Wer braucht schon Krankheiten?
04.09.2019
Foto: © AXA
Besser vorsorgen. Mit Technik und Telemedizin ist das gar nicht so schwer. Medizinische Apps erleichtern das Leben und sorgen für mehr Gesundheit.
"Unser Gesundheitssystem ist auf der Intensivstation. Was wir tun können und was wir tun müssen", so eröffnet Dr. Thilo Schumacher, Vorstand der AXA Personenversicherung das Pressegespräch des AXA Konzerns vom 3. September 2019 in Köln. "Wer braucht schon Krankheiten?" heißt das Thema. Und ein von den Nachwehen einer Mittelohrentzündung geplagter Redakteur wird gleich nach der Begrüßung medizinisch versorgt. Per Telemedizin. Blutabnahme, EKG, Sauerstoffsättigung, Atmung und Blutdruck… über das Start-up wellabe wird alles gecheckt. Anschließend kommt man in eine Art Telefonzelle, wo einem an einem Bildschirm der Teledoktor gegenüber sitzt. Das ist also die Zukunft? Die Lösung bei Ärztemangel auf dem Land und explodierenden Medizinkosten? "Stellen Sie sich das doch mal vor, so groß ist der Unterschied doch nicht", so Schumacher. Und weiter: "Keine Wartezeiten oder lange Anfahrten, eventuell mit Fieber, zur Arztpraxis. Keine Ansteckung der anderen Patienten im Wartezimmer und man selber wird auch nicht angesteckt. Und alles nur, damit der Arzt die Hand auflegen kann, was der meistens eh gar nicht mehr macht?"
Eine Frage der Kosten Die Gesundheitsausgaben in Deutschland steigen. Das ist nichts Neues. Im Jahr 2006 waren es noch 247,8 Milliarden Euro, bereits 10 Jahre später 2016 sind es 356,5 Milliarden. Der Hauptverdächtige für die Steigerung der Kosten ist natürlich die Demographie. Aber die ist nur zu 20 Prozent dafür verantwortlich. Ach klar, die bösen Pharmafirmen, die ihre Medikamente immer teurer machen, die haben Schuld. Nu ja, Forschung muss zwar bezahlt werden, aber auch die Medikamente sind für die Steigerung nur mit 25 % verantwortlich. Der Hauptanteil liegt mit 40 % an der Technologie. Und was ein modernes CT heutzutage kann, war früher noch Träumerei. Insofern, wo wollen wir denn sparen? An der Forschung? An den immer ausgefeilteren Geräten? Was aber in kaum einer Statistik erscheint sind die Summen die wir einsparen könnten, wenn wir nicht so oft krank werden. Und da können wir alle etwas tun. Wir checken regelmäßig unser Auto alle 2 Jahre mit dem TÜV, alle 30.000 Km mit der Werkstatt und vor großen Reisen sowieso. Unsere Autos sind checkheftgepflegt. Und wir? Wir checken uns kaum regelmäßig, sondern gehen meist immer erst dann in die "Werkstatt", sprich zum Arzt, wenn es zu spät ist.
Wie sehr die Deutschen auf ihre Gesundheit achten und mit welchen digitalen Möglichkeiten sie dabei unterstützt werden, erfahren Sie auf Seite 2