Auf welche Suchbegriffe optimiere ich meine Webseite?

01.12.2023

Foto: Bernhard Kuntz

Auf welche Begriffe soll ich meine Webseite optimieren, damit sie bei Suchabfragen gut gefunden wird? Das fragen sich viele Selbstständige. Deshalb hier einige Tipps, worauf Sie beim Definieren der Suchbegriffe achten sollten.

Wenn Personen oder Organisationen heute einen Spezialisten suchen, dann setzen sie sich in der Regel an den PC und geben bei Google & Co die entsprechenden Suchbegriffe ein. So verschaffen sie sich einen Überblick: Wer könnte ein Unterstützer sein? Deshalb ist es für den wirtschaftlichen Erfolg von Selbstständigen sehr wichtig, dass ihre Webseite von ihren potenziellen Kunden rasch im World-Wide-Web gefunden wird – zum Beispiel, weil diese bei Suchabfragen in den Trefferlisten weit vorne angezeigt wird.

Entsprechend viel Zeit und Geld investieren viele Selbstständige in das suchmaschinentechnische Optimieren ihrer Webseiten. Oft mit dem frustrierenden Ergebnis, dass diese trotzdem nicht auf den ersten Trefferseiten angezeigt werden.

Häufige Ursachen für schlechtes Pageranking

Die häufigste Ursache hierfür: Die meisten Selbstständigen optimieren ihre Webseiten erst, wenn diese bereits fix und fertig im Netz stehen. Dabei kann eine Webseite ihre Funktion im Marketing- /Vertriebssystem nur erfüllen, wenn sie bei Netzsuche von den Zielkunden gefunden wird. Deshalb sollten SEO- technische Überlegungen schon in die Planung der Webseite einfließen. Ansonsten gleicht das Bestreben, ein besseres Ranking bei Google & Co zu erzielen, dem Versuch ein fertiggestelltes Wohnhaus den Bedürfnissen einer Familie anzupassen. Ohne größere „Umbauarbeiten“ erzielt man dabei meist nur „sub-optimale“ Ergebnisse.

Eine weitere häufige Ursache: Viele Selbstständige optimieren ihre Webseite auf Begriffe wie Steuer- oder Rechtsberatung, Personal- oder Projektmanagement, Coaching oder Führung, die so umkämpft sind, dass sie als eher kleine Gewerbetreibende mit einer recht schmalbrüstigen Webseite von vorneherein geringe Chancen haben, auf den Trefferseiten weit vorne zu landen. Das ist aber wichtig! Denn die potenziellen Kunden durchforsten maximal die ersten ein, zwei Seiten nach möglichen Unterstützern. Erscheint also eine Webseite weiter hinten, ist dies fast so, als stünde sie nicht im Netz.

Deshalb hier einige Tipps, wie Sie – auch nachträglich noch – Ihre Webseite so auf wichtige Suchbegriffe optimieren können, dass sie zumindest „akzeptabel“ gefunden wird.

1. Potenzielle Suchbegriffe auflisten. Erstellen Sie ausgehend von Ihrem Geschäftsfeld zunächst eine Liste der Begriffe, mit denen Ihre Zielkunden nach Anbietern Ihrer Leistung im Netz suchen könnten. Vergessen Sie dabei die Begriffsvarianten nicht. Also beim Begriff „Vertriebstraining“ zum Beispiel die Begriffe „Vertriebsseminar“ und „Vertriebsschulung“; des Weiteren „Verkaufstraining“ und „Verkaufsseminar“.

2. Die Suchbegriffe analysieren. Analysieren Sie danach mit dem entsprechenden (kostenlosen) Google-AdWords-Tool, wie häufig die Begriffe als Suchbegriffe bei Google eingegeben werden. Überlegen Sie sich anschließend, welche der häufig genutzten Begriffe Ihre Zielkunden wirklich nutzen. So ist zum Beispiel in der Investitionsgüterindustrie eher der Begriff „Vertriebstraining“ gebräuchlich, während man im Handel von „Verkaufstraining“ spricht.

