Am Alltag des Maklers orientiert

29.10.2019

Sven Waldschmidt, Vorstand der ALTE LEIPZIGER Versicherung AG / Foto: © ALTE LEIPZIGER

Gewerbeversicherung ist für die Assekuranz naturgemäß schon seit jeher eines der Haupt-Geschäftsfelder. Doch die Anforderungen für Versicherer und Makler haben sich geändert. Cyberschutz und modulare Vertragsmodelle spielen eine immer größere Rolle. Hinzu kommen Vergleichsplattformen, die das Angebot an Policen transparenter gestalten. finanzwelt sprach über diese Themen mit Sven Waldschmidt, Vorstand der ALTE LEIPZIGER Versicherung AG.

finanzwelt: Welchen Stellenwert hat die Gewerbeversicherung bei der ALTE LEIPZIGER?

Sven Waldschmidt: In der Absicherung von Gewerberisiken sind wir bereits heute gut aufgestellt. Etwa ein Drittel unserer Beitragseinnahmen (2018: rund 385 Mio. Euro) entfällt auf dieses Segment. Wir konzentrieren uns dabei auf die Gestaltung von hochwertigem Versicherungsschutz für kleine und mittelgroße Unternehmen. Gerade im gehobenen Gewerbegeschäft erkennen wir, insbesondere vor dem Hintergrund der häufig immer komplexeren Geschäftsfelder, hohe Anforderungen an eine individuelle Beratung und Betreuung. Hier blickt die ALTE LEIPZIGER auf 200 Jahre Erfahrung zurück und kann mit hoher Fachlichkeit bei der persönlichen Beratung vor Ort überzeugen. Ein weiteres Plus ist unsere regionale Präsenz: Mit Accountmanagern und fachlich spezialisierten Direktionsbevollmächtigten haben wir vor Ort persönliche Ansprechpartner zu allen Fragen rund um die Gewerbeversicherung.

finanzwelt: Wie sehr und in welcher Hinsicht hat sich Gewerbegeschäft im vergangenen Jahrzehnt verändert?

Waldschmidt: Umfangreiche Expertise im Hinblick auf die Bewertung von Risiken, die Verwaltung sowie die Regulierung von oft komplexen Schäden musste ein erfolgreicher Gewerbe-Versicherer auch schon in der Vergangenheit mitbringen. Neu ist, dass Dienstleistungen an Bedeutung gewinnen, die den eigentlichen Versicherungsschutz ergänzen. So beobachten wir beispielsweise einen wachsenden Bedarf an Unterstützung bei der Gebäudewertermittlung und bei Betriebsunterbrechungsschäden. Auch in neuen Geschäftsfeldern, wie z. B. der Cyber-Versicherung, wächst der Bedarf an Zusatzleistungen. Das beginnt bei der Prävention, etwa durch Mitarbeiterschulungen, und betrifft gleichermaßen die Schadenseite. Gerade im Falle von Cyber-Schäden sind manchmal Stunden entscheidend. Bei unserem neuen Cyber-Produkt bieten wir „Erste-Hilfe-Leistungen“ bei einem Cyber-Angriff oder bei Verdacht auf einen Cyber-Angriff durch einen spezialisierten Dienstleister mit hochqualifizierten IT-Fachleuten an, die unseren Kunden 24/7 helfen. Auf der anderen Seite werden, ähnlich zur Entwicklung in vielen Privatkundensparten, auch in der Gewerbeversicherung schlanke und automatisierte Angebots- und Bestands-Prozesse immer wichtiger. Digitale Rechner und Tools können die Beratung nicht in allen Fällen ersetzen, machen sie aber auf alle Fälle einfacher, wenn sie für den Makler oder den Gewerbekunden intuitiv handhabbar sind. Dieser Entwicklung trägt die ALTE LEIPZIGER mit einer wachsenden Präsenz der eigenen Produkte auf marktweiten Vergleichsplattformen Rechnung. Außerdem erhält der Vermittler mit unserem Gewerbe-Rechner für einfache Gewerberisiken mit nur vier Eingaben ein Angebot für die Haftpflicht- und Inhaltsversicherung. Anschließend wird der Vertriebspartner mit wenigen Risikofragen Schritt für Schritt durch den Antragsprozess begleitet. Der online versendete Antrag wird vollautomatisch verarbeitet, so dass der Kunde seine Police in wenigen Tagen erhält.

finanzwelt: Wie sehr hängt der Erfolg heute von einer strategischen Zielgruppenanalyse ab?

Waldschmidt: Zu wissen, an wen ich meine Produkte verkaufen will und welchen Bedarf meine Zielgruppe hat, ist grundsätzlich relevant. Kein Versicherer kann es sich auf Dauer leisten, Produkte zu entwickeln, die nicht verkauft werden, weil es keinen entsprechenden Markt gibt.

Wie die ALTE LEIPZIGER ihre Makler bei der Gewerbeversicherung unterstützt, lesen Sie auf Seite 2