ARD will größter Streaming-Anbieter in Deutschland werden

22.03.2023

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Der neue ARD-Vorsitzende Kai Gniffke hat im Rahmen einer Medientagung im bayerischen Tutzing ambitionierte Pläne seines Hauses vorgestellt: Bis zum Ende des Jahrzehnts soll die ARD der "relevanteste Streaming-Anbieter" in Deutschland werden. Und das würde nur funktionieren, wenn man tief in die Gebührentasche greift, um Amazon, Netflix und Disney Plus anzugreifen.

Laut Medienberichten erklärte Gniffke in seinem Vortrag über die „Herausforderungen der ARD“, dass die Sendeanstalt in den kommenden Jahren „mehrere hundert Millionen Euro in die Entwicklung von Technologie“ investieren werde. Unter anderem soll eine neue Streaming-Plattform geschaffen werden, die gemeinsame Inhalte von ARD und ZDF anbietet. So könne das Monopol weniger internationaler Großkonzerne gebrochen werden. Gniffke geht sogar noch einen Schritt weiter, denn aus dieser Plattform könnte ein „Marktplatz für alle deutschen Medien“ werden: Auch privatwirtschaftlich organisierte Medienhäuser sollten darin Platz finden.

Man möchte mit dieser Idee ein Gegengewicht zur „Macht der sozialen Netzwerke und der großen Plattformbetreiber“ schaffen. Es reiche nicht aus, Gelder aus den Gebühreneinnahmen zu investieren, es komme nun darauf an, dass die Öffentlich-Rechtlichen ihre Kräfte bündeln, so der ARD-Vorsitzende.

Neben der Entwicklung einer neuen Plattform empfahl Gniffke, dass man auch im Bereich künstliche Intelligenz investiere. Text-Roboter könnten künftig einfache Routineaufgaben übernehmen. Auch die Blockchain-Technologie nahm der ARD-Vorsitzende auf: Künftig könnten Inhalte mit digitalen Wasserzeichen markiert werden.
(sg)

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