Vermittler kommen glimpflich durch Corona-Zeit

24.06.2021

Michael H. Heinz, Präsident des BVK / Foto: © BVK

Der große Teil der Versicherungsvermittler konnte die Bestände trotz Corona-Krise ausbauen. Eine andere Befürchtung hat sich jedoch bewahrheitet. Das zeigt die aktuelle BVK-Strukturanalyse.

In Zusammenarbeit mit Prof. Dr. Matthias Beeneken von der FH Dortmund hat der Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute (BVK) im Rahmen seiner Strukturanalyse neben Alters- und Geschlechtsverteilung, Ausbildungsstruktur und Dauer der Berufstätigkeit auch betriebswirtschaftliche Kenngrößen von Versicherungsvermittlern unter die Lupe genommen. So wurden Gesamteinnahmen, Bestandsentwicklung, Kostenverteilung oder Gewinne abgefragt und deren Veränderungen zum Vorjahr dargestellt. Aufgrund der Corona-Krise sind gerade diese Kennzahlen von großem Interesse.

„Demnach hat fast jeder dritte Betrieb einen Rückgang seines Gewinns verzeichnet“, berichtetet BVK-Präsident Michael H. Heinz. „Bei einem weiteren Drittel blieb der Gewinn gleich, wobei mehr als 40 % der teilnehmenden Vermittlerbetriebe trotz der veränderten Marktsituation eine Gewinnsteigerung erreichen konnten.“

Dass ein Großteil der Vermittler von der Corona-Krise nicht negativ tangiert ist, wird auch beim Blick auf die Bestände deutlich. So gaben 63,5 % der 3.233 teilnehmen Vermittler an, dass sich ihr Bestand im Jahr 2020 vergrößert hätte, bei 17 % gab es diesbezüglich keine Veränderungen. Eine zu Beginn der Krise häufig geäußerte Befürchtung ist jedoch eingetreten: Aufgrund finanzieller Belastungen wie bspw. Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit stornierten mehr Kunden ihre Verträge: 18 % der Teilnehmer mussten 2020 Bestandsverringerungen gegenüber 2019 hinnehmen, das sind fünf Prozentpunkte mehr als bei den beiden vorherigen Strukturanalysen. „Die Betriebe, die in der Lage waren, Kundenkontakte unabhängig von den Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie zu halten bzw. Kunden über andere Kanäle zu beraten sowie ihre Mitarbeiter ins Homeoffice zu schicken, konnten von früheren Investitionen in die betriebliche (Digital)Infrastruktur profitieren und ihre Bestände sogar erweitern“, so BVK-Vizepräsident Andreas Vollmer. (ahu)