zurück-gekauften 1,6 Mrd. Euro an Staatsanleihen bieten Ecuador die Möglichkeit, das UNESCO-Welterbe Galapagos-Inseln zu schützen. Damit gilt dieser Tausch außerdem als der bisher größte, sogenannte Debt-for-Nature-Swap.

Die Credite Suisse, die in den vergangenen Wochen als Skandalbank von sich reden machte und laut SNB-Vizepräsident Martin Schlegel im Handelsblatt (Stand: 04.04.2023) ohne die Übernahme durch die UBS Pleite gegangen wäre, unterstützt somit den Erhalt des Archipels.

Ein Debt-for-Nature-Swap bezeichnet den Erlass von Schulden eines Entwicklungslandes bei einem Industrieland. Im Austausch verpflichtet sich das Entwicklungsland, die neuen finanziellen Mittel lokal in den Umweltschutz zu investieren.

Die ca. 130 Inseln etwa 1000 Kilometer vor der Küste gelten als eine Provinz Ecuadors.
Eine Provinz, die ein einzigartiges Ökosystem aufweist und wo Tourismus aus diesem Grund streng reguliert wird. Ein Großteil der Inseln ist kaum bewohnt. Im Jahr 1835 besuchte Charles Darwin zu Forschungszwecken die Inselgruppe – Die nach Ihm benannte Charles Darwin Foundation entdeckte Ende April 2023 ein unberührtes Korallenriff in 400 bis 600 Meter Tiefe. Es ist mehrere Kilometer lang und erstreckt sich über den Kamm eines versunkenen Vulkans.

Diese Entdeckung, so Stuart Banks von der Charles Darwin Foundation in der Frankfurter Rundschau (Stand: 18.04.2023) , könne einen großen Beitrag dazu leisten, frühere Ökosysteme im Meer zu rekonstruieren und so die Entwicklung des Klimawandels besser zu verstehen. (ml)