Watchmaster: Verdacht auf Versicherungsbetrug

16.04.2024

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Vor einem Jahr sorgte der Einbruch in einer Berliner Tresoranlage für großes Aufsehen. Dabei wurden knapp 1000 Luxusuhren des Onlinehändlers Watchmaster und weitere wertvolle Gegenstände mit einem Gesamtwert von etwa 49 Mio. Euro gestohlen. Nach Informationen von Capital ermittelt die Berliner Staatsanwaltschaft nun gegen den damaligen Watchmaster-Geschäftsführer Tim-Hendrik M. und einen weiteren Mitarbeiter der Firma wegen des Verdachts auf Versicherungsbetrug.

Wie Capital berichtete, hatten die Strafverfolger bereits im November 2023 Ermittlungen gegen die beiden Manager eingeleitet, nachdem verdächtige Whatsapp-Chats zwischen ihnen und dem Betreiber der Tresoranlage ausgewertet worden waren. Für alle drei gilt bis zu einer eventuellen Verurteilung die Unschuldsvermutung.

Bislang stand insbesondere der Tresor-Chef Thomas S. unter Verdacht, der in seiner Vernehmung einen Insider-Job eingestand. Er habe Schulden bei Mitgliedern einer arabischen Großfamilie angehäuft und den Einbruch ermöglicht, um diese zu begleichen. Gegen ihn und vier weitere Beschuldigte läuft aktuell ein Strafprozess vor dem Landgericht Berlin.

Watchmaster gilt in diesem Verfahren bisher als Geschädigter, ebenso wie hunderte Kunden der Uhrenhandelsplattform. Die Firma hatte wenige Tage nach dem Einbruch vom 19. November 2022 Insolvenz angemeldet. Die Versicherungssumme in Höhe von rund 14,4 Mio. Euro für die gestohlenen Uhren wurde von der Mannheimer Versicherung bisher nicht ausgezahlt.

Laut Capital hat Insolvenzverwalter Philipp Hackländer gegen die Mannheimer Versicherung Zivilklage eingereicht und unterlag. Demnach darf die Versicherung die Schadensregulierung noch aufschieben, bis die Ermittlungen abgeschlossen sind. (fw)