Unterstützen Sie Ihre Kunden

30.08.2021

Tim Gifhorn CIO von Benchmark Media / Foto: © Benchmark Media

Hatten Ihre Kunden Umsatzeinbußen durch Corona? Dann können sie Webshops und Webservices zu 100 % vom Staat fördern lassen. Tim Gifhorn, CIO von Benchmark Media, findet das für Makler einen perfekten Türöffner und erklärt im finanzwelt Interview wie das funktioniert.

finanzwelt: Herr Giffhorn, wir kennen Sie vom Förderprojekt der Bundesregierung „gemeinsam digital“. Hier wurden Sie 2019 für Ihre kostensenkende App als Best Practice ausgezeichnet, die Sie in Kooperation mit Finanzdienstleistern auf den Markt gebracht haben. Jetzt haben Sie wieder ein digitales Marktführer-Produkt entwickelt. Was hat es damit auf sich? Tim Gifhorn: In der Softwareentwicklung gibt es keinen Stillstand. Es geht ständig weiter mit der Entwicklung und als Wirtschaftsinformatiker haben wir zwei Seiten im Blick. Die Arbeitserleichterung und Verbesserung von Abläufen durch intelligente Software auf der einen Seite. Oft übersehen, aber genauso wichtig ist die Verbesserung der Kostenseite und der Erträge, damit unsere Kunden im Wettbewerb besser dastehen. Das hilft natürlich auch in schwierigen Zeiten dabei, auskömmliche Margen zu erzielen und nicht von laufenden Kosten erdrückt zu werden.

finanzwelt: Was bedeutet das konkret? Gifhorn: Die Pandemie hat uns gezeigt, wie verletzlich unsere Wirtschaft ist und es haben sich viele innerbetriebliche Probleme offenbart. Bislang gut gehende Betriebe erwiesen sich als nicht „krisenfest“ und organisatorisch nicht reaktionsfähig. Die Umsätze und Margen in guten Zeiten haben nicht ausgereicht, um Rücklagen zu bilden. Dagegen waren online-orientierte Betriebe z. B. im Handel, krisenfester als andere und es gab sogar einige Krisenprofiteure. Oft sind das dann die „Großen“. Die „Kleineren“ im Bereich KMU haben das Nachsehen und verlieren. Das spornt uns an etwas zu ändern, die Situation zu verbessern, vor allem damit Betriebe zukünftig besser aufgestellt sind. Und die Bundesregierung hat dabei geholfen, denn unsere Verbesserungen in den Betrieben wurden und werden mit dem Digital-Zuschuss der Überbrückungshilfe III bzw. aktuell III Plus bis heute recht unbürokratisch mit 40 % bis sogar 100 % bezuschusst.

finanzwelt: Das heißt, Sie bringen Unternehmen mit Ihrer Software weiter und es kostet nicht viel oder manchmal sogar gar nichts? Gifhorn: Ja und auch nein. Natürlich ist eine Förderung gut und unsere Kunden erhielten überwiegend Zuschüsse von 60 % und 100 %. Das ist natürlich toll. Aber grundsätzlich muss ein Kunde oder ein Betrieb unabhängig von der Förderung verstehen, was ihm eine solche Verbesserung bringt. Das kann ein deutlich einfacherer Arbeitsablauf sein, die deutlich verringerte Bürokratie, denn viel lästige Büroarbeit fällt weg. Oder es kann ein speziell dafür gemachter Onlineshop sein, der mit den Produkten in den Suchmaschinen ganz vorne gefunden wird, also mehr Kunden gewinnt. Es können viele andere Dinge sein, die dem Betrieb Verbesserungen bei Arbeitsaufwand, Kosten und beim Umsatz bringen.

finanzwelt: Wie konkret geht das vor sich? Gifhorn: Oft fragen Kunden nach einer bestimmten Einzellösung, wir nennen das ein „Pflaster“ für eine gerade im Betrieb akute Wunde. Da geht es z.B. um die IT-Sicherheit. Wir sehen uns dann die IT des Kunden und seine Betriebsabläufe an und da sind meistens ziemlich viele Baustellen mit Wechselwirkungen. Das muss man dann als Gesamtes betrachten, anders hat es keinen Sinn. Stellen Sie sich ein Küchensieb vor, da läuft Wasser durch. Und nun will der Kunde, dass wir an einer Stelle ein Pflaster drauf kleben. Dann fließt das Wasser links und rechts davon durch. Geholfen ist dem Kunden nicht. Wir zeigen dann die richtigen Lösungen auf und soweit förderfähig, geben wir dem Kunden unsere Förder-Tools an die Hand. Damit wird die Ermittlung der aktuellen Zuschüsse und der Förderfähigkeit kinderleicht.

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