Vermittlereinnahmen steigen

29.07.2021

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Trotz insgesamt steigender Einnahmen können viele Vermittler finanziell keine allzu großen Sprünge machen. Vor Mehrfachvertreter müssen häufig mit einem relativ geringen Einkommen zurechtkommen. Dasselbe gilt auch für viele Makler – genau wie das Gegenteil. Das zeigt die aktuelle BVK-Strukturanalyse.

Jeder dritte Versicherungsvermittler nimmt im Jahr weniger als 100.000 Euro ein. Vor allem Mehrfachvertreter können finanziell oftmals nicht allzu große Sprünge machen: Jeder vierte von diesen erzielt im Jahr weniger als 50.000 Euro Gewinn. Ebenso geht es etwa jedem vierten Versicherungsmakler. Besonders prekär ist die Lage bei etwa jedem 50. Vermittler, der nicht einmal 25.000 Umsatz im Jahr verdient. Das sind zentrale Ergebnisse der aktuellen BVK-Strukturanalyse, die auf einer nicht-repräsentativen Onlinebefragung basiert, an der 3.233 Vermittler teilgenommen haben. Von diesen waren mehr als 93 % Einfirmenverteter, knapp 5 % Versicherungsmakler und 2 % Mehrfachvertreter.

Große Spanne bei Maklern

Die Analyse zeigt auch, dass vor allem Makler oft mit relativ geringen Einnahmen auskommen müssen: So befinden sich anteilsmäßig mehr als doppelt so viele Makler wie Einfirmenvertreter in der Umsatzklasse zwischen 25.000 und 49.999 Euro. Hingegen liegt der Anteil der Makler, die zwischen 100.000 bis 249.999 Euro Jahresumsatz erzielen, in etwa ein Viertel kleiner als insgesamt. Jedoch sind Makler auch überdurchschnittlich häufig bei den Top-Verdienern vertreten: Jeder vierte von diesen erzielt einen Jahresumsatz von mehr als 250.000 Euro, über alle Vermittlerarten hinweg gehört lediglich ein Viertel der größten Umsatzklasse an.

Über alle Vermittlertypen hinweg liegt der durchschnittliche Umsatz (berechnet aus den Klassenmittelwerten beziehungsweise im Fall der obersten, nach oben offenen Klasse (ab einer Million Euro) dem Klassenschwellenwert) 265.000 Euro. Den höchsten Durchschnittsumsatz erzielen Einfirmenvertreter, die im Schnitt jährlich 365.7000 Euro einnehmen, 14 % mehr als bei der letzten BVK-Strukturanalyse im Jahr 2019. Über Zuwächse können sich auch die Versicherungsmakler freuen, die mit durchschnittlich 281.700 Euro 9 % mehr einnehmen als vor zwei Jahren. Einen Rückgang um 16 % mussten hingegen die Mehrfachvertreter hinnehmen, die nun mit 199.000 Euro im Schnitt unter die 200.000 Euro-Marke abgerutscht sind.

Sechsstelliger Durchschnittsgewinn

Die Strukturanalyse hat nicht nur den Umsatz, sondern auch den Gewinn der Versicherungsvermittler unter die Lupe genommen. Wie bereits in der Vergangenheit wurde diese anhand der Angaben der Gesamteinnahmen sowie der Gesamtkosen (ausgenommen Gehalt des oder der geschäftsführenden Gesellschafter) als Differenz ermittelt. Aus der Analyse geht hervor, dass knapp 6 % der Vermittler einen jährlichen Gewinn von weniger als 25.000 Euro erzielen, bei weiteren 15 % liegt der Gewinn zwischen 25.000 Euro und 50.000 Euro. In der Gewinnklasse von unter 50.000 Euro befinden sich 20 % der Ausschließlichkeitsvermittler, 37 % der Mehrfachvertreter und 39 % der Makler. Mehr als jeder dritte Vermittler macht einen Jahresgewinn zwischen 50.000 und 100.000 Euro. Bei 14 % liegt der Gewinn bei mindestens 200.000 Euro pro Jahr.

Über alle Vermittler hinweg beträgt der durchschnittliche Gewinn (Berechnungsmethodik wie beim Umsatz) 103.300 Euro. Diesen Durchschnittswert erzielt aber kein Vertriebsweg im Schnitt: So machen Einfirmenvertreter durchschnittlich 85.779 Euro Gewinn, Mehrfachvertreter 94.100 Euro und Makler 87.600 Euro. Im Vergleich zur vorigen Auflage der Strukturanalyse sind die Werte jeweils um etwa ein Zehntel gestiegen. (ahu)