3. Die Konkurrenz analysieren. Geben Sie die relevanten Begriffe selbst als Suchbegriffe bei Google & Co ein. Schauen Sie, wie viele Mitbewerber AdWords-Anzeigen geschaltet haben; des Weiteren, welche Organisationen auf den ersten beiden Trefferseiten stehen. Handelt es sich hierbei wie zum Beispiel beim Begriff „Projektmanagement“ um viele Universitäten, Großunternehmen und Verbände, dann überlegen Sie: Habe ich mit meinen Mitteln überhaupt eine Chance weit vorne zu landen?

4. Suchwort-Kombinationen formulieren. Lautet die Antwort nein, überlegen Sie sich, ob es nicht sinnvoller wäre, Ihre Webseite statt auf Einzelbegriffe auf Suchwort-Kombinationen zu optimieren. Angenommen Sie sind ein im Rhein-Main-Gebiet ansässiger Führungskräftecoach. Dann könnte eine Suchwort-Kombination lauten „Coaching Führungskräfte Rhein-Main“. Oder: „Führungskräftecoaching Banken“. Oder: „Coach Führungskräfte Frankfurt“. Oder angenommen Sie sind ein Personalberater. Dann könnte eine Suchbegriff-Kombination sein: „Personalberater Vertrieb Finanzen“. Oder: „Personalberatung München Mittelstand“. Solche Wortkombinationen werden zwar seltener gesucht. Sie haben aber eine realistische Chance, auf den ersten Trefferseiten von Google & Co zu landen. Ein weiterer Vorteil ist: Startet eine Person oder Organisation eine so gezielte Suche, dann hat sie meist einen konkreten Bedarf.

5. Die Suchbegriffe definieren und kategorisieren. Entscheiden Sie danach, auf welche Begriffe Sie Ihre Webseite optimieren. Unterscheiden Sie hierbei zwischen den zwei, drei Top-Begriffen oder Suchbegriff-Kombinationen, bei denen Ihre Webseite auf alle Fälle vorne landen muss, und solchen, bei denen Sie mit einem mittelprächtigen Ergebnis leben können.

6. Die Suchbegriffe den Einzelseiten Ihrer Webseite zuordnen. Analysieren Sie anschließend die einzelnen Seiten Ihrer Website daraufhin, inwieweit ihr Text Begriffe enthält, auf die Sie Ihre Website optimieren möchten (möglichst als Überschrift gekennzeichnet); beziehungsweise daraufhin, inwieweit sich in den Text ohne allzu große Änderungen die Suchbegriffe nachträglich integrieren lassen. Zum Beispiel, indem Sie statt „Coaching“ im Text „Führungskräftecoaching“ schreiben. Oder indem Sie den Text „Unsere Personalberatung …“ umformulieren in „Unsere in Frankfurt ansässige Personalberatung ….“. Entscheiden Sie danach, welche Seiten Sie auf welche Begriffe optimieren.

7. Die einzelnen Seiten Ihrer Webseite optimieren. Optimieren Sie anschließend die Seiten Ihrer Webseite – unter anderem, indem Sie in den „title“ in deren Quelltext sowie in deren URL die definierten Suchbegriffe integrieren.

8. Die Webpräsenz regelmäßig checken. Betreiben Sie danach ein regelmäßiges Monitoring, wie sich Ihre Webseite bezogen auf die Suchbegriffe entwickelt. Aus den Ergebnissen können Sie ableiten, wo noch Optimierungsbedarf besteht.

9. Ausdauer und Geduld haben. Nach dem Optimieren vergehen meist zwei, drei Wochen bis Google die Änderungen erkennt und die Seiten bezogen auf die Suchbegriffe besser rankt. Haben Sie deshalb Geduld, und denken Sie beim Optimieren Ihrer Webseite daran: Je schneller, und häufiger Ihre Zielkunden Ihre Webseite im Netz finden, umso weniger Zeit und Geld müssen Sie ansonsten in Ihr Marketing investieren. Deshalb lohnt sich Ihr Engagement.

Gastbeitrag von Bernhard Kuntz, Inhaber des (Online-)Marketing- und PR-Büros Die PRofilBerater, Darmstadt.