Verkaufen ist die großartigste Sache der Welt

08.03.2021

Wolfgang Thust, Vertriebs- und Rhetoriktrainer, Keynote-Speaker und Buchautor / Foto: Wolfgang Thust

Warum Verkaufen eine Kunst ist und jeder ein Verkäufer ist – immer und überall

Viele denken bei Verkaufen an Geschäft, an den Beruf – aber das ist nur ein ganz kleiner Teil, denn Verkaufen ist alles! Sehr viele unserer täglichen Handlungen können tatsächlich als „Verkaufen“ bezeichnet werden. So können Lehrer autoritär Lehren oder aber den Schülern das Thema schmackhaft machen und erklären, warum es gut ist, etwas zu lernen. Das bedeutet nichts anderes, als dass der Lehrer sein Thema in der zweiten Variante besser verkauft.

Verkaufen bedeutet, dem anderen einen Nutzen aufzeigen. Nur wenn der andere diesen Nutzen erkennt, wird er kaufen. Das reicht bis in die Beziehungsebene. Auch eine Beziehung ist ein „Geschäft“ – und zwar ein emotionales. Wie bei jedem Geschäft müsse auch dabei der Nutzen mindestens so hoch sein, wie der Preis. Dabei muss der Preis nicht immer Geld sein, wie das Thema Beziehungen zeigt: Da muss ich als Preis für das Zusammenleben mit meinem Traumpartner/in doch zum Beispiel seine/ihre Macken ertragen. Wenn jemand nicht mehr bereit ist, den Preis zu zahlen, dann geht eine Beziehung auseinander.

Jeder Mensch ist somit ein Verkäufer. Und was macht einen guten Verkäufer aus? Sympathie, Vertrauen, Kompetenz, Gelassenheit und Begeisterung. Diese Punkte habe ich bereits in meiner letzten Kolumne erwähnt und jetzt gilt es näher darauf einzugehen.

Sympathie

Punkt eins, die Sympathie, ist außerordentlich wichtig: Ein Verkäufer muss Sympathie wecken, denn die Menschen kaufen in der Regel nur von dem, der ihnen sympathisch ist. Der wichtigste Grundsatz dafür ist das Lächeln bzw. ein freundlicher Gesichtsausdruck. Weiter steht eine wertschätzende Kommunikation im Mittelpunkt. Ein wichtiger Punkt ist Zuhören, denn jeder möchte wichtig sein und dass mir mein Gegenüber wichtig ist, demonstriere ich am besten, wenn ich ihm genau und aufmerksam zuhöre. Dies lässt sich durch aktives Zuhören noch verstärken. Ein Beispiel liefert eine Aussage wie „das ist aber interessant“ und dazu zu nicken. Ein weiterer Verstärker ist das Aufgreifen von Aussagen des Gegenübers. Redet mein Kunde zum Beispiel über die Wichtigkeit von Renditen, dann kann der Verkäufer sagen: „Jawohl, da haben Sie Recht, Rendite ist eine der wichtigsten Voraussetzungen für eine attraktive Geldanlage.“

Außerdem ist für die Sympathie entscheidend: Keine ICH-Botschaften verwenden. Stellen Sie immer Ihren Kunden in den Mittelpunkt, denn er ist wichtig und nicht Sie!“

